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Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.

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um Christi willen seine übernatürliche Kraft
mit diesen Foderungen verbinde, Jerem. 31,
33. (*) und solches auch würklich leiste zu Beför-
derung unserer Wolfahrt durch Ehristum; so-
fern sind diese gnädige Erklärungen GOttes ein
Evangelium. (§. 20. 21.) Und also ist das Ge-
setz in Ansehung dieser göttlichen Kraft, die es als
ein Theil des göttlichen Wortes, in seiner Art,
und nach seinem Jnhalt, um Christi willen mit
sich führet, ein kräftiges Mittel, obzwar nicht
das nechste, eintzige und vornehmste, zur Selig-
keit: weil alle göttliche Würkungen, die um
Christi willen, und zur Vereinigung mit Chri-
sto, geschehen, unstreitige Mittel sind zur Se-
ligkeit. Ja es gehöret diese im Gesetz würkende
göttliche Kraft, zum prophetischen Amte JEsu,
als welcher selbst, im Gesetz und Evangelio sich
kräftig an den Seelen beweiset.

§. 24.

Alle Foderungen GOttes an die Menschen, zur
Wolfahrt derselben, sind Gesetze. (§. 20. 22.)

Die
(*) Diese Worte handeln nicht vom Gesetz al-
lein, sondern zugleich vom Evangelio. A-
ber man darf das Gesetz doch nicht ausschlie-
sen. Dieweil weder im Text, noch in der
Sache selbst, ein Grund zu solcher Aus-
schliesung vorhanden ist. Sogleich im fol-
gendem (Note des 24. §. gegen das Ende)
wird dieses bewiesen werden.

um Chriſti willen ſeine uͤbernatuͤrliche Kraft
mit dieſen Foderungen verbinde, Jerem. 31,
33. (*) und ſolches auch wuͤrklich leiſte zu Befoͤr-
derung unſerer Wolfahrt durch Ehriſtum; ſo-
fern ſind dieſe gnaͤdige Erklaͤrungen GOttes ein
Evangelium. (§. 20. 21.) Und alſo iſt das Ge-
ſetz in Anſehung dieſer goͤttlichen Kraft, die es als
ein Theil des goͤttlichen Wortes, in ſeiner Art,
und nach ſeinem Jnhalt, um Chriſti willen mit
ſich fuͤhret, ein kraͤftiges Mittel, obzwar nicht
das nechſte, eintzige und vornehmſte, zur Selig-
keit: weil alle goͤttliche Wuͤrkungen, die um
Chriſti willen, und zur Vereinigung mit Chri-
ſto, geſchehen, unſtreitige Mittel ſind zur Se-
ligkeit. Ja es gehoͤret dieſe im Geſetz wuͤrkende
goͤttliche Kraft, zum prophetiſchen Amte JEſu,
als welcher ſelbſt, im Geſetz und Evangelio ſich
kraͤftig an den Seelen beweiſet.

§. 24.

Alle Foderungen GOttes an die Menſchen, zur
Wolfahrt derſelben, ſind Geſetze. (§. 20. 22.)

Die
(*) Dieſe Worte handeln nicht vom Geſetz al-
lein, ſondern zugleich vom Evangelio. A-
ber man darf das Geſetz doch nicht ausſchlie-
ſen. Dieweil weder im Text, noch in der
Sache ſelbſt, ein Grund zu ſolcher Aus-
ſchlieſung vorhanden iſt. Sogleich im fol-
gendem (Note des 24. §. gegen das Ende)
wird dieſes bewieſen werden.
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[58/0058] um Chriſti willen ſeine uͤbernatuͤrliche Kraft mit dieſen Foderungen verbinde, Jerem. 31, 33. (*) und ſolches auch wuͤrklich leiſte zu Befoͤr- derung unſerer Wolfahrt durch Ehriſtum; ſo- fern ſind dieſe gnaͤdige Erklaͤrungen GOttes ein Evangelium. (§. 20. 21.) Und alſo iſt das Ge- ſetz in Anſehung dieſer goͤttlichen Kraft, die es als ein Theil des goͤttlichen Wortes, in ſeiner Art, und nach ſeinem Jnhalt, um Chriſti willen mit ſich fuͤhret, ein kraͤftiges Mittel, obzwar nicht das nechſte, eintzige und vornehmſte, zur Selig- keit: weil alle goͤttliche Wuͤrkungen, die um Chriſti willen, und zur Vereinigung mit Chri- ſto, geſchehen, unſtreitige Mittel ſind zur Se- ligkeit. Ja es gehoͤret dieſe im Geſetz wuͤrkende goͤttliche Kraft, zum prophetiſchen Amte JEſu, als welcher ſelbſt, im Geſetz und Evangelio ſich kraͤftig an den Seelen beweiſet. §. 24. Alle Foderungen GOttes an die Menſchen, zur Wolfahrt derſelben, ſind Geſetze. (§. 20. 22.) Die (*) Dieſe Worte handeln nicht vom Geſetz al- lein, ſondern zugleich vom Evangelio. A- ber man darf das Geſetz doch nicht ausſchlie- ſen. Dieweil weder im Text, noch in der Sache ſelbſt, ein Grund zu ſolcher Aus- ſchlieſung vorhanden iſt. Sogleich im fol- gendem (Note des 24. §. gegen das Ende) wird dieſes bewieſen werden.

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Zitationshilfe: Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746, S. 58. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/benner_herrnhuterey01_1746/58>, abgerufen am 08.05.2024.