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Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703.

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von den curieusen Hölen an und auf dem Hartz.
(b) Buda est Aqua profluens ex Meliboco versus ortum.
(c) Signaturae plantarum aliarumque rerum naturalium.
(d) Baccae herbae Paris dictae.
(e) Ossa saxea glutinare fracturas ossium eademque confrin-
gere calculos renum & vsicae dicuntur.

Diese Carmina werden nun verhoffentlich einem Liebhaber der
Lateinischen Poesie und natürlichen Curiositäten wohl vergnügen/
sonderlich da selbige die Beschreibung von der Baumans-Höle
ziemlich illustriren; kan aber unberichtet nicht lassen/ daß ich des
Füreri Carmen nicht von Wort zu Wort hergesetzet habe/ wie es
in gedachtem Herrn D. Helwigs Tractat stehet/ indem dasselbe nicht
allerdings mit dem manuscripto des seeligen Füreri überein kom-
met; derowegen solches von mir an denen Orthen/ da es vonnöthen
gewesen/ nach Anweisung des Originals/ geändert/ und mit denen
in dem manuscripto befindlichen notis vermehret worden.

II.
Von der Schartzfeldischen oder Scharz-
felsischen Höle.

NAch der Baumans-Höle ist die Schartzfeldische oder vielmehr
Schartzfelsische Höle Besehens würdig; weilen darinnen
ebenfalls etliche curieuse Sachen anzutreffen sind: Die Einwohner
des Landes nennen aber dieselbe insgemein die Zwerg-Löcher/ und
sind selbige am Unter-Hartz in der alten Graffschafft Hohnstein/
nicht weit von dem Schloß Schartzfels im Gehöltze und Busch-
Werck gelegen/ wie denn auch die Höle von ietzt gemeldeten Ort
den Nahmen bekommen hat: So nun iemand dieselbe zu sehen ver-
langet/ muß er in dem nahe dabey liegenden und zum Ambte gehö-
rigen Dorffe Schartzfeld sich nach einem Führer umthun/ worzu
denn derselbe leicht gelangen kan; weilen niemand daselbst allein
über die Höle/ wie bey der Baumans-Höle geschiehet/ bestellet ist/

sondern
E 2
von den curieuſen Hoͤlen an und auf dem Hartz.
(b) Buda eſt Aqua profluens ex Meliboco verſus ortum.
(c) Signaturæ plantarum aliarumque rerum naturalium.
(d) Baccæ herbæ Paris dictæ.
(e) Oſſa ſaxea glutinare fracturas oſſium eademque confrin-
gere calculos renum & vſicæ dicuntur.

Dieſe Carmina werden nun verhoffentlich einem Liebhaber der
Lateiniſchen Poëſie und natuͤrlichen Curioſitaͤten wohl vergnuͤgen/
ſonderlich da ſelbige die Beſchreibung von der Baumans-Hoͤle
ziemlich illuſtriren; kan aber unberichtet nicht laſſen/ daß ich des
Füreri Carmen nicht von Wort zu Wort hergeſetzet habe/ wie es
in gedachtem Herrn D. Helwigs Tractat ſtehet/ indem daſſelbe nicht
allerdings mit dem manuſcripto des ſeeligen Füreri uͤberein kom-
met; derowegen ſolches von mir an denen Orthen/ da es vonnoͤthen
geweſen/ nach Anweiſung des Originals/ geaͤndert/ und mit denen
in dem manuſcripto befindlichen notis vermehret worden.

II.
Von der Schartzfeldiſchen oder Scharz-
felſiſchen Hoͤle.

NAch der Baumans-Hoͤle iſt die Schartzfeldiſche oder vielmehr
Schartzfelſiſche Hoͤle Beſehens wuͤrdig; weilen darinnen
ebenfalls etliche curieuſe Sachen anzutreffen ſind: Die Einwohner
des Landes nennen aber dieſelbe insgemein die Zwerg-Loͤcher/ und
ſind ſelbige am Unter-Hartz in der alten Graffſchafft Hohnſtein/
nicht weit von dem Schloß Schartzfels im Gehoͤltze und Buſch-
Werck gelegen/ wie denn auch die Hoͤle von ietzt gemeldeten Ort
den Nahmen bekommen hat: So nun iemand dieſelbe zu ſehen ver-
langet/ muß er in dem nahe dabey liegenden und zum Ambte gehoͤ-
rigen Dorffe Schartzfeld ſich nach einem Fuͤhrer umthun/ worzu
denn derſelbe leicht gelangen kan; weilen niemand daſelbſt allein
uͤber die Hoͤle/ wie bey der Baumans-Hoͤle geſchiehet/ beſtellet iſt/

ſondern
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[35/0047] von den curieuſen Hoͤlen an und auf dem Hartz. (b) Buda eſt Aqua profluens ex Meliboco verſus ortum. (c) Signaturæ plantarum aliarumque rerum naturalium. (d) Baccæ herbæ Paris dictæ. (e) Oſſa ſaxea glutinare fracturas oſſium eademque confrin- gere calculos renum & vſicæ dicuntur. Dieſe Carmina werden nun verhoffentlich einem Liebhaber der Lateiniſchen Poëſie und natuͤrlichen Curioſitaͤten wohl vergnuͤgen/ ſonderlich da ſelbige die Beſchreibung von der Baumans-Hoͤle ziemlich illuſtriren; kan aber unberichtet nicht laſſen/ daß ich des Füreri Carmen nicht von Wort zu Wort hergeſetzet habe/ wie es in gedachtem Herrn D. Helwigs Tractat ſtehet/ indem daſſelbe nicht allerdings mit dem manuſcripto des ſeeligen Füreri uͤberein kom- met; derowegen ſolches von mir an denen Orthen/ da es vonnoͤthen geweſen/ nach Anweiſung des Originals/ geaͤndert/ und mit denen in dem manuſcripto befindlichen notis vermehret worden. II. Von der Schartzfeldiſchen oder Scharz- felſiſchen Hoͤle. NAch der Baumans-Hoͤle iſt die Schartzfeldiſche oder vielmehr Schartzfelſiſche Hoͤle Beſehens wuͤrdig; weilen darinnen ebenfalls etliche curieuſe Sachen anzutreffen ſind: Die Einwohner des Landes nennen aber dieſelbe insgemein die Zwerg-Loͤcher/ und ſind ſelbige am Unter-Hartz in der alten Graffſchafft Hohnſtein/ nicht weit von dem Schloß Schartzfels im Gehoͤltze und Buſch- Werck gelegen/ wie denn auch die Hoͤle von ietzt gemeldeten Ort den Nahmen bekommen hat: So nun iemand dieſelbe zu ſehen ver- langet/ muß er in dem nahe dabey liegenden und zum Ambte gehoͤ- rigen Dorffe Schartzfeld ſich nach einem Fuͤhrer umthun/ worzu denn derſelbe leicht gelangen kan; weilen niemand daſelbſt allein uͤber die Hoͤle/ wie bey der Baumans-Hoͤle geſchiehet/ beſtellet iſt/ ſondern E 2

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Zitationshilfe: Behrens, Georg Henning: Hercynia Curiosa, oder Curiöser Hartz-Wald. Nordhausen, 1703, S. 35. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/behrens_hercynia_1703/47>, abgerufen am 24.11.2024.