Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.Christi willen, erkläret hat, (§. 21.) und
das wir sowol als die Marter GOttes, mit- telst übernatürlicher Offenbarung in Hän- den haben, (§. 20. 22.) verachtet, und sein Gebrauch vor eine ungereimte Bekehrungs- art ausgegeben. Dann ob man gleich das Maas und die Stufe der Reue, oder des Schrekens der vor dem Glauben vorher- gehen muß, in Ansehung einesjeden Sün- ders, so wenig, als dessen Dauer, bestim- men kan; so muß doch, nach der Ord- nung GOttes, soviel überhaupt vorhan- den seyn, als der Jnhalt des göttlichen Ge- setzes, nach Beschaffenheit jeden Sünders würken kan. Weshalben dann 2) in der gantzen heiligen Schrift kein E- xempel vorhanden ist, daß die Zeugen GOt- tes, blos durch das Leiden JEsu, mit Vorbeigehung des Gesetzes jemand heil- samlich geschreket hätten (§. 36.) 3) Das Schreken des Sünders durch den Jnhalt des Gesetzes, hat auch diese Mit- absicht, daß diejenige Art der Sünden, darüber wir geschreket worden, uns künf- tig desto verhaßter und abscheulicher werde, ingleichen daß wir erkennen, in welchen Stüken wir sonderlich die Marter GOttes verursachet haben, welches gleichwol nicht geschehen kan, wann wir, aus dem Exem- pel des leidenden Mitlers, nichts anders be- greifen, als dieses überhaupt, daß wir et- was Chriſti willen, erklaͤret hat, (§. 21.) und
das wir ſowol als die Marter GOttes, mit- telſt uͤbernatuͤrlicher Offenbarung in Haͤn- den haben, (§. 20. 22.) verachtet, und ſein Gebrauch vor eine ungereimte Bekehrungs- art ausgegeben. Dann ob man gleich das Maas und die Stufe der Reue, oder des Schrekens der vor dem Glauben vorher- gehen muß, in Anſehung einesjeden Suͤn- ders, ſo wenig, als deſſen Dauer, beſtim- men kan; ſo muß doch, nach der Ord- nung GOttes, ſoviel uͤberhaupt vorhan- den ſeyn, als der Jnhalt des goͤttlichen Ge- ſetzes, nach Beſchaffenheit jeden Suͤnders wuͤrken kan. Weshalben dann 2) in der gantzen heiligen Schrift kein E- xempel vorhanden iſt, daß die Zeugen GOt- tes, blos durch das Leiden JEſu, mit Vorbeigehung des Geſetzes jemand heil- ſamlich geſchreket haͤtten (§. 36.) 3) Das Schreken des Suͤnders durch den Jnhalt des Geſetzes, hat auch dieſe Mit- abſicht, daß diejenige Art der Suͤnden, daruͤber wir geſchreket worden, uns kuͤnf- tig deſto verhaßter und abſcheulicher werde, ingleichen daß wir erkennen, in welchen Stuͤken wir ſonderlich die Marter GOttes verurſachet haben, welches gleichwol nicht geſchehen kan, wann wir, aus dem Exem- pel des leidenden Mitlers, nichts anders be- greifen, als dieſes uͤberhaupt, daß wir et- was <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p> <pb facs="#f0082" n="82"/> <note next="#seg2pn_17_3" xml:id="seg2pn_17_2" prev="#seg2pn_17_1" place="foot" n="(*)">Chriſti willen, erklaͤret hat, (§. 21.) und<lb/> das wir ſowol als die Marter GOttes, mit-<lb/> telſt uͤbernatuͤrlicher Offenbarung in Haͤn-<lb/> den haben, (§. 20. 22.) verachtet, und ſein<lb/> Gebrauch vor eine ungereimte Bekehrungs-<lb/> art ausgegeben. Dann ob man gleich das<lb/> Maas und die Stufe der Reue, oder des<lb/> Schrekens der vor dem Glauben vorher-<lb/> gehen muß, in Anſehung einesjeden Suͤn-<lb/> ders, ſo wenig, als deſſen Dauer, beſtim-<lb/> men kan; ſo muß doch, nach der Ord-<lb/> nung GOttes, ſoviel uͤberhaupt vorhan-<lb/> den ſeyn, als der Jnhalt des goͤttlichen Ge-<lb/> ſetzes, nach Beſchaffenheit jeden Suͤnders<lb/> wuͤrken kan. Weshalben dann<lb/> 2) in der gantzen heiligen Schrift kein E-<lb/> xempel vorhanden iſt, daß die Zeugen GOt-<lb/> tes, blos durch das Leiden JEſu, mit<lb/> Vorbeigehung des Geſetzes jemand heil-<lb/> ſamlich geſchreket haͤtten (§. 36.)<lb/> 3) Das Schreken des Suͤnders durch den<lb/> Jnhalt des Geſetzes, hat auch dieſe Mit-<lb/> abſicht, daß diejenige Art der Suͤnden,<lb/> daruͤber wir geſchreket worden, uns kuͤnf-<lb/> tig deſto verhaßter und abſcheulicher werde,<lb/> ingleichen daß wir erkennen, in welchen<lb/> Stuͤken wir ſonderlich die Marter GOttes<lb/> verurſachet haben, welches gleichwol nicht<lb/> geſchehen kan, wann wir, aus dem Exem-<lb/> pel des leidenden Mitlers, nichts anders be-<lb/> greifen, als dieſes uͤberhaupt, daß wir et-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">was</fw><lb/></note> </p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [82/0082]
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(*) Chriſti willen, erklaͤret hat, (§. 21.) und
das wir ſowol als die Marter GOttes, mit-
telſt uͤbernatuͤrlicher Offenbarung in Haͤn-
den haben, (§. 20. 22.) verachtet, und ſein
Gebrauch vor eine ungereimte Bekehrungs-
art ausgegeben. Dann ob man gleich das
Maas und die Stufe der Reue, oder des
Schrekens der vor dem Glauben vorher-
gehen muß, in Anſehung einesjeden Suͤn-
ders, ſo wenig, als deſſen Dauer, beſtim-
men kan; ſo muß doch, nach der Ord-
nung GOttes, ſoviel uͤberhaupt vorhan-
den ſeyn, als der Jnhalt des goͤttlichen Ge-
ſetzes, nach Beſchaffenheit jeden Suͤnders
wuͤrken kan. Weshalben dann
2) in der gantzen heiligen Schrift kein E-
xempel vorhanden iſt, daß die Zeugen GOt-
tes, blos durch das Leiden JEſu, mit
Vorbeigehung des Geſetzes jemand heil-
ſamlich geſchreket haͤtten (§. 36.)
3) Das Schreken des Suͤnders durch den
Jnhalt des Geſetzes, hat auch dieſe Mit-
abſicht, daß diejenige Art der Suͤnden,
daruͤber wir geſchreket worden, uns kuͤnf-
tig deſto verhaßter und abſcheulicher werde,
ingleichen daß wir erkennen, in welchen
Stuͤken wir ſonderlich die Marter GOttes
verurſachet haben, welches gleichwol nicht
geſchehen kan, wann wir, aus dem Exem-
pel des leidenden Mitlers, nichts anders be-
greifen, als dieſes uͤberhaupt, daß wir et-
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