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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Andrer Auftritt.
Zeiget des Nero Pallast.
Nero. Sylvanus.
Nero.
STurm! Donner! Hagel! Blitz!
Was hat sich da begeben?
Will dann der Knecht dem Herrn zuwieder leben?
Mein Rom hat Macht und Witz/
Die gantze Welt zu zwingen.
Empöret sich nun gleich
Ein einzigs Königreich?
Jch will es ja bald zu Gehorsamb bringen.
Sylvanus.
O Held/ der Römer Zier/
Wer will sich doch erkühnen/
Zu sagen/ daß er dir
Nicht willig wolle dienen?
Wir bethen deine Pracht
Und deine Hoheit an.
Dir hat es noch an Macht
Kein Keyser gleich gethan.
Wo mag dein Zorn hinzielen?
Das Land/ so dich nicht ehrt/
Das müße deine Stärcke fühlen/
Unn werde gantz verheert!
Nero.
Jst Vindex so vermeßen?
Er hat den Eyd vergeßen/
Und Gallien verführt.
Der Abfall ist geschehn.
Doch! Bluth und Mord! Wie mag der tolle Hund
Sich gegen mich nur setzen?
Er ist wie nichts zu schätzen.
Gantz Franckreich/ er/ und sein gesambter Bund
Die sollen bluthend sehen/
Daß Nero noch regiert.
Sylvanus.
Laß dich nur nicht zu sehr
Durch diese That bewegen/
Du darffst kein Krieges-Heer
An solchen Feind gebrauchen;
Es ist bey ihm noch Muth noch Stärcke da.
Der
Andrer Auftritt.
Zeiget des Nero Pallaſt.
Nero. Sylvanus.
Nero.
STurm! Donner! Hagel! Blitz!
Was hat ſich da begeben?
Will dann der Knecht dem Herꝛn zuwieder leben?
Mein Rom hat Macht und Witz/
Die gantze Welt zu zwingen.
Empoͤret ſich nun gleich
Ein einzigs Koͤnigreich?
Jch will es ja bald zu Gehorſamb bringen.
Sylvanus.
O Held/ der Roͤmer Zier/
Wer will ſich doch erkuͤhnen/
Zu ſagen/ daß er dir
Nicht willig wolle dienen?
Wir bethen deine Pracht
Und deine Hoheit an.
Dir hat es noch an Macht
Kein Keyſer gleich gethan.
Wo mag dein Zorn hinzielen?
Das Land/ ſo dich nicht ehrt/
Das muͤße deine Staͤrcke fuͤhlen/
Unn werde gantz verheert!
Nero.
Jſt Vindex ſo vermeßen?
Er hat den Eyd vergeßen/
Und Gallien verfuͤhrt.
Der Abfall iſt geſchehn.
Doch! Bluth und Mord! Wie mag der tolle Hund
Sich gegen mich nur ſetzen?
Er iſt wie nichts zu ſchaͤtzen.
Gantz Franckreich/ er/ und ſein geſambter Bund
Die ſollen bluthend ſehen/
Daß Nero noch regiert.
Sylvanus.
Laß dich nur nicht zu ſehr
Durch dieſe That bewegen/
Du darffſt kein Krieges-Heer
An ſolchen Feind gebrauchen;
Es iſt bey ihm noch Muth noch Staͤrcke da.
Der
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[0009] Andrer Auftritt. Zeiget des Nero Pallaſt. Nero. Sylvanus. Nero. STurm! Donner! Hagel! Blitz! Was hat ſich da begeben? Will dann der Knecht dem Herꝛn zuwieder leben? Mein Rom hat Macht und Witz/ Die gantze Welt zu zwingen. Empoͤret ſich nun gleich Ein einzigs Koͤnigreich? Jch will es ja bald zu Gehorſamb bringen. Sylvanus. O Held/ der Roͤmer Zier/ Wer will ſich doch erkuͤhnen/ Zu ſagen/ daß er dir Nicht willig wolle dienen? Wir bethen deine Pracht Und deine Hoheit an. Dir hat es noch an Macht Kein Keyſer gleich gethan. Wo mag dein Zorn hinzielen? Das Land/ ſo dich nicht ehrt/ Das muͤße deine Staͤrcke fuͤhlen/ Unn werde gantz verheert! Nero. Jſt Vindex ſo vermeßen? Er hat den Eyd vergeßen/ Und Gallien verfuͤhrt. Der Abfall iſt geſchehn. Doch! Bluth und Mord! Wie mag der tolle Hund Sich gegen mich nur ſetzen? Er iſt wie nichts zu ſchaͤtzen. Gantz Franckreich/ er/ und ſein geſambter Bund Die ſollen bluthend ſehen/ Daß Nero noch regiert. Sylvanus. Laß dich nur nicht zu ſehr Durch dieſe That bewegen/ Du darffſt kein Krieges-Heer An ſolchen Feind gebrauchen; Es iſt bey ihm noch Muth noch Staͤrcke da. Der

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/9>, abgerufen am 23.04.2024.