Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747.

Bild:
<< vorherige Seite

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gelehrter gewesen wäre. Die Apostel hätten mit

fleis
wir eine solche hofnung haben/ (daß un-
ser amt ein amt des geistes ist, v. 5. 6.)
brauchen wir grose freudigkeit/ so bezeu-
get er 2. Cor. 3, 12. Dem Grasen aber
hat sein generalgeist gerade das gegentheil
eingegeben; daß nemlich Paulus das un-
glük habe, nicht verstanden zu werden, und
zwar deswegen, weil er ein gelehrter war/
und mit lauter furcht
schriebe. Weshal-
ben auch der Graf die worte Petri, 2. Petr.
3, 16. durch antrieb eben dieses generalgei-
stes, der ihn alle worte der schrift soll ver-
stehen lehren, so schändlich übersetzet hat:
Paulus hat etliche sachen undeutlich
vorgetragen.
Siehe seine übersetzungs-
probe des N. T. an gedachtem ort. 2)
Die heilige männer GOttes haben durch
eben den heiligen Geist geredet, der sie nach
Christi verheisung in alle warheit leiten sol-
te, 2. Petr. 1, 21. Johan. 16, 13. also,
daß ihr wort ein göttliches wort der war-
heit ist, 1. Thess. 2, 13. Joh. 17, 17.
kein evangelium zum irthum/ 1. Thess. 2,
3. Hierüber wird nun die gräfliche sal-
bung/
und sein generalgeist, zu einem aus-
leger (comentario) folgender masen: die
andere apostel haben zwar keine solche
furcht/ wie Paulus/ nöthig gehabt:

sie

Herrnhuterey in ihrer Schalkheit
gelehrter geweſen waͤre. Die Apoſtel haͤtten mit

fleis
wir eine ſolche hofnung haben/ (daß un-
ſer amt ein amt des geiſtes iſt, v. 5. 6.)
brauchen wir groſe freudigkeit/ ſo bezeu-
get er 2. Cor. 3, 12. Dem Graſen aber
hat ſein generalgeiſt gerade das gegentheil
eingegeben; daß nemlich Paulus das un-
gluͤk habe, nicht verſtanden zu werden, und
zwar deswegen, weil er ein gelehrter war/
und mit lauter furcht
ſchriebe. Weshal-
ben auch der Graf die worte Petri, 2. Petr.
3, 16. durch antrieb eben dieſes generalgei-
ſtes, der ihn alle worte der ſchrift ſoll ver-
ſtehen lehren, ſo ſchaͤndlich uͤberſetzet hat:
Paulus hat etliche ſachen undeutlich
vorgetragen.
Siehe ſeine uͤberſetzungs-
probe des N. T. an gedachtem ort. 2)
Die heilige maͤnner GOttes haben durch
eben den heiligen Geiſt geredet, der ſie nach
Chriſti verheiſung in alle warheit leiten ſol-
te, 2. Petr. 1, 21. Johan. 16, 13. alſo,
daß ihr wort ein goͤttliches wort der war-
heit iſt, 1. Theſſ. 2, 13. Joh. 17, 17.
kein evangelium zum irthum/ 1. Theſſ. 2,
3. Hieruͤber wird nun die graͤfliche ſal-
bung/
und ſein generalgeiſt, zu einem aus-
leger (comentario) folgender maſen: die
andere apoſtel haben zwar keine ſolche
furcht/ wie Paulus/ noͤthig gehabt:

ſie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0104" n="94"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Herrnhuterey in ihrer Schalkheit</hi></fw><lb/>
gelehrter gewe&#x017F;en wa&#x0364;re. Die Apo&#x017F;tel ha&#x0364;tten mit<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">fleis</fw><lb/><note next="#seg2pn_16_4" xml:id="seg2pn_16_3" prev="#seg2pn_16_2" place="foot" n="(***)"><hi rendition="#fr">wir eine &#x017F;olche hofnung haben/</hi> (daß un-<lb/>
&#x017F;er amt ein amt des gei&#x017F;tes i&#x017F;t, <hi rendition="#fr">v.</hi> 5. 6.)<lb/><hi rendition="#fr">brauchen wir gro&#x017F;e freudigkeit/</hi> &#x017F;o bezeu-<lb/>
get er 2. <hi rendition="#fr">Cor.</hi> 3, 12. Dem Gra&#x017F;en aber<lb/>
hat &#x017F;ein generalgei&#x017F;t gerade das gegentheil<lb/>
eingegeben; daß nemlich Paulus das un-<lb/>
glu&#x0364;k habe, nicht ver&#x017F;tanden zu werden, und<lb/>
zwar deswegen, weil er <hi rendition="#fr">ein gelehrter war/<lb/>
und mit lauter furcht</hi> &#x017F;chriebe. Weshal-<lb/>
ben auch der Graf die worte Petri, 2. <hi rendition="#fr">Petr.</hi><lb/>
3, 16. durch antrieb eben die&#x017F;es generalgei-<lb/>
&#x017F;tes, der ihn <hi rendition="#fr">alle worte</hi> der &#x017F;chrift &#x017F;oll ver-<lb/>
&#x017F;tehen lehren, &#x017F;o &#x017F;cha&#x0364;ndlich u&#x0364;ber&#x017F;etzet hat:<lb/><hi rendition="#fr">Paulus hat etliche &#x017F;achen undeutlich<lb/>
vorgetragen.</hi> Siehe &#x017F;eine u&#x0364;ber&#x017F;etzungs-<lb/>
probe des N. T. an gedachtem ort. 2)<lb/>
Die heilige ma&#x0364;nner GOttes haben durch<lb/>
eben den heiligen Gei&#x017F;t geredet, der &#x017F;ie nach<lb/>
Chri&#x017F;ti verhei&#x017F;ung in alle warheit leiten &#x017F;ol-<lb/>
te, 2. <hi rendition="#fr">Petr. 1, 21. Johan.</hi> 16, 13. al&#x017F;o,<lb/>
daß ihr wort ein go&#x0364;ttliches wort der war-<lb/>
heit i&#x017F;t, 1. <hi rendition="#fr">The&#x017F;&#x017F;. 2, 13. Joh.</hi> 17, 17.<lb/>
kein evangelium <hi rendition="#fr">zum irthum/ 1. The&#x017F;&#x017F;.</hi> 2,<lb/>
3. Hieru&#x0364;ber wird nun die gra&#x0364;fliche <hi rendition="#fr">&#x017F;al-<lb/>
bung/</hi> und &#x017F;ein generalgei&#x017F;t, zu einem aus-<lb/>
leger (<hi rendition="#fr">comentario</hi>) folgender ma&#x017F;en: <hi rendition="#fr">die<lb/>
andere apo&#x017F;tel haben zwar keine &#x017F;olche<lb/>
furcht/ wie Paulus/ no&#x0364;thig gehabt:</hi><lb/>
<fw place="bottom" type="catch"><hi rendition="#fr">&#x017F;ie</hi></fw></note><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[94/0104] Herrnhuterey in ihrer Schalkheit gelehrter geweſen waͤre. Die Apoſtel haͤtten mit fleis (***) (***) wir eine ſolche hofnung haben/ (daß un- ſer amt ein amt des geiſtes iſt, v. 5. 6.) brauchen wir groſe freudigkeit/ ſo bezeu- get er 2. Cor. 3, 12. Dem Graſen aber hat ſein generalgeiſt gerade das gegentheil eingegeben; daß nemlich Paulus das un- gluͤk habe, nicht verſtanden zu werden, und zwar deswegen, weil er ein gelehrter war/ und mit lauter furcht ſchriebe. Weshal- ben auch der Graf die worte Petri, 2. Petr. 3, 16. durch antrieb eben dieſes generalgei- ſtes, der ihn alle worte der ſchrift ſoll ver- ſtehen lehren, ſo ſchaͤndlich uͤberſetzet hat: Paulus hat etliche ſachen undeutlich vorgetragen. Siehe ſeine uͤberſetzungs- probe des N. T. an gedachtem ort. 2) Die heilige maͤnner GOttes haben durch eben den heiligen Geiſt geredet, der ſie nach Chriſti verheiſung in alle warheit leiten ſol- te, 2. Petr. 1, 21. Johan. 16, 13. alſo, daß ihr wort ein goͤttliches wort der war- heit iſt, 1. Theſſ. 2, 13. Joh. 17, 17. kein evangelium zum irthum/ 1. Theſſ. 2, 3. Hieruͤber wird nun die graͤfliche ſal- bung/ und ſein generalgeiſt, zu einem aus- leger (comentario) folgender maſen: die andere apoſtel haben zwar keine ſolche furcht/ wie Paulus/ noͤthig gehabt: ſie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/104
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die Herrnhuterey in ihrer Schalkheit. Bd. 2. Gießen, 1747, S. 94. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey02_1747/104>, abgerufen am 24.11.2024.