Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Der verliebte schen-Fresser zu rechte kommen/ denngeben sie das gefreßene Fleisch wieder- um/ so bleibet an ihnen nichts. Es lässet sich zwar ein wenig wunderlich anhö- ren/ aber doch ist es nichts ungereimtes/ sondern durch Warheit gemäß. Aurelius versetzte: Es ist wahr/ es Der Rittmeister antwortete: Frey- Alexander sagte: Wie ist es be- des-
Der verliebte ſchen-Freſſer zu rechte kommen/ denngeben ſie das gefreßene Fleiſch wieder- um/ ſo bleibet an ihnen nichts. Es laͤſſet ſich zwar ein wenig wunderlich anhoͤ- ren/ aber doch iſt es nichts ungereimtes/ ſondern durch Warheit gemaͤß. Aurelius verſetzte: Es iſt wahr/ es Der Rittmeiſter antwortete: Frey- Alexander ſagte: Wie iſt es be- deſ-
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Der verliebte
ſchen-Freſſer zu rechte kommen/ denn
geben ſie das gefreßene Fleiſch wieder-
um/ ſo bleibet an ihnen nichts. Es laͤſſet
ſich zwar ein wenig wunderlich anhoͤ-
ren/ aber doch iſt es nichts ungereimtes/
ſondern durch Warheit gemaͤß.
Aurelius verſetzte: Es iſt wahr/ es
laͤſſet ſich dieſe Frage wohl ventiliren/
aber doch koͤmmt es endlich dahin/ daß
man ſagen muß/ man koͤnne in Gottes
Gerichte nicht ſehen.
Der Rittmeiſter antwortete: Frey-
lich kan man nicht wiſſen/ wie es unſer
HErr GOtt an jenem groſſen Tage
machen werde/ und ſage ich nicht eben/
daß Gott etwas unmuͤglich ſey/ ſondern
nur/ daß uns unwiſſend/ auff was Art
ſolches geſchehen werde.
Alexander ſagte: Wie iſt es be-
ſchaffen mit einem Ubelthaͤter/ welcher
wegen einer Miſſethat verbrennet wird
deſ-
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 306. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/328>, abgerufen am 07.07.2024. |