Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

Bild:
<< vorherige Seite

um: beide dienen sodann zur Hauptabsicht/
nemlich zur Wolfahrt. (§. 20.) Wer demnach
die Wolfahrt eines Menschen durch die Wür-
kungen GOttes im Gesetz und Evangelio, als
durch die beiden einige Mittel (§. 20.) besorgen
will, der muß dieser weisen Ordnung GOttes
folgen, und die Würkungen GOttes durch das
Gesetz, ehe in dem Sünder befördern, als er die
Würkungen des Evangelii zu befordern suchet.
Wiedrigen Fals handelt er gegen die weise Ord-
nung GOttes, und bekehret den Sünder nicht,
Matth. 5, 4. 2, 28. 29. Jesa. 50, 4.

§. 28.

Den Sünder zur Erkentnis seines Elends zu
bringen, und mit dem Zorn GOttes zu schreken,
ist des Gesetzes Werk, welches aus der Natur
des Gesetzes, und aus der weisen Absicht GOttes
deutlich erhellet. (§. 20. 21. 27.) Wann nun der
Sünder den Zorn GOttes
(*) aus dem Leiden
JEsu/ mit Ausschliesung der gesetzlichen Vor-
schriften und Drohungen
(§. 20.) (des Ham-
mers und der Hörner Mosis
wie der Graf höh-
nisch davon redet) lernen/ oder mit der Marter
GOttes zuerst heilsamlich geschreket werden
soll;
so muß man das Leiden JEsu/ oder die
Marter GOttes (**) gesetzlich brauchen: oder es

muß
(*) Das sind die Worte des Herrn Grafen in
seinem Creutzreich s. 26.
(**) Das haben unsere S. Bekenner in dem
Con-
E 4

um: beide dienen ſodann zur Hauptabſicht/
nemlich zur Wolfahrt. (§. 20.) Wer demnach
die Wolfahrt eines Menſchen durch die Wuͤr-
kungen GOttes im Geſetz und Evangelio, als
durch die beiden einige Mittel (§. 20.) beſorgen
will, der muß dieſer weiſen Ordnung GOttes
folgen, und die Wuͤrkungen GOttes durch das
Geſetz, ehe in dem Suͤnder befoͤrdern, als er die
Wuͤrkungen des Evangelii zu befordern ſuchet.
Wiedrigen Fals handelt er gegen die weiſe Ord-
nung GOttes, und bekehret den Suͤnder nicht,
Matth. 5, 4. 2, 28. 29. Jeſa. 50, 4.

§. 28.

Den Suͤnder zur Erkentnis ſeines Elends zu
bringen, und mit dem Zorn GOttes zu ſchreken,
iſt des Geſetzes Werk, welches aus der Natur
des Geſetzes, und aus der weiſen Abſicht GOttes
deutlich erhellet. (§. 20. 21. 27.) Wann nun der
Suͤnder den Zorn GOttes
(*) aus dem Leiden
JEſu/ mit Ausſchlieſung der geſetzlichen Vor-
ſchriften und Drohungen
(§. 20.) (des Ham-
mers und der Hoͤrner Moſis
wie der Graf hoͤh-
niſch davon redet) lernen/ oder mit der Marter
GOttes zuerſt heilſamlich geſchreket werden
ſoll;
ſo muß man das Leiden JEſu/ oder die
Marter GOttes (**) geſetzlich brauchen: oder es

muß
(*) Das ſind die Worte des Herrn Grafen in
ſeinem Creutzreich ſ. 26.
(**) Das haben unſere S. Bekenner in dem
Con-
E 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0071" n="71"/>
um: beide dienen &#x017F;odann zur <hi rendition="#fr">Hauptab&#x017F;icht/</hi><lb/>
nemlich zur Wolfahrt. (§. 20.) Wer demnach<lb/>
die Wolfahrt eines Men&#x017F;chen durch die Wu&#x0364;r-<lb/>
kungen GOttes im Ge&#x017F;etz und Evangelio, als<lb/>
durch die beiden einige Mittel (§. 20.) be&#x017F;orgen<lb/>
will, der muß die&#x017F;er wei&#x017F;en Ordnung GOttes<lb/>
folgen, und die Wu&#x0364;rkungen GOttes durch das<lb/>
Ge&#x017F;etz, ehe in dem Su&#x0364;nder befo&#x0364;rdern, als er die<lb/>
Wu&#x0364;rkungen des Evangelii zu befordern &#x017F;uchet.<lb/>
Wiedrigen Fals handelt er gegen die wei&#x017F;e Ord-<lb/>
nung GOttes, und bekehret den Su&#x0364;nder nicht,<lb/><hi rendition="#fr">Matth.</hi> 5, 4. 2, 28. 29. <hi rendition="#fr">Je&#x017F;a.</hi> 50, 4.</p>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head>§. 28.</head><lb/>
            <p>Den Su&#x0364;nder zur Erkentnis &#x017F;eines Elends zu<lb/>
bringen, und mit dem Zorn GOttes zu &#x017F;chreken,<lb/>
i&#x017F;t des Ge&#x017F;etzes Werk, welches aus der Natur<lb/>
des Ge&#x017F;etzes, und aus der wei&#x017F;en Ab&#x017F;icht GOttes<lb/>
deutlich erhellet. (§. 20. 21. 27.) Wann nun <hi rendition="#fr">der<lb/>
Su&#x0364;nder den Zorn GOttes</hi> <note place="foot" n="(*)">Das &#x017F;ind die Worte des Herrn Grafen in<lb/>
&#x017F;einem <hi rendition="#fr">Creutzreich &#x017F;.</hi> 26.</note> <hi rendition="#fr">aus dem Leiden<lb/>
JE&#x017F;u/ mit Aus&#x017F;chlie&#x017F;ung der ge&#x017F;etzlichen Vor-<lb/>
&#x017F;chriften und Drohungen</hi> (§. 20.) (<hi rendition="#fr">des Ham-<lb/>
mers und der Ho&#x0364;rner Mo&#x017F;is</hi> wie der Graf ho&#x0364;h-<lb/>
ni&#x017F;ch davon redet) <hi rendition="#fr">lernen/ oder mit der Marter<lb/>
GOttes zuer&#x017F;t heil&#x017F;amlich ge&#x017F;chreket werden<lb/>
&#x017F;oll;</hi> &#x017F;o muß man das <hi rendition="#fr">Leiden JE&#x017F;u/</hi> oder die<lb/><hi rendition="#fr">Marter GOttes</hi> <note xml:id="seg2pn_14_1" next="#seg2pn_14_2" place="foot" n="(**)">Das haben un&#x017F;ere S. Bekenner in dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">Con-</fw></note> ge&#x017F;etzlich brauchen: oder es<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">E 4</fw><fw place="bottom" type="catch">muß</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[71/0071] um: beide dienen ſodann zur Hauptabſicht/ nemlich zur Wolfahrt. (§. 20.) Wer demnach die Wolfahrt eines Menſchen durch die Wuͤr- kungen GOttes im Geſetz und Evangelio, als durch die beiden einige Mittel (§. 20.) beſorgen will, der muß dieſer weiſen Ordnung GOttes folgen, und die Wuͤrkungen GOttes durch das Geſetz, ehe in dem Suͤnder befoͤrdern, als er die Wuͤrkungen des Evangelii zu befordern ſuchet. Wiedrigen Fals handelt er gegen die weiſe Ord- nung GOttes, und bekehret den Suͤnder nicht, Matth. 5, 4. 2, 28. 29. Jeſa. 50, 4. §. 28. Den Suͤnder zur Erkentnis ſeines Elends zu bringen, und mit dem Zorn GOttes zu ſchreken, iſt des Geſetzes Werk, welches aus der Natur des Geſetzes, und aus der weiſen Abſicht GOttes deutlich erhellet. (§. 20. 21. 27.) Wann nun der Suͤnder den Zorn GOttes (*) aus dem Leiden JEſu/ mit Ausſchlieſung der geſetzlichen Vor- ſchriften und Drohungen (§. 20.) (des Ham- mers und der Hoͤrner Moſis wie der Graf hoͤh- niſch davon redet) lernen/ oder mit der Marter GOttes zuerſt heilſamlich geſchreket werden ſoll; ſo muß man das Leiden JEſu/ oder die Marter GOttes (**) geſetzlich brauchen: oder es muß (*) Das ſind die Worte des Herrn Grafen in ſeinem Creutzreich ſ. 26. (**) Das haben unſere S. Bekenner in dem Con- E 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/71
Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 71. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/71>, abgerufen am 24.11.2024.