Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.weil sein Sohn unser Mittler, das ist, 1) unser 2) zu- Geistes, Rom. 8. 14. ihn jederzeit in allen
Fällen auszuüben, damit du in allen Stü- cken immer völliger werdest 1 Thess. 4. 1. 2 Petr. 1. 5. Wann die göttliche Gnaden- würckung dem Menschen den Glauben, und dadurch eine solche Fertigkeit verleihet, den Willen GOttes zu prüfen und in jedesmali- gen Fällen auszuüben, so heist es: Das Gesetz/ oder der Wille, und die Gebote Got- tes seyen von GOtt dem Menschen ins Hertz geschrieben. Und da gar viele solcher Gebo- te sich auf das Evangelium gründen, das ist, deswegen gegeben sind, weil ein Erlöser da ist, und deswegen beobachtet werden kön- nen, weil dieser Erlöser durch den Glauben unser geworden ist, so erhellet daraus, daß ei- nem Menschen, dem GOtt das Gesetz also ins Hertz geschrieben hat, auch das Evangelium zugleich muß ins Hertz geschrieben seyn. Dann die lebendige Erkentnis des Evangelii gehöret zum Glauben, und muß da seyn, wo jemand die Foderungen GOttes, oder seine Gesetze halten will, 2 Petr. 1, 3. 5. Daraus ist nun offenbar, daß Jeremias, 31, 33. beydes, sowol das Gesetz/ als Evangelium/ verstehen muß. Ja es kan auch dieses nicht geläugnet werden, daß die ersten weil ſein Sohn unſer Mittler, das iſt, 1) unſer 2) zu- Geiſtes, Rom. 8. 14. ihn jederzeit in allen
Faͤllen auszuuͤben, damit du in allen Stuͤ- cken immer voͤlliger werdeſt 1 Theſſ. 4. 1. 2 Petr. 1. 5. Wann die goͤttliche Gnaden- wuͤrckung dem Menſchen den Glauben, und dadurch eine ſolche Fertigkeit verleihet, den Willen GOttes zu pruͤfen und in jedesmali- gen Faͤllen auszuuͤben, ſo heiſt es: Das Geſetz/ oder der Wille, und die Gebote Got- tes ſeyen von GOtt dem Menſchen ins Hertz geſchrieben. Und da gar viele ſolcher Gebo- te ſich auf das Evangelium gruͤnden, das iſt, deswegen gegeben ſind, weil ein Erloͤſer da iſt, und deswegen beobachtet werden koͤn- nen, weil dieſer Erloͤſer durch den Glauben unſer geworden iſt, ſo erhellet daraus, daß ei- nem Menſchen, dem GOtt das Geſetz alſo ins Hertz geſchrieben hat, auch das Evangelium zugleich muß ins Hertz geſchrieben ſeyn. Dann die lebendige Erkentnis des Evangelii gehoͤret zum Glauben, und muß da ſeyn, wo jemand die Foderungen GOttes, oder ſeine Geſetze halten will, 2 Petr. 1, 3. 5. Daraus iſt nun offenbar, daß Jeremias, 31, 33. beydes, ſowol das Geſetz/ als Evangelium/ verſtehen muß. Ja es kan auch dieſes nicht gelaͤugnet werden, daß die erſten <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0060" n="60"/> weil ſein Sohn unſer Mittler, das iſt, 1) unſer<lb/> Hoheprieſter, Prophet und Koͤnig worden oder<lb/> <fw place="bottom" type="catch">2) zu-</fw><lb/><note next="#seg2pn_11_3" xml:id="seg2pn_11_2" prev="#seg2pn_11_1" place="foot" n="(*)">Geiſtes, <hi rendition="#fr">Rom.</hi> 8. 14. ihn jederzeit in allen<lb/> Faͤllen auszuuͤben, damit du in allen Stuͤ-<lb/> cken immer voͤlliger werdeſt 1 <hi rendition="#fr">Theſſ.</hi> 4. 1.<lb/> 2 <hi rendition="#fr">Petr.</hi> 1. 5. Wann die goͤttliche Gnaden-<lb/> wuͤrckung dem Menſchen den Glauben, und<lb/> dadurch eine ſolche Fertigkeit verleihet, den<lb/> Willen GOttes zu pruͤfen und in jedesmali-<lb/> gen Faͤllen auszuuͤben, ſo heiſt es: <hi rendition="#fr">Das<lb/> Geſetz/</hi> oder der Wille, und die Gebote Got-<lb/> tes ſeyen von GOtt dem Menſchen <hi rendition="#fr">ins Hertz<lb/> geſchrieben.</hi> Und da gar viele ſolcher Gebo-<lb/> te ſich auf das Evangelium gruͤnden, das iſt,<lb/> deswegen gegeben ſind, weil ein Erloͤſer da<lb/> iſt, und deswegen beobachtet werden koͤn-<lb/> nen, weil dieſer Erloͤſer durch den Glauben<lb/> unſer geworden iſt, ſo erhellet daraus, daß ei-<lb/> nem Menſchen, dem GOtt das Geſetz alſo ins<lb/> Hertz geſchrieben hat, auch das Evangelium<lb/> zugleich muß ins Hertz geſchrieben ſeyn.<lb/> Dann die lebendige Erkentnis des Evangelii<lb/> gehoͤret zum Glauben, und muß da ſeyn,<lb/> wo jemand die Foderungen GOttes, oder<lb/> ſeine Geſetze halten will, 2 <hi rendition="#fr">Petr.</hi> 1, 3. 5.<lb/> Daraus iſt nun offenbar, daß Jeremias,<lb/> 31, 33. beydes, ſowol das <hi rendition="#fr">Geſetz/</hi> als<lb/><hi rendition="#fr">Evangelium/</hi> verſtehen muß. Ja es kan<lb/> auch dieſes nicht gelaͤugnet werden, daß die<lb/> <fw place="bottom" type="catch">erſten</fw></note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [60/0060]
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2) zu-
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(*) Geiſtes, Rom. 8. 14. ihn jederzeit in allen
Faͤllen auszuuͤben, damit du in allen Stuͤ-
cken immer voͤlliger werdeſt 1 Theſſ. 4. 1.
2 Petr. 1. 5. Wann die goͤttliche Gnaden-
wuͤrckung dem Menſchen den Glauben, und
dadurch eine ſolche Fertigkeit verleihet, den
Willen GOttes zu pruͤfen und in jedesmali-
gen Faͤllen auszuuͤben, ſo heiſt es: Das
Geſetz/ oder der Wille, und die Gebote Got-
tes ſeyen von GOtt dem Menſchen ins Hertz
geſchrieben. Und da gar viele ſolcher Gebo-
te ſich auf das Evangelium gruͤnden, das iſt,
deswegen gegeben ſind, weil ein Erloͤſer da
iſt, und deswegen beobachtet werden koͤn-
nen, weil dieſer Erloͤſer durch den Glauben
unſer geworden iſt, ſo erhellet daraus, daß ei-
nem Menſchen, dem GOtt das Geſetz alſo ins
Hertz geſchrieben hat, auch das Evangelium
zugleich muß ins Hertz geſchrieben ſeyn.
Dann die lebendige Erkentnis des Evangelii
gehoͤret zum Glauben, und muß da ſeyn,
wo jemand die Foderungen GOttes, oder
ſeine Geſetze halten will, 2 Petr. 1, 3. 5.
Daraus iſt nun offenbar, daß Jeremias,
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Evangelium/ verſtehen muß. Ja es kan
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