Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.müssen, von der weltlichen Obrigkeit, oder von unmit- JEsu vorbringen: dabei hätte ich sodann
2) darzuthun, daß GOtt selbst gewisse Verbrechen durch die Obrigkeit, oder auch unmittelbar strafe, 3) daß solche Strafen auch höllische und ewige Strafen seyen, dann das Gesetz drohet solche Strafen, und 4) müste ich dem Zuhörer die Verbrechen namhaft machen, die der Leidende began- gen hätte, auf daß der Sünder, welcher dadurch geschrekt werden soll, seine eigene Thaten damit vergleichen, und sich gleicher Versündigungen nebst gleicher Strafbar- keit bewust werden möge. Zu geschweigen aber der vielen Beweise und Umschweife, die hierbei würden nöthig seyn, so würde ja dieses theils ohne schrekliche Lästerung gegen JEsum, nicht geschehen können; theils hätte man wahre Exempel in Menge, aus deren gerechten Strafen man die böse Fol- gen der Sünde zeigen kan. Das Exempel der Engel, die gesündiget haben, wäre dien- licher darzu 2 Petr. 2, 4. Wolte ich sagen, JEsus von Nazareth hätte fremde Sünden übernommen, und seye deswegen von GOtt gestraft worden; so ist zu bedenken, daß man sich hier einen solchen Zuhörer vorstellet, der nach des Gra- muͤſſen, von der weltlichen Obrigkeit, oder von unmit- JEſu vorbringen: dabei haͤtte ich ſodann
2) darzuthun, daß GOtt ſelbſt gewiſſe Verbrechen durch die Obrigkeit, oder auch unmittelbar ſtrafe, 3) daß ſolche Strafen auch hoͤlliſche und ewige Strafen ſeyen, dann das Geſetz drohet ſolche Strafen, und 4) muͤſte ich dem Zuhoͤrer die Verbrechen namhaft machen, die der Leidende began- gen haͤtte, auf daß der Suͤnder, welcher dadurch geſchrekt werden ſoll, ſeine eigene Thaten damit vergleichen, und ſich gleicher Verſuͤndigungen nebſt gleicher Strafbar- keit bewuſt werden moͤge. Zu geſchweigen aber der vielen Beweiſe und Umſchweife, die hierbei wuͤrden noͤthig ſeyn, ſo wuͤrde ja dieſes theils ohne ſchrekliche Laͤſterung gegen JEſum, nicht geſchehen koͤnnen; theils haͤtte man wahre Exempel in Menge, aus deren gerechten Strafen man die boͤſe Fol- gen der Suͤnde zeigen kan. Das Exempel der Engel, die geſuͤndiget haben, waͤre dien- licher darzu 2 Petr. 2, 4. Wolte ich ſagen, JEſus von Nazareth haͤtte fremde Suͤnden uͤbernommen, und ſeye deswegen von GOtt geſtraft worden; ſo iſt zu bedenken, daß man ſich hier einen ſolchen Zuhoͤrer vorſtellet, der nach des Gra- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0075" n="75"/> muͤſſen, von der weltlichen Obrigkeit, oder von<lb/> GOtt ſelbſt durch die Obrigkeit, oder von GOtt<lb/> <fw place="bottom" type="catch">unmit-</fw><lb/><note next="#seg2pn_15_3" xml:id="seg2pn_15_2" prev="#seg2pn_15_1" place="foot" n="(*)">JEſu vorbringen: dabei haͤtte ich ſodann<lb/> 2) darzuthun, daß GOtt ſelbſt gewiſſe<lb/> Verbrechen durch die Obrigkeit, oder auch<lb/> unmittelbar ſtrafe, 3) daß ſolche Strafen<lb/> auch hoͤlliſche und ewige Strafen ſeyen,<lb/> dann das Geſetz drohet ſolche Strafen, und<lb/> 4) muͤſte ich dem Zuhoͤrer die Verbrechen<lb/> namhaft machen, die der Leidende began-<lb/> gen haͤtte, auf daß der Suͤnder, welcher<lb/> dadurch geſchrekt werden ſoll, ſeine eigene<lb/> Thaten damit vergleichen, und ſich gleicher<lb/> Verſuͤndigungen nebſt gleicher Strafbar-<lb/> keit bewuſt werden moͤge. Zu geſchweigen<lb/> aber der vielen Beweiſe und Umſchweife,<lb/> die hierbei wuͤrden noͤthig ſeyn, ſo wuͤrde<lb/> ja dieſes theils ohne ſchrekliche Laͤſterung<lb/> gegen JEſum, nicht geſchehen koͤnnen; theils<lb/> haͤtte man wahre Exempel in Menge, aus<lb/> deren gerechten Strafen man die boͤſe Fol-<lb/> gen der Suͤnde zeigen kan. Das Exempel<lb/> der Engel, die geſuͤndiget haben, waͤre dien-<lb/> licher darzu 2 <hi rendition="#fr">Petr.</hi> 2, 4.<lb/> Wolte ich ſagen, JEſus von Nazareth<lb/> haͤtte fremde Suͤnden uͤbernommen, und<lb/> ſeye deswegen von GOtt geſtraft worden;<lb/> ſo iſt zu bedenken, daß man ſich hier einen<lb/> ſolchen Zuhoͤrer vorſtellet, der nach des<lb/> <fw place="bottom" type="catch">Gra-</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [75/0075]
muͤſſen, von der weltlichen Obrigkeit, oder von
GOtt ſelbſt durch die Obrigkeit, oder von GOtt
unmit-
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(*) JEſu vorbringen: dabei haͤtte ich ſodann
2) darzuthun, daß GOtt ſelbſt gewiſſe
Verbrechen durch die Obrigkeit, oder auch
unmittelbar ſtrafe, 3) daß ſolche Strafen
auch hoͤlliſche und ewige Strafen ſeyen,
dann das Geſetz drohet ſolche Strafen, und
4) muͤſte ich dem Zuhoͤrer die Verbrechen
namhaft machen, die der Leidende began-
gen haͤtte, auf daß der Suͤnder, welcher
dadurch geſchrekt werden ſoll, ſeine eigene
Thaten damit vergleichen, und ſich gleicher
Verſuͤndigungen nebſt gleicher Strafbar-
keit bewuſt werden moͤge. Zu geſchweigen
aber der vielen Beweiſe und Umſchweife,
die hierbei wuͤrden noͤthig ſeyn, ſo wuͤrde
ja dieſes theils ohne ſchrekliche Laͤſterung
gegen JEſum, nicht geſchehen koͤnnen; theils
haͤtte man wahre Exempel in Menge, aus
deren gerechten Strafen man die boͤſe Fol-
gen der Suͤnde zeigen kan. Das Exempel
der Engel, die geſuͤndiget haben, waͤre dien-
licher darzu 2 Petr. 2, 4.
Wolte ich ſagen, JEſus von Nazareth
haͤtte fremde Suͤnden uͤbernommen, und
ſeye deswegen von GOtt geſtraft worden;
ſo iſt zu bedenken, daß man ſich hier einen
ſolchen Zuhoͤrer vorſtellet, der nach des
Gra-
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