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Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685.

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Daß ich mich ließ aus meinem Rom vertreiben?
Will ihr Betrug
Mich auch noch hier nicht laßen sicher bleiben.
Verfolget man mich immer?
So wird es täglich schlimmer!
Phaon.
Bringet die Tolche.
Nimm hin/ versuchs und lerne/
Daß du recht fechten kanst/
Sonst geht dirs übern Wanst.
Die Feinde seynd nicht ferne.
Sie kommen ziemlich nah'.
Auff! Auff! die Rott' ist da!

Geht ab.
Nero.
Versucht die Tolche/ erwählt den schärffsten.
So! dieser wird es thun.
Daß ich mich nicht der Schand und Schmach darff
schämen/
Wenn sie mich würgen werden/
So will ich mir itzt selbst das Leben nehmen.
Jch kan doch sonst vor ihnen nirgends ruhn/
So lang' ich leb' auf Erden.

Sticht den Tolch in den Halß/ und fället nieder.
Vierdter Auftritt.
Publius. Chor der Soldaten. Nero.
Publius.
WO ist der Hund? O schreckliches Beginnen?
Was seh' ich dort?
Er selbst verricht den Mord/
Mir diese Zeit und Mühe zu gewinnen.
Nero.
Mit gebrochener Stimme.
Jhr Ungetreuen habet/
Woran ihr euch nun labet!

Stirbt.
Publius.
Kommt/ thut zu Rom von dieser Mord-Geschicht
Erfreulichen Bericht.
Publius. Chor der Soldaten.
So müß' es allen gehen/
Die Rom und diesem Reiche
Zur
Daß ich mich ließ aus meinem Rom vertreiben?
Will ihr Betrug
Mich auch noch hier nicht laßen ſicher bleiben.
Verfolget man mich immer?
So wird es taͤglich ſchlimmer!
Phaon.
Bringet die Tolche.
Nimm hin/ verſuchs und lerne/
Daß du recht fechten kanſt/
Sonſt geht dirs uͤbern Wanſt.
Die Feinde ſeynd nicht ferne.
Sie kommen ziemlich nah’.
Auff! Auff! die Rott’ iſt da!

Geht ab.
Nero.
Verſucht die Tolche/ erwaͤhlt den ſchaͤrffſten.
So! dieſer wird es thun.
Daß ich mich nicht der Schand und Schmach darff
ſchaͤmen/
Wenn ſie mich wuͤrgen werden/
So will ich mir itzt ſelbſt das Leben nehmen.
Jch kan doch ſonſt vor ihnen nirgends ruhn/
So lang’ ich leb’ auf Erden.

Sticht den Tolch in den Halß/ und faͤllet nieder.
Vierdter Auftritt.
Publius. Chor der Soldaten. Nero.
Publius.
WO iſt der Hund? O ſchreckliches Beginnen?
Was ſeh’ ich dort?
Er ſelbſt verricht den Mord/
Mir dieſe Zeit und Muͤhe zu gewinnen.
Nero.
Mit gebrochener Stimme.
Jhr Ungetreuen habet/
Woran ihr euch nun labet!

Stirbt.
Publius.
Kommt/ thut zu Rom von dieſer Mord-Geſchicht
Erfreulichen Bericht.
Publius. Chor der Soldaten.
So muͤß’ es allen gehen/
Die Rom und dieſem Reiche
Zur
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[0050] Daß ich mich ließ aus meinem Rom vertreiben? Will ihr Betrug Mich auch noch hier nicht laßen ſicher bleiben. Verfolget man mich immer? So wird es taͤglich ſchlimmer! Phaon. Bringet die Tolche. Nimm hin/ verſuchs und lerne/ Daß du recht fechten kanſt/ Sonſt geht dirs uͤbern Wanſt. Die Feinde ſeynd nicht ferne. Sie kommen ziemlich nah’. Auff! Auff! die Rott’ iſt da! Geht ab. Nero. Verſucht die Tolche/ erwaͤhlt den ſchaͤrffſten. So! dieſer wird es thun. Daß ich mich nicht der Schand und Schmach darff ſchaͤmen/ Wenn ſie mich wuͤrgen werden/ So will ich mir itzt ſelbſt das Leben nehmen. Jch kan doch ſonſt vor ihnen nirgends ruhn/ So lang’ ich leb’ auf Erden. Sticht den Tolch in den Halß/ und faͤllet nieder. Vierdter Auftritt. Publius. Chor der Soldaten. Nero. Publius. WO iſt der Hund? O ſchreckliches Beginnen? Was ſeh’ ich dort? Er ſelbſt verricht den Mord/ Mir dieſe Zeit und Muͤhe zu gewinnen. Nero. Mit gebrochener Stimme. Jhr Ungetreuen habet/ Woran ihr euch nun labet! Stirbt. Publius. Kommt/ thut zu Rom von dieſer Mord-Geſchicht Erfreulichen Bericht. Publius. Chor der Soldaten. So muͤß’ es allen gehen/ Die Rom und dieſem Reiche Zur

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Nero. Weißenfels, 1685, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_nero_1685/50>, abgerufen am 29.03.2024.