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[Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680.

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Kurzweiliger
du Kinder schlagen/ so schlage deine
Huren-Kinder/ und laß mir meine
jungen Herrn mit Frieden! du Pfeif-
fen-Sack! Und in Summa/ die Frau
konte die fremden Leute anfahren/ wie
ein Baur-Hund die Land-Fahrer/ da-
her wurde mir gerathen/ mich aus dem
beschreyten Nest hinweg zu machen/
und weil auf dem Land ein Priester
zwey Kinder wolte informiren lassen/
wurde ich durch seinen Vettrr/ welcher
unser Nachbar und ein Schuster war/
an ihn recommendirt/ also begehrte
ich von dem Edelmann meinen Ab-
schied/ aber er gabe mir keine andere
Antwort/ als daß ich mich noch ein
halb Jahr bey ihm gedulden solle/ dann
wolte er mir einen halben Thaler
schenken/ und seine Frau solte mir
ein Schnups-Salvet machen lassen.
Er wolte mir auch hinfüro alle seine
alten Schue schenken/ und mich mit
sich über Tisch speisen lassen. Er hat-
te mir ehedeßen eine ganz alte Peru-
que
gegeben/ darinnen fast die Mäu-
se genistet haben/ dann wegen der
Krankheit/ so ich bey dem Schul-

meister

Kurzweiliger
du Kinder ſchlagen/ ſo ſchlage deine
Huren-Kinder/ und laß mir meine
jungen Herꝛn mit Frieden! du Pfeif-
fen-Sack! Und in Summa/ die Frau
konte die fremden Leute anfahren/ wie
ein Baur-Hund die Land-Fahrer/ da-
her wurde mir gerathen/ mich aus dem
beſchreyten Neſt hinweg zu machen/
und weil auf dem Land ein Prieſter
zwey Kinder wolte informiren laſſen/
wurde ich durch ſeinen Vettrr/ welcher
unſer Nachbar und ein Schuſter war/
an ihn recommendirt/ alſo begehrte
ich von dem Edelmann meinen Ab-
ſchied/ aber er gabe mir keine andere
Antwort/ als daß ich mich noch ein
halb Jahr bey ihm gedulden ſolle/ dann
wolte er mir einen halben Thaler
ſchenken/ und ſeine Frau ſolte mir
ein Schnupſ-Salvet machen laſſen.
Er wolte mir auch hinfuͤro alle ſeine
alten Schue ſchenken/ und mich mit
ſich uͤber Tiſch ſpeiſen laſſen. Er hat-
te mir ehedeßen eine ganz alte Peru-
que
gegeben/ darinnen faſt die Maͤu-
ſe geniſtet haben/ dann wegen der
Krankheit/ ſo ich bey dem Schul-

meiſter
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[124/0132] Kurzweiliger du Kinder ſchlagen/ ſo ſchlage deine Huren-Kinder/ und laß mir meine jungen Herꝛn mit Frieden! du Pfeif- fen-Sack! Und in Summa/ die Frau konte die fremden Leute anfahren/ wie ein Baur-Hund die Land-Fahrer/ da- her wurde mir gerathen/ mich aus dem beſchreyten Neſt hinweg zu machen/ und weil auf dem Land ein Prieſter zwey Kinder wolte informiren laſſen/ wurde ich durch ſeinen Vettrr/ welcher unſer Nachbar und ein Schuſter war/ an ihn recommendirt/ alſo begehrte ich von dem Edelmann meinen Ab- ſchied/ aber er gabe mir keine andere Antwort/ als daß ich mich noch ein halb Jahr bey ihm gedulden ſolle/ dann wolte er mir einen halben Thaler ſchenken/ und ſeine Frau ſolte mir ein Schnupſ-Salvet machen laſſen. Er wolte mir auch hinfuͤro alle ſeine alten Schue ſchenken/ und mich mit ſich uͤber Tiſch ſpeiſen laſſen. Er hat- te mir ehedeßen eine ganz alte Peru- que gegeben/ darinnen faſt die Maͤu- ſe geniſtet haben/ dann wegen der Krankheit/ ſo ich bey dem Schul- meiſter

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Zitationshilfe: [Beer, Johann]: Jucundi Jucundissimi Wunderliche Lebens-Beschreibung. [s. l.], 1680, S. 124. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_lebensbeschreibung_1680/132>, abgerufen am 05.12.2024.