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Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

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Der verliebte
Sebast. Nehmen wir doch die Heili-
gen vor keine Götter an.
Alexand. Es ist doch in in effectu fast
eben so.
Sebast. Nein/ sondern weil die Heili-
gen schon bey GOtt im Himmel/ ist
es nicht mehr als billich/ daß wir sie
anruffen/ um durch ihre Vorbitte
bey Gott desto eher in unserer Noth
Hülffe zu erlangen. Denn gleich
wie wenn man bey einem vornehmen
Herrn eine Verrichtung hat/ es sich
nicht schicket/ daß man unangemel-
det mit ihm zu reden verlanget/ also
ist esmit GOtt auch beschaffen/ wel-
cher auff Fürbitte der Heiligen biß-
weilen unser Gebeth erhöret/ wel-
ches er sonst wohl nicht thäte.
Alexand. Es hatte mit einem weltlichen
Fürsten eine gantz andere Bewand-
niß/ als mit dem HErrn aller Her-
ren/ und Könige aller Könige. Wann
wir
Der verliebte
Sebaſt. Nehmen wir doch die Heili-
gen vor keine Goͤtter an.
Alexand. Es iſt doch in in effectu faſt
eben ſo.
Sebaſt. Nein/ ſondern weil die Heili-
gen ſchon bey GOtt im Himmel/ iſt
es nicht mehr als billich/ daß wir ſie
anruffen/ um durch ihre Vorbitte
bey Gott deſto eher in unſerer Noth
Huͤlffe zu erlangen. Denn gleich
wie weñ man bey einem vornehmen
Herrn eine Verrichtung hat/ es ſich
nicht ſchicket/ daß man unangemel-
det mit ihm zu reden verlanget/ alſo
iſt esmit GOtt auch beſchaffen/ wel-
cher auff Fuͤrbitte der Heiligen biß-
weilen unſer Gebeth erhoͤret/ wel-
ches er ſonſt wohl nicht thaͤte.
Alexand. Es hatte mit einem weltlichen
Fuͤrſten eine gantz andere Bewand-
niß/ als mit dem HErrn aller Her-
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[206/0228] Der verliebte Sebaſt. Nehmen wir doch die Heili- gen vor keine Goͤtter an. Alexand. Es iſt doch in in effectu faſt eben ſo. Sebaſt. Nein/ ſondern weil die Heili- gen ſchon bey GOtt im Himmel/ iſt es nicht mehr als billich/ daß wir ſie anruffen/ um durch ihre Vorbitte bey Gott deſto eher in unſerer Noth Huͤlffe zu erlangen. Denn gleich wie weñ man bey einem vornehmen Herrn eine Verrichtung hat/ es ſich nicht ſchicket/ daß man unangemel- det mit ihm zu reden verlanget/ alſo iſt esmit GOtt auch beſchaffen/ wel- cher auff Fuͤrbitte der Heiligen biß- weilen unſer Gebeth erhoͤret/ wel- ches er ſonſt wohl nicht thaͤte. Alexand. Es hatte mit einem weltlichen Fuͤrſten eine gantz andere Bewand- niß/ als mit dem HErrn aller Her- ren/ uñ Koͤnige aller Koͤnige. Wann wir

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Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 206. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/228>, abgerufen am 22.11.2024.