Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.anderer Theil. heiset das nicht, aus antrieb einer fanatischenargheit, nianer wohl noch möglich, wann er recht leichtsinnig seyn, und den Sohn GOttes, mit hülfe des Herrn Grafen, noch kleiner machen will, als er ihn zuvor gemacht hat, da er ihm seine Gottheit geraubet. Jetzt ler- nen wir, was der Graf mit den folgenden worten sagen will: von der gemeine zu herrn- hut, oder des lammes seiner Esther/ s. 24. Der Heiland hat in der menschen ihren herzen/ in allen religionen/ die nicht di- rect gegens evangelium angehen/ son- dern sich mit dem evangelio behelfen wol- len/ in aller herzen sage ich/ die idee ge- leget/ man könne sich der brüder NB. ohne gefahr bedienen/ sie sind nur die- ner/ sie werden mir NB. keine confusion in meiner religion/ in meiner kirche ma- chen/ ich kan sie zu dem zweck brauchen/ den mir GOtt in mein herz gegeben/ etc. Ich muß diese tiefe des satans ein wenig entdecken. 1) Einejede religion kan die brü- der ohne gefahr brauchen/ weil sie ihm in der religion keine verwirrung machen wer- den. Das ist, die brüder lassen den So- cinianer bleiben was er ist, sie machen ihm in seiner religion, dadurch er von andern religionen sich unterscheidet, die geringste irrung nicht. Nun ist der Socinianer glaube, Herrnhut. II. Th. L
anderer Theil. heiſet das nicht, aus antrieb einer fanatiſchenargheit, nianer wohl noch moͤglich, wann er recht leichtſinnig ſeyn, und den Sohn GOttes, mit huͤlfe des Herrn Grafen, noch kleiner machen will, als er ihn zuvor gemacht hat, da er ihm ſeine Gottheit geraubet. Jetzt ler- nen wir, was der Graf mit den folgenden worten ſagen will: von der gemeine zu herrn- hut, oder des lammes ſeiner Eſther/ ſ. 24. Der Heiland hat in der menſchen ihren herzen/ in allen religionen/ die nicht di- rect gegens evangelium angehen/ ſon- dern ſich mit dem evangelio behelfen wol- len/ in aller herzen ſage ich/ die idee ge- leget/ man koͤnne ſich der bruͤder NB. ohne gefahr bedienen/ ſie ſind nur die- ner/ ſie werden mir NB. keine confuſion in meiner religion/ in meiner kirche ma- chen/ ich kan ſie zu dem zweck brauchen/ den mir GOtt in mein herz gegeben/ ꝛc. Ich muß dieſe tiefe des ſatans ein wenig entdecken. 1) Einejede religion kan die bruͤ- der ohne gefahr brauchen/ weil ſie ihm in der religion keine verwirrung machen wer- den. Das iſt, die bruͤder laſſen den So- cinianer bleiben was er iſt, ſie machen ihm in ſeiner religion, dadurch er von andern religionen ſich unterſcheidet, die geringſte irrung nicht. Nun iſt der Socinianer glaube, Herrnhut. II. Th. L
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anderer Theil.
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(**)
(**) nianer wohl noch moͤglich, wann er recht
leichtſinnig ſeyn, und den Sohn GOttes,
mit huͤlfe des Herrn Grafen, noch kleiner
machen will, als er ihn zuvor gemacht hat,
da er ihm ſeine Gottheit geraubet. Jetzt ler-
nen wir, was der Graf mit den folgenden
worten ſagen will: von der gemeine zu herrn-
hut, oder des lammes ſeiner Eſther/ ſ. 24.
Der Heiland hat in der menſchen ihren
herzen/ in allen religionen/ die nicht di-
rect gegens evangelium angehen/ ſon-
dern ſich mit dem evangelio behelfen wol-
len/ in aller herzen ſage ich/ die idee ge-
leget/ man koͤnne ſich der bruͤder NB.
ohne gefahr bedienen/ ſie ſind nur die-
ner/ ſie werden mir NB. keine confuſion
in meiner religion/ in meiner kirche ma-
chen/ ich kan ſie zu dem zweck brauchen/
den mir GOtt in mein herz gegeben/ ꝛc.
Ich muß dieſe tiefe des ſatans ein wenig
entdecken. 1) Einejede religion kan die bruͤ-
der ohne gefahr brauchen/ weil ſie ihm in
der religion keine verwirrung machen wer-
den. Das iſt, die bruͤder laſſen den So-
cinianer bleiben was er iſt, ſie machen ihm
in ſeiner religion, dadurch er von andern
religionen ſich unterſcheidet, die geringſte
irrung nicht. Nun iſt der Socinianer
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Zitationshilfe: | Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 161. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/171>, abgerufen am 16.02.2025. |