[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.Kurzweiliger gar über und über/ daß ihr derRock und das Hemde ober dem Kopf zusammen schlugen/ und wer den Hund nur ansichtig wurde/ der flo- he vor ihme. Endlich versteckte ich mich in den Solche Gauckel-Poßen trieben dern
Kurzweiliger gar uͤber und uͤber/ daß ihr derRock und das Hemde ober dem Kopf zuſammen ſchlugen/ und wer den Hund nur anſichtig wurde/ der flo- he vor ihme. Endlich verſteckte ich mich in den Solche Gauckel-Poßen trieben dern
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0064" n="56"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Kurzweiliger</hi></fw><lb/> gar uͤber und uͤber/ daß ihr der<lb/> Rock und das Hemde ober dem Kopf<lb/> zuſammen ſchlugen/ und wer den<lb/> Hund nur anſichtig wurde/ der flo-<lb/> he vor ihme.</p><lb/> <p>Endlich verſteckte ich mich in den<lb/> Heu-Stadel/ und wurffe mit<lb/> Ziegel-Truͤmmern wider ihn/ da-<lb/> von er zu ruͤck und in die Schu-<lb/> le geloffen. Da entſtunde erſt ein<lb/> Geſchrey/ das Lachens wuͤrdig war/<lb/> dann der Schulmeiſter ſahe den<lb/> Hund vor ein Hoͤlliſches Geſpenſt<lb/> an: lieffe dannenhero ſamt ſeinem<lb/> Sohne aus dem Hauſe/ und weil<lb/> er dazumal wegen großer Hitze/ die<lb/> Kappe und Ober-Hoſen ausgezo-<lb/> gen/ ſahe man ihn in dem bloßen<lb/> Hemde herum lauffen/ und um<lb/> Huͤlffe ruffen. Der Zuckerl ſprunge<lb/> aber/ ſeinem Herrn ſo wohl als<lb/> mir/ auf dem Fuß nach/ biß end-<lb/> lich ein Gutſcher den Hund mit einer<lb/> Heu-Gabel gefangen/ und der Be-<lb/> trug an den Tag kame.</p><lb/> <p>Solche Gauckel-Poßen trieben<lb/> nicht allein wir fremde Jungen/ ſon-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">dern</fw><lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [56/0064]
Kurzweiliger
gar uͤber und uͤber/ daß ihr der
Rock und das Hemde ober dem Kopf
zuſammen ſchlugen/ und wer den
Hund nur anſichtig wurde/ der flo-
he vor ihme.
Endlich verſteckte ich mich in den
Heu-Stadel/ und wurffe mit
Ziegel-Truͤmmern wider ihn/ da-
von er zu ruͤck und in die Schu-
le geloffen. Da entſtunde erſt ein
Geſchrey/ das Lachens wuͤrdig war/
dann der Schulmeiſter ſahe den
Hund vor ein Hoͤlliſches Geſpenſt
an: lieffe dannenhero ſamt ſeinem
Sohne aus dem Hauſe/ und weil
er dazumal wegen großer Hitze/ die
Kappe und Ober-Hoſen ausgezo-
gen/ ſahe man ihn in dem bloßen
Hemde herum lauffen/ und um
Huͤlffe ruffen. Der Zuckerl ſprunge
aber/ ſeinem Herrn ſo wohl als
mir/ auf dem Fuß nach/ biß end-
lich ein Gutſcher den Hund mit einer
Heu-Gabel gefangen/ und der Be-
trug an den Tag kame.
Solche Gauckel-Poßen trieben
nicht allein wir fremde Jungen/ ſon-
dern
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |