Benner, Johann Hermann: Die gegenwärtige Gestalt der Herrnhuterey in ihrer Schalckheit. Bd. 1. Gießen, 1746.§. 45. 3) Wann nun hiedurch erwiesen ist, daß die thig Grafen nicht gewesen seyn. Und doch hat- te Paulus den Geist GOttes, und redete nichts, das der HErr nicht in ihm würke- te. Der Herr Graf hingegen will zwar auch einen hypostatischen Geist haben/ der immittelbar Ordres von Christo empfängt/ also daß er keine Stelle der Schrift falsch erklären müsse: allein er bekennet doch bald das Gegentheil, daß er sehr verwirt den- ke/ über eine halbe Stunde seine Gedan- ken und Schriften wiederrufen müsse/ und daß man sein Tage seiner nicht ge- wiß seyn könne. (§. 40. *) Aber destomehr solte er den fahrenden Schwarmgeist in Ordnung halten, damit er nicht verwirre, lästere, verführe, und Zerschneidung an- richte. Philipp. 3, 2. Den Corinthern al- so, hat Paulus das Gesetz geprediget, und sie waren Christen aus den Heiden. Dann daß er diesen Christen hündische Grund- lehren (Hunds-Principia) soll vorgeleget haben, wie der Herr Graf in Büdingi- schen Samml. schändlich lästert, das wird wohl niemand glauben. Ein mehreres ste- het davon im Zinz. Unfug/ (lerna Z.) s. 299. 304. J 2
§. 45. 3) Wann nun hiedurch erwieſen iſt, daß die thig Grafen nicht geweſen ſeyn. Und doch hat- te Paulus den Geiſt GOttes, und redete nichts, das der HErr nicht in ihm wuͤrke- te. Der Herr Graf hingegen will zwar auch einen hypoſtatiſchen Geiſt haben/ der immittelbar Ordres von Chriſto empfaͤngt/ alſo daß er keine Stelle der Schrift falſch erklaͤren muͤſſe: allein er bekennet doch bald das Gegentheil, daß er ſehr verwirt den- ke/ uͤber eine halbe Stunde ſeine Gedan- ken und Schriften wiederrufen muͤſſe/ und daß man ſein Tage ſeiner nicht ge- wiß ſeyn koͤnne. (§. 40. *) Aber deſtomehr ſolte er den fahrenden Schwarmgeiſt in Ordnung halten, damit er nicht verwirre, laͤſtere, verfuͤhre, und Zerſchneidung an- richte. Philipp. 3, 2. Den Corinthern al- ſo, hat Paulus das Geſetz geprediget, und ſie waren Chriſten aus den Heiden. Dann daß er dieſen Chriſten huͤndiſche Grund- lehren (Hunds-Principia) ſoll vorgeleget haben, wie der Herr Graf in Buͤdingi- ſchen Samml. ſchaͤndlich laͤſtert, das wird wohl niemand glauben. Ein mehreres ſte- het davon im Zinz. Unfug/ (lerna Z.) ſ. 299. 304. J 2
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0131" n="131"/> <div n="3"> <head>§. 45.</head><lb/> <p>3) Wann nun hiedurch erwieſen iſt, daß die<lb/> Chriſten aus den Heiden, das Geſetz eben ſo noͤ-<lb/> <fw place="bottom" type="sig">J 2</fw><fw place="bottom" type="catch">thig</fw><lb/><note xml:id="seg2pn_27_3" prev="#seg2pn_27_2" place="foot" n="(*)">Grafen nicht geweſen ſeyn. Und doch hat-<lb/> te Paulus den Geiſt GOttes, und redete<lb/> nichts, das der HErr nicht in ihm wuͤrke-<lb/> te. Der Herr Graf hingegen will zwar<lb/> auch <hi rendition="#fr">einen</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">hypoſtati</hi></hi><hi rendition="#fr">ſchen Geiſt haben/ der<lb/> immittelbar</hi> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">Ordres</hi></hi> <hi rendition="#fr">von Chriſto empfaͤngt/</hi><lb/> alſo daß er <hi rendition="#fr">keine Stelle der Schrift falſch<lb/> erklaͤren muͤſſe:</hi> allein er bekennet doch bald<lb/> das Gegentheil, daß er <hi rendition="#fr">ſehr verwirt den-<lb/> ke/ uͤber eine halbe Stunde ſeine Gedan-<lb/> ken und Schriften wiederrufen muͤſſe/<lb/> und daß man ſein Tage ſeiner nicht ge-<lb/> wiß</hi> ſeyn koͤnne. (§. 40. *) Aber deſtomehr<lb/> ſolte er den fahrenden Schwarmgeiſt in<lb/> Ordnung halten, damit er nicht verwirre,<lb/> laͤſtere, verfuͤhre, und Zerſchneidung an-<lb/> richte. <hi rendition="#fr">Philipp.</hi> 3, 2. Den Corinthern al-<lb/> ſo, hat Paulus das Geſetz geprediget, und<lb/> ſie waren Chriſten aus den Heiden. Dann<lb/> daß er dieſen Chriſten <hi rendition="#fr">huͤndiſche Grund-<lb/> lehren</hi> (Hunds-<hi rendition="#aq">Principia</hi>) ſoll vorgeleget<lb/> haben, wie der Herr Graf <hi rendition="#fr">in Buͤdingi-<lb/> ſchen Samml.</hi> ſchaͤndlich laͤſtert, das wird<lb/> wohl niemand glauben. Ein mehreres ſte-<lb/> het davon <hi rendition="#fr">im Zinz. Unfug/</hi> (<hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">lerna Z.</hi></hi>) ſ.<lb/> 299. 304.</note><lb/></p> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [131/0131]
§. 45.
3) Wann nun hiedurch erwieſen iſt, daß die
Chriſten aus den Heiden, das Geſetz eben ſo noͤ-
thig
(*)
(*) Grafen nicht geweſen ſeyn. Und doch hat-
te Paulus den Geiſt GOttes, und redete
nichts, das der HErr nicht in ihm wuͤrke-
te. Der Herr Graf hingegen will zwar
auch einen hypoſtatiſchen Geiſt haben/ der
immittelbar Ordres von Chriſto empfaͤngt/
alſo daß er keine Stelle der Schrift falſch
erklaͤren muͤſſe: allein er bekennet doch bald
das Gegentheil, daß er ſehr verwirt den-
ke/ uͤber eine halbe Stunde ſeine Gedan-
ken und Schriften wiederrufen muͤſſe/
und daß man ſein Tage ſeiner nicht ge-
wiß ſeyn koͤnne. (§. 40. *) Aber deſtomehr
ſolte er den fahrenden Schwarmgeiſt in
Ordnung halten, damit er nicht verwirre,
laͤſtere, verfuͤhre, und Zerſchneidung an-
richte. Philipp. 3, 2. Den Corinthern al-
ſo, hat Paulus das Geſetz geprediget, und
ſie waren Chriſten aus den Heiden. Dann
daß er dieſen Chriſten huͤndiſche Grund-
lehren (Hunds-Principia) ſoll vorgeleget
haben, wie der Herr Graf in Buͤdingi-
ſchen Samml. ſchaͤndlich laͤſtert, das wird
wohl niemand glauben. Ein mehreres ſte-
het davon im Zinz. Unfug/ (lerna Z.) ſ.
299. 304.
J 2
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |