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Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751.

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Von dem H. Geist.
§ 69.

Er gibt vor, ohne die Mutterschaft hätte
der heilige Geist keinen personal-Character:
aber so fern, seiner Beschreibung nach, der hei-
lige Geist sein Amt an uns, wie eine Mutter,
thut, ist dieses nicht sein personal-Character
selbs, sondern eine aus dem personal-Chara-
cter fliessende Wohlthat, nemlich eben das
Werk der Heiligung, welches der Ordinarius
dem heiligen Geist durchaus nicht zueignen las-
sen will. Hingegen eben dadurch, daß er der
heilige Geist heisset, wird Er als die dritte
Person in der Gottheit, die von dem Vater
und von dem Sohn unterschieden, und doch
mit beeden Eines ist, zu aller Genüge chara-
cterisiret.
Es ist Ein Geist: es ist Ein HErr:
es ist Ein GOtt. Ehre sey dem Vater und
Sohn und heiligem Geiste!

Der 13 Satz.
Die Lehre bey der so genannten
Brüdergemeine, von dem Vater
und dem Sohn und dem heiligen
Geiste, ist nicht rein.
§ 70.

Schon in den Berliner Reden hat sich diese
Lehre gereget. In den Reden für die
Mannspersonen ward der andere Articul ohne
den ersten abgehandelt, und p. 256 hieß es:

"Im
E 5
Von dem H. Geiſt.
§ 69.

Er gibt vor, ohne die Mutterſchaft haͤtte
der heilige Geiſt keinen perſonal-Character:
aber ſo fern, ſeiner Beſchreibung nach, der hei-
lige Geiſt ſein Amt an uns, wie eine Mutter,
thut, iſt dieſes nicht ſein perſonal-Character
ſelbs, ſondern eine aus dem perſonal-Chara-
cter flieſſende Wohlthat, nemlich eben das
Werk der Heiligung, welches der Ordinarius
dem heiligen Geiſt durchaus nicht zueignen laſ-
ſen will. Hingegen eben dadurch, daß er der
heilige Geiſt heiſſet, wird Er als die dritte
Perſon in der Gottheit, die von dem Vater
und von dem Sohn unterſchieden, und doch
mit beeden Eines iſt, zu aller Genuͤge chara-
cteriſiret.
Es iſt Ein Geiſt: es iſt Ein HErr:
es iſt Ein GOtt. Ehre ſey dem Vater und
Sohn und heiligem Geiſte!

Der 13 Satz.
Die Lehre bey der ſo genannten
Bruͤdergemeine, von dem Vater
und dem Sohn und dem heiligen
Geiſte, iſt nicht rein.
§ 70.

Schon in den Berliner Reden hat ſich dieſe
Lehre gereget. In den Reden fuͤr die
Mannsperſonen ward der andere Articul ohne
den erſten abgehandelt, und p. 256 hieß es:

”Im
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[73/0093] Von dem H. Geiſt. § 69. Er gibt vor, ohne die Mutterſchaft haͤtte der heilige Geiſt keinen perſonal-Character: aber ſo fern, ſeiner Beſchreibung nach, der hei- lige Geiſt ſein Amt an uns, wie eine Mutter, thut, iſt dieſes nicht ſein perſonal-Character ſelbs, ſondern eine aus dem perſonal-Chara- cter flieſſende Wohlthat, nemlich eben das Werk der Heiligung, welches der Ordinarius dem heiligen Geiſt durchaus nicht zueignen laſ- ſen will. Hingegen eben dadurch, daß er der heilige Geiſt heiſſet, wird Er als die dritte Perſon in der Gottheit, die von dem Vater und von dem Sohn unterſchieden, und doch mit beeden Eines iſt, zu aller Genuͤge chara- cteriſiret. Es iſt Ein Geiſt: es iſt Ein HErr: es iſt Ein GOtt. Ehre ſey dem Vater und Sohn und heiligem Geiſte! Der 13 Satz. Die Lehre bey der ſo genannten Bruͤdergemeine, von dem Vater und dem Sohn und dem heiligen Geiſte, iſt nicht rein. § 70. Schon in den Berliner Reden hat ſich dieſe Lehre gereget. In den Reden fuͤr die Mannsperſonen ward der andere Articul ohne den erſten abgehandelt, und p. 256 hieß es: ”Im E 5

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Zitationshilfe: Bengel, Johann Albrecht: Abriß der so genannten Brüdergemeine. Bd. 1. Stuttgart, 1751, S. 73. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/bengel_abriss01_1751/93>, abgerufen am 24.11.2024.