Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. sie aber vor ein bloses geschöpf hielten/ vorein etwas/ das nicht Er selber wäre. §. 96. men/ um sie zu dem grundsatz zu brin- gen/ um ihnen das gefühl zu machen/ daß ihr Schöpfer ihr Heiland wäre. Das thut nun mein Vater/ sagt JEsus: es kan niemand zu mir kommen/ es sey dann/ daß ihn ziehe der Vater/ der mich ge- sandt hat. Und wieder an einem an- dern ort: daß du weist/ daß ich GOt- tes Sohn bin/ daß dein Heiland GOt- tes Sohn ist/ daß dein bruder/ dein mitgenoß/ dein anführer/ dein hausva- ter/ GOttes Sohn ist/ das hat dir nicht fleisch und blut/ das hat dir kein sterb- licher mensch/ weis gomacht/ das hab ich dir selbst nicht gesaget/ das hast du unmittelbar von meinem Vater. Hierbei ist anzumerken: 1) nach der gräflichen bibel sind Abraham, Isaac, Ja- cob, David, etc. lauter Socinianer gewe- sen. Dann ein Socinianer glaubet eben so- viel, als dieselbige: er glaubet, es seye ein einfaches, d. i. in einer person bestehendes gütiges wesen, welches man Jehovah nen- ne, weder Vater noch Sohn, sondern Je- hovah, und von welchem der Meßias, ge- schickt worden. Dieser Meßias seye ein Etwas, aber keine göttliche person. 2) Durch L 5
anderer Theil. ſie aber vor ein bloſes geſchoͤpf hielten/ vorein etwas/ das nicht Er ſelber waͤre. §. 96. men/ um ſie zu dem grundſatz zu brin- gen/ um ihnen das gefuͤhl zu machen/ daß ihr Schoͤpfer ihr Heiland waͤre. Das thut nun mein Vater/ ſagt JEſus: es kan niemand zu mir kommen/ es ſey dann/ daß ihn ziehe der Vater/ der mich ge- ſandt hat. Und wieder an einem an- dern ort: daß du weiſt/ daß ich GOt- tes Sohn bin/ daß dein Heiland GOt- tes Sohn iſt/ daß dein bruder/ dein mitgenoß/ dein anfuͤhrer/ dein hausva- ter/ GOttes Sohn iſt/ das hat dir nicht fleiſch und blut/ das hat dir kein ſterb- licher menſch/ weis gomacht/ das hab ich dir ſelbſt nicht geſaget/ das haſt du unmittelbar von meinem Vater. Hierbei iſt anzumerken: 1) nach der graͤflichen bibel ſind Abraham, Iſaac, Ja- cob, David, ꝛc. lauter Socinianer gewe- ſen. Dann ein Socinianer glaubet eben ſo- viel, als dieſelbige: er glaubet, es ſeye ein einfaches, d. i. in einer perſon beſtehendes guͤtiges weſen, welches man Jehovah nen- ne, weder Vater noch Sohn, ſondern Je- hovah, und von welchem der Meßias, ge- ſchickt worden. Dieſer Meßias ſeye ein Etwas, aber keine goͤttliche perſon. 2) Durch L 5
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anderer Theil.
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§. 96.
(**)
(**) men/ um ſie zu dem grundſatz zu brin-
gen/ um ihnen das gefuͤhl zu machen/
daß ihr Schoͤpfer ihr Heiland waͤre. Das
thut nun mein Vater/ ſagt JEſus: es
kan niemand zu mir kommen/ es ſey dann/
daß ihn ziehe der Vater/ der mich ge-
ſandt hat. Und wieder an einem an-
dern ort: daß du weiſt/ daß ich GOt-
tes Sohn bin/ daß dein Heiland GOt-
tes Sohn iſt/ daß dein bruder/ dein
mitgenoß/ dein anfuͤhrer/ dein hausva-
ter/ GOttes Sohn iſt/ das hat dir nicht
fleiſch und blut/ das hat dir kein ſterb-
licher menſch/ weis gomacht/ das hab
ich dir ſelbſt nicht geſaget/ das haſt du
unmittelbar von meinem Vater.
Hierbei iſt anzumerken: 1) nach der
graͤflichen bibel ſind Abraham, Iſaac, Ja-
cob, David, ꝛc. lauter Socinianer gewe-
ſen. Dann ein Socinianer glaubet eben ſo-
viel, als dieſelbige: er glaubet, es ſeye ein
einfaches, d. i. in einer perſon beſtehendes
guͤtiges weſen, welches man Jehovah nen-
ne, weder Vater noch Sohn, ſondern Je-
hovah, und von welchem der Meßias, ge-
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Etwas, aber keine goͤttliche perſon. 2)
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 169. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/179>, abgerufen am 16.02.2025. |