Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682.Europaeer. unzüchtigen Willen zu vollbringen/"dadurch du denn verursachet/ daß sel-" bige/ dieser Schande zu entgehen/ sich" mit Gifft hingerichtet. Weil ich nun" im Leben ihr Liebhaber gewesen/ also ist" es billich/ deroselben auch nachdem To-" de getreu zu verbleiben. Derrowe-" gen ist dieses mein Begehr/ du wollest" den fünfften Tag/ von ietzo an/ eine" Meile von hir bey dem Dorffe Leo-" Ville mit einen guten Stoßdegen/" doch ohne Secunden/ erscheinen/ da" ich denn entweder meiner Liebsten Tod" an dir rächen/ oder deroselben im Tode" Gesellschafft leisten wil. Wirstu nicht" zu bestimmter Zeit dich einstellen/ so" sollstu in deiner eigenen Behausung" nicht sicher seyn. Diesen Brieff gab er Fridrichen/ Ehe E 6
Europæer. unzuͤchtigen Willen zu vollbringen/„dadurch du denn verurſachet/ daß ſel-„ bige/ dieſer Schande zu entgehen/ ſich„ mit Gifft hingerichtet. Weil ich nun„ im Leben ihr Liebhaber geweſen/ alſo iſt„ es billich/ deroſelbẽ auch nachdem To-„ de getreu zu verbleiben. Derrowe-„ gen iſt dieſes mein Begehr/ du wolleſt„ den fuͤnfften Tag/ von ietzo an/ eine„ Meile von hir bey dem Dorffe Leo-„ Ville mit einen guten Stoßdegen/„ doch ohne Secunden/ erſcheinen/ da„ ich denn entweder meiner Liebſten Tod„ an dir raͤchen/ oder deroſelben im Tode„ Geſellſchafft leiſten wil. Wirſtu nicht„ zu beſtimmter Zeit dich einſtellen/ ſo„ ſollſtu in deiner eigenen Behauſung„ nicht ſicher ſeyn. Dieſen Brieff gab er Fridrichen/ Ehe E 6
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Europæer.
unzuͤchtigen Willen zu vollbringen/„
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bige/ dieſer Schande zu entgehen/ ſich„
mit Gifft hingerichtet. Weil ich nun„
im Leben ihr Liebhaber geweſen/ alſo iſt„
es billich/ deroſelbẽ auch nachdem To-„
de getreu zu verbleiben. Derrowe-„
gen iſt dieſes mein Begehr/ du wolleſt„
den fuͤnfften Tag/ von ietzo an/ eine„
Meile von hir bey dem Dorffe Leo-„
Ville mit einen guten Stoßdegen/„
doch ohne Secunden/ erſcheinen/ da„
ich denn entweder meiner Liebſten Tod„
an dir raͤchen/ oder deroſelben im Tode„
Geſellſchafft leiſten wil. Wirſtu nicht„
zu beſtimmter Zeit dich einſtellen/ ſo„
ſollſtu in deiner eigenen Behauſung„
nicht ſicher ſeyn.
Dieſen Brieff gab er Fridrichen/
welcher ſich zu Pferde ſetzen und ſelbi-
gen uͤberbringen muſte.
Ehe
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Zitationshilfe: | Beer, Johann: Der verliebte Europäer, Oder Warhafftige Liebes-Roman. Wien, 1682, S. 89. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_europa_1682/111>, abgerufen am 30.07.2024. |