Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.dern, hier nicht zum Grunde leget. Er setzet §. 46. 4) Wann der Hr. Graf die innere Seel- und des (*) Ein bloser Naturmensch kan das durch die Ver- J 3
dern, hier nicht zum Grunde leget. Er ſetzet §. 46. 4) Wann der Hr. Graf die innere Seel- und des (*) Ein bloſer Naturmenſch kan das durch die Ver- J 3
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dern, hier nicht zum Grunde leget. Er ſetzet
vielmehr die Chriſten aus den Heiden/ allen
andern Chriſten entgegen, und ſpricht, daß den
Chriſten aus den Heiden ſchlechterdings, das
Geſetz ein Gift, oder giftigſchaͤdlich ſeye. Wel-
ches dem Zeugnis des Heil. Geiſtes gerade zu-
wieder iſt. Verſtehet er endlich durch die Ma-
terien nichts anders, als gewiſſe Warheiten/
wohin das Geſetz nicht gehoͤre: ſo iſt freilich wahr,
daß manche Lehren der Schrift ſich vom Geſetz
unterſcheiden. Aber davon iſt hier die Frage
nicht. Sondern man will wiſſen ob, und wann,
und bei welchen Menſchen, das Geſetz zu gebrau-
chen ſeye? Und da antwortet der Herr Graf:
nicht bei inneren Seel- und Seelen-Angelegen-
heiten der Chriſten aus den Heiden. Welche
Antwort gegen die Ordnung GOttes ſtreitet und
mit recht eine giftigſchaͤdliche Lehre heiſet.
§. 46.
4) Wann der Hr. Graf die innere Seel- und
Seligkeits-Angelegenheiten/ von einem boͤ-
ſen Ausbruch/ Plage des Nebenmenſchen/ und
gefaͤhrlichen Aergerniſſes bei natuͤrlichen Re-
ligionsleuten/ unterſcheidet, ſo verraͤth er end-
lich ſein gantzes Geheimnis, das er ſonſt ora-
kelmaͤßig umnebelt hat. Dann das heiſet ſoviel:
das Geſetz thut nichts weiters, als daß es durch
Furcht vor der Strafe (*) die offenbare Werke
des
(*) Ein bloſer Naturmenſch kan das durch die
Ver-
J 3
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