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Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715.

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einem gantz rechtschaffenen Saamen / aber sie geriehten ihm zu einem bittern wilden Weinstock Jer. 2, 21. / sie kehrten GOTT den Rücken zu Cap. 2, 27. / wandelten nach den Gedancken ihres bösen Hertzens Cap. 3, 17. / giengen von einer Boßheit zur andern Cap. 9, 3. / sie sprachen: ich will nicht so unterworffen seyn Cap. 2, 20. / und thaten dergleichen Boßheit / dafür sich der Himmel entsetzete und erschrack Cap. 2, 12. 13. / sie thaten eine zwiefache Sünde / GOtt die lebendige Quelle verliessen sie / und machten ihnen hie und da ausgehauene Brunnen / die doch löchericht waren und kein Wasser hielten. Es gieng überall im gantzen Lande greulich und scheußlich zu / und das für und für / ja sie hielten so hart an dem falschen Gottesdienst / daß sie sich nicht wolten abwenden lassen. Keiner war / dem seine Boßheit leyd gewesen und gesprochen: was mache ich doch? sie lieffen alle ihren Lauff / wie ein grimmiger Hengst im Streit Cap. 8, 5.. In diesem ihren gottlosen Wesen und widerspenstigen Leben wurden sie von den falschen Propheten gestärcket und sicher gemacht / welche ihnen predigten falsche Gesichte / Deutung / Abgötterey und ihres Hertzens Triegedrey Cap. 14, 14. / und sprachen: es wird kein Schwerdt noch Theurung in diß Land kommen / daher es ihnen leyd war / daß sie es nicht ärger machen konten Cap. 9, 5..

Uber solch ihr undanekbares / halsstarriges Verfahren muste nun billig der gerechte GOtt seine Klage führen Cap. 2, 21.: Wie bist du mir denn gerahten zu einem bittern wilden Weinstock? und bald darauf Cap. 4, 22.: Mein Volck ist toll und gläuben mir nicht / thöricht sind sie und achtens nicht / weise sind sie gnug übels zu thun / aber wolthun wollen sie nicht lernen / etc. Ja / der heilige GOtt / dem gottloses Wesen nicht gefällt / welcher kein Hertz zu diesem Volck hatte Cap. 15, 1. / und des Erbarmens müde ward Cap. 15, 6. / ließ sie dennoch durch seinen Propheten warnen in vielen Buß-Predigten Cap. 1. bis 12. und vermahnen / ihre Missethat zu erkennen Cap. 3, 13. / ihr Hertz von der Boßheit zu waschen Cap. 4, 14. / sich zu bessern / ehe sich sein Hertz von ihnen wende / und er Jerusalem zum wüsten Lande mache / darin niemand wohne Cap. 6, 8. / und dergleichen. Aber alles umsonst / sie fragten so viel nach Jeremiae Predigten / als vorgestellte und die zornige Heimsuchunge bekräfftigende Zei-

einem gantz rechtschaffenen Saamen / aber sie geriehten ihm zu einem bittern wilden Weinstock Jer. 2, 21. / sie kehrten GOTT den Rücken zu Cap. 2, 27. / wandelten nach den Gedancken ihres bösen Hertzens Cap. 3, 17. / giengen von einer Boßheit zur andern Cap. 9, 3. / sie sprachen: ich will nicht so unterworffen seyn Cap. 2, 20. / und thaten dergleichen Boßheit / dafür sich der Himmel entsetzete und erschrack Cap. 2, 12. 13. / sie thaten eine zwiefache Sünde / GOtt die lebendige Quelle verliessen sie / und machten ihnen hie und da ausgehauene Brunnen / die doch löchericht waren und kein Wasser hielten. Es gieng überall im gantzen Lande greulich und scheußlich zu / und das für und für / ja sie hielten so hart an dem falschen Gottesdienst / daß sie sich nicht wolten abwenden lassen. Keiner war / dem seine Boßheit leyd gewesen und gesprochen: was mache ich doch? sie lieffen alle ihren Lauff / wie ein grimmiger Hengst im Streit Cap. 8, 5.. In diesem ihren gottlosen Wesen und widerspenstigen Leben wurden sie von den falschen Propheten gestärcket und sicher gemacht / welche ihnen predigten falsche Gesichte / Deutung / Abgötterey und ihres Hertzens Triegedrey Cap. 14, 14. / und sprachen: es wird kein Schwerdt noch Theurung in diß Land kommen / daher es ihnen leyd war / daß sie es nicht ärger machen konten Cap. 9, 5..

Uber solch ihr undanekbares / halsstarriges Verfahren muste nun billig der gerechte GOtt seine Klage führen Cap. 2, 21.: Wie bist du mir denn gerahten zu einem bittern wilden Weinstock? und bald darauf Cap. 4, 22.: Mein Volck ist toll und gläuben mir nicht / thöricht sind sie und achtens nicht / weise sind sie gnug übels zu thun / aber wolthun wollen sie nicht lernen / etc. Ja / der heilige GOtt / dem gottloses Wesen nicht gefällt / welcher kein Hertz zu diesem Volck hatte Cap. 15, 1. / und des Erbarmens müde ward Cap. 15, 6. / ließ sie dennoch durch seinen Propheten warnen in vielen Buß-Predigten Cap. 1. bis 12. und vermahnen / ihre Missethat zu erkennen Cap. 3, 13. / ihr Hertz von der Boßheit zu waschen Cap. 4, 14. / sich zu bessern / ehe sich sein Hertz von ihnen wende / und er Jerusalem zum wüsten Lande mache / darin niemand wohne Cap. 6, 8. / und dergleichen. Aber alles umsonst / sie fragten so viel nach Jeremiae Predigten / als vorgestellte und die zornige Heimsuchunge bekräfftigende Zei-

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[11/0013] einem gantz rechtschaffenen Saamen / aber sie geriehten ihm zu einem bittern wilden Weinstock / sie kehrten GOTT den Rücken zu / wandelten nach den Gedancken ihres bösen Hertzens / giengen von einer Boßheit zur andern / sie sprachen: ich will nicht so unterworffen seyn / und thaten dergleichen Boßheit / dafür sich der Himmel entsetzete und erschrack / sie thaten eine zwiefache Sünde / GOtt die lebendige Quelle verliessen sie / und machten ihnen hie und da ausgehauene Brunnen / die doch löchericht waren und kein Wasser hielten. Es gieng überall im gantzen Lande greulich und scheußlich zu / und das für und für / ja sie hielten so hart an dem falschen Gottesdienst / daß sie sich nicht wolten abwenden lassen. Keiner war / dem seine Boßheit leyd gewesen und gesprochen: was mache ich doch? sie lieffen alle ihren Lauff / wie ein grimmiger Hengst im Streit . In diesem ihren gottlosen Wesen und widerspenstigen Leben wurden sie von den falschen Propheten gestärcket und sicher gemacht / welche ihnen predigten falsche Gesichte / Deutung / Abgötterey und ihres Hertzens Triegedrey / und sprachen: es wird kein Schwerdt noch Theurung in diß Land kommen / daher es ihnen leyd war / daß sie es nicht ärger machen konten . Jer. 2, 21. Cap. 2, 27. Cap. 3, 17. Cap. 9, 3. Cap. 2, 20. Cap. 2, 12. 13. Cap. 8, 5. Cap. 14, 14. Cap. 9, 5. Uber solch ihr undanekbares / halsstarriges Verfahren muste nun billig der gerechte GOtt seine Klage führen : Wie bist du mir denn gerahten zu einem bittern wilden Weinstock? und bald darauf : Mein Volck ist toll und gläuben mir nicht / thöricht sind sie und achtens nicht / weise sind sie gnug übels zu thun / aber wolthun wollen sie nicht lernen / etc. Ja / der heilige GOtt / dem gottloses Wesen nicht gefällt / welcher kein Hertz zu diesem Volck hatte / und des Erbarmens müde ward / ließ sie dennoch durch seinen Propheten warnen in vielen Buß-Predigten und vermahnen / ihre Missethat zu erkennen / ihr Hertz von der Boßheit zu waschen / sich zu bessern / ehe sich sein Hertz von ihnen wende / und er Jerusalem zum wüsten Lande mache / darin niemand wohne / und dergleichen. Aber alles umsonst / sie fragten so viel nach Jeremiae Predigten / als vorgestellte und die zornige Heimsuchunge bekräfftigende Zei- Cap. 2, 21. Cap. 4, 22. Cap. 15, 1. Cap. 15, 6. Cap. 1. bis 12. Cap. 3, 13. Cap. 4, 14. Cap. 6, 8.

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Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

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Zitationshilfe: Beneke, Johann Gerhard: Militiam contra Malitiam Oder Die wol-geübte Ritterschafft der Gläubigen. Minden, 1715, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beneke_militiam_1715/13>, abgerufen am 19.04.2024.