Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Allein seine Gottheit/ und sein schöpfungs-recht ist bekannt gewesen. Sie erwarteten von diesem Jehovah einen (**) Heiland/ den sie sias, ist eine person, die von dem Sohn GOttes versprochen wurde, wie sogleich folgen wird. (**) Eingangspredig zum ersten gemein-
tag/ 1746. gehalten in der schloskirche zu Marienborn/ den 9. Jan. s. 9. So- lang Jehovah noch nicht anders bekannt war/ als der GOtt über alle welt/ und noch kein mensch wuste/ daß der Schö- pfer ihr Heiland seyn würde/ so wuste auch noch niemand/ daß er einen Vater hätte/ sondern sahen immer den Jeho- vah Elohim für einfach an/ für dasje- nige gütige wesen/ das ihnen einmal ih- ren Heiland schicken würde/ welchen sie aber an einem geschaffenen individuo/ (einzelnen person/) an einer/ ob auch gleich übermenschlichen und englischen/ doch auch nicht GOttesperson/ sondern als ein Etwas erwarteten/ das nicht Er selber wäre: dann was bei uns alle kin- der wissen/ das ist damals keinem got- tesgelehrten/ (theosopho/) deutlich und nett eingefallen; so konte es nicht anders seyn; oder es muste eine unnatürliche und übernatürliche kraft über die leute kom- men/ Herrnhuterey in ihrer Schalkheit Allein ſeine Gottheit/ und ſein ſchoͤpfungs-recht iſt bekannt geweſen. Sie erwarteten von dieſem Jehovah einen (**) Heiland/ den ſie ſias, iſt eine perſon, die von dem Sohn GOttes verſprochen wurde, wie ſogleich folgen wird. (**) Eingangspredig zum erſten gemein-
tag/ 1746. gehalten in der ſchloskirche zu Marienborn/ den 9. Jan. ſ. 9. So- lang Jehovah noch nicht anders bekannt war/ als der GOtt uͤber alle welt/ und noch kein menſch wuſte/ daß der Schoͤ- pfer ihr Heiland ſeyn wuͤrde/ ſo wuſte auch noch niemand/ daß er einen Vater haͤtte/ ſondern ſahen immer den Jeho- vah Elohim fuͤr einfach an/ fuͤr dasje- nige guͤtige weſen/ das ihnen einmal ih- ren Heiland ſchicken wuͤrde/ welchen ſie aber an einem geſchaffenen individuo/ (einzelnen perſon/) an einer/ ob auch gleich uͤbermenſchlichen und engliſchen/ doch auch nicht GOttesperſon/ ſondern als ein Etwas erwarteten/ das nicht Er ſelber waͤre: dann was bei uns alle kin- der wiſſen/ das iſt damals keinem got- tesgelehrten/ (theoſopho/) deutlich und nett eingefallen; ſo konte es nicht anders ſeyn; oder es muſte eine unnatuͤrliche und uͤbernatuͤrliche kraft uͤber die leute kom- men/ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0178" n="168"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi> </fw><lb/> <hi rendition="#fr">Allein ſeine Gottheit/ und ſein ſchoͤpfungs-<lb/> recht iſt bekannt geweſen. Sie erwarteten<lb/> von dieſem Jehovah einen</hi> <note xml:id="seg2pn_24_1" next="#seg2pn_24_2" place="foot" n="(**)"><hi rendition="#fr">Eingangspredig zum erſten gemein-<lb/> tag/ 1746. gehalten in der ſchloskirche<lb/> zu Marienborn/ den 9. Jan.</hi> ſ. 9. <hi rendition="#fr">So-<lb/> lang Jehovah noch nicht anders bekannt<lb/> war/ als der GOtt uͤber alle welt/ und<lb/> noch kein menſch wuſte/ daß der Schoͤ-<lb/> pfer ihr Heiland ſeyn wuͤrde/ ſo wuſte<lb/> auch noch niemand/ daß er einen Vater<lb/> haͤtte/ ſondern ſahen immer den Jeho-<lb/> vah Elohim fuͤr einfach an/ fuͤr dasje-<lb/> nige guͤtige weſen/ das ihnen einmal ih-<lb/> ren Heiland ſchicken wuͤrde/ welchen ſie<lb/> aber an einem geſchaffenen individuo/<lb/> (einzelnen perſon/) an einer/ ob auch<lb/> gleich uͤbermenſchlichen und engliſchen/<lb/> doch auch nicht GOttesperſon/ ſondern<lb/> als ein Etwas erwarteten/ das nicht Er<lb/> ſelber waͤre: dann was bei uns alle kin-<lb/> der wiſſen/ das iſt damals keinem got-<lb/> tesgelehrten/ (theoſopho/) deutlich und<lb/> nett eingefallen; ſo konte es nicht anders<lb/> ſeyn; oder es muſte eine unnatuͤrliche und<lb/> uͤbernatuͤrliche kraft uͤber die leute kom-</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">men</hi>/</fw></note> <hi rendition="#fr">Heiland/ den</hi><lb/> <fw place="bottom" type="catch">ſie</fw><lb/> <note xml:id="seg2pn_23_4" prev="#seg2pn_23_3" place="foot" n="(*)">ſias, iſt eine perſon, die von dem Sohn<lb/> GOttes verſprochen wurde, wie ſogleich<lb/> folgen wird.</note><lb/> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [168/0178]
Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
Allein ſeine Gottheit/ und ſein ſchoͤpfungs-
recht iſt bekannt geweſen. Sie erwarteten
von dieſem Jehovah einen (**) Heiland/ den
ſie
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(**) Eingangspredig zum erſten gemein-
tag/ 1746. gehalten in der ſchloskirche
zu Marienborn/ den 9. Jan. ſ. 9. So-
lang Jehovah noch nicht anders bekannt
war/ als der GOtt uͤber alle welt/ und
noch kein menſch wuſte/ daß der Schoͤ-
pfer ihr Heiland ſeyn wuͤrde/ ſo wuſte
auch noch niemand/ daß er einen Vater
haͤtte/ ſondern ſahen immer den Jeho-
vah Elohim fuͤr einfach an/ fuͤr dasje-
nige guͤtige weſen/ das ihnen einmal ih-
ren Heiland ſchicken wuͤrde/ welchen ſie
aber an einem geſchaffenen individuo/
(einzelnen perſon/) an einer/ ob auch
gleich uͤbermenſchlichen und engliſchen/
doch auch nicht GOttesperſon/ ſondern
als ein Etwas erwarteten/ das nicht Er
ſelber waͤre: dann was bei uns alle kin-
der wiſſen/ das iſt damals keinem got-
tesgelehrten/ (theoſopho/) deutlich und
nett eingefallen; ſo konte es nicht anders
ſeyn; oder es muſte eine unnatuͤrliche und
uͤbernatuͤrliche kraft uͤber die leute kom-
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(*) ſias, iſt eine perſon, die von dem Sohn
GOttes verſprochen wurde, wie ſogleich
folgen wird.
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