Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.

Bild:
<< vorherige Seite
Europaeer.

Hier mangelte es nun an nichts/
was ein Banquet kan magnific ma-
chen. Denn erstlich wurde nach Fran-
zösischer Manier eine Suppe von ge-
kochten Tauben und Eyern auffgetra-
gen. Zum andern ein gantz Stück
delicat Pöckel-Fleisch/ welches vor ü-
bermässigem Fett kaum kunte genossen
werden. Drittens ein Kalecutischer
Hahn mit Kastanien gekochet. Vierd-
tens zwey gebratene Haasen in einer
Schüssel. Fünfftens ein grosser Hecht.
Sechstens eine Schüssel Gebackens.
Siebendens 10. Repphüner in einer
Schüssel. Achtens ein Schüssel Arti-
schocken. Neundtens eine Schüssel
Krebse. Zehendens wiederumb eine
Schüssel Gebackens. Eilfftens eine
Reh-Keule. Zwölfftens eine Mandel-
milch. Dieses waren die warmen Spei-
sen/ darzu denn die Säffte/ welche
bey einer ieden Schüssel voll Gebra-

tens/
G 5
Europæer.

Hier mangelte es nun an nichts/
was ein Banquet kan magnific ma-
chen. Denn erſtlich wurde nach Fran-
zoͤſiſcher Manier eine Suppe von ge-
kochten Tauben und Eyern auffgetra-
gen. Zum andern ein gantz Stuͤck
delicat Poͤckel-Fleiſch/ welches vor uͤ-
bermaͤſſigem Fett kaum kunte genoſſen
werden. Drittens ein Kalecutiſcher
Hahn mit Kaſtanien gekochet. Vierd-
tens zwey gebratene Haaſen in einer
Schuͤſſel. Fuͤnfftens ein groſſer Hecht.
Sechſtens eine Schuͤſſel Gebackens.
Siebendens 10. Repphuͤner in einer
Schuͤſſel. Achtens ein Schuͤſſel Arti-
ſchocken. Neundtens eine Schuͤſſel
Krebſe. Zehendens wiederumb eine
Schuͤſſel Gebackens. Eilfftens eine
Reh-Keule. Zwoͤlfftens eine Mandel-
milch. Dieſes waren die warmen Spei-
ſen/ darzu denn die Saͤffte/ welche
bey einer ieden Schuͤſſel voll Gebra-

tens/
G 5
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0157" n="135"/>
        <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Europ<hi rendition="#aq">æ</hi>er.</hi> </fw><lb/>
        <p>Hier mangelte es nun an nichts/<lb/>
was ein <hi rendition="#aq">Banquet</hi> kan <hi rendition="#aq">magnific</hi> ma-<lb/>
chen. Denn er&#x017F;tlich wurde nach Fran-<lb/>
zo&#x0364;&#x017F;i&#x017F;cher Manier eine Suppe von ge-<lb/>
kochten Tauben und Eyern auffgetra-<lb/>
gen. Zum andern ein gantz Stu&#x0364;ck<lb/><hi rendition="#aq">delicat</hi> Po&#x0364;ckel-Flei&#x017F;ch/ welches vor u&#x0364;-<lb/>
berma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igem Fett kaum kunte geno&#x017F;&#x017F;en<lb/>
werden. Drittens ein Kalecuti&#x017F;cher<lb/>
Hahn mit Ka&#x017F;tanien gekochet. Vierd-<lb/>
tens zwey gebratene Haa&#x017F;en in einer<lb/>
Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el. Fu&#x0364;nfftens ein gro&#x017F;&#x017F;er Hecht.<lb/>
Sech&#x017F;tens eine Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el Gebackens.<lb/>
Siebendens 10. Repphu&#x0364;ner in einer<lb/>
Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el. Achtens ein Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el Arti-<lb/>
&#x017F;chocken. Neundtens eine Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el<lb/>
Kreb&#x017F;e. Zehendens wiederumb eine<lb/>
Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el Gebackens. Eilfftens eine<lb/>
Reh-Keule. Zwo&#x0364;lfftens eine Mandel-<lb/>
milch. Die&#x017F;es waren die warmen Spei-<lb/>
&#x017F;en/ darzu denn die Sa&#x0364;ffte/ welche<lb/>
bey einer ieden Schu&#x0364;&#x017F;&#x017F;el voll Gebra-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">G 5</fw><fw place="bottom" type="catch">tens/</fw><lb/></p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[135/0157] Europæer. Hier mangelte es nun an nichts/ was ein Banquet kan magnific ma- chen. Denn erſtlich wurde nach Fran- zoͤſiſcher Manier eine Suppe von ge- kochten Tauben und Eyern auffgetra- gen. Zum andern ein gantz Stuͤck delicat Poͤckel-Fleiſch/ welches vor uͤ- bermaͤſſigem Fett kaum kunte genoſſen werden. Drittens ein Kalecutiſcher Hahn mit Kaſtanien gekochet. Vierd- tens zwey gebratene Haaſen in einer Schuͤſſel. Fuͤnfftens ein groſſer Hecht. Sechſtens eine Schuͤſſel Gebackens. Siebendens 10. Repphuͤner in einer Schuͤſſel. Achtens ein Schuͤſſel Arti- ſchocken. Neundtens eine Schuͤſſel Krebſe. Zehendens wiederumb eine Schuͤſſel Gebackens. Eilfftens eine Reh-Keule. Zwoͤlfftens eine Mandel- milch. Dieſes waren die warmen Spei- ſen/ darzu denn die Saͤffte/ welche bey einer ieden Schuͤſſel voll Gebra- tens/ G 5

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/157
Zitationshilfe: Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/157>, abgerufen am 23.11.2024.