Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Antonius Römischer Triumvir. Weißenfels, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite
Denn wahre Liebes-Treu
Weiß nicht/ was Wechseln sey.
Am. So wilst du noch den Wanckelmuth verdrehn/
Und deine Treu erhöhn?
Du möchtest dis nicht wagen:
Archibius wird Zeuge seyn/
Es treffen Wort und That nicht bey dir überein.
Sal. Archibius hat wenig hier zu sagen.
Dritter Handlung
andrer Aufftritt.
Amintas, Salamis, Archibius (von ferne:)
Am. JCh hab es ja selbst angeschaut
Wie freundlich und vertraut
Jhr in den Vorgemach der Königin
Euch habet aufgeführet:
Salam. So macht mans/ wenn man vor'ge Gunst probieret.
Jch muste ja erfahren/
Ob bey Amintas noch die ersten Flammen waren/
Weil er mir ziemlich frostig schien/
Umb nun die Wahrheit vorzuziehn/
Ließ auf Archibius ich Liebes-Blicke schießen:
Gewiß/ daß wenn dein Hertz noch meine wär/
Jch aus der Eyfersucht so fort dis könte schließen.
Nun solches mir geglückt/
So ist Archibius auch wieder ausgethan/
Und mag zu einer andern
Nach selbst Belieben wandern.
Arch. Verdammte Falschheit: war es so gemeint.
Am. Wie es dann scheint
Jst Salamis mir stets beständig blieben.
Sal. Mein Hertz ist treu in seinen ersten Lieben.
Arch. Ha/ daß dein Hertz nicht tausend Foltern fühlt/
Weil dein Betrug so übel mit mir spielt.
Sal. Am.
So seynd wir dann versöhnet:
Archib.
Und ich zu sehr gehöhnet.
Sal. Am.
Die Liebe wird gestärckt durch kleinen Zwist/
Archib.
Der meines Schimpffs sein herber Uhrsprung ist.
Sal. Am.
So seynd wir dann versöhnet?
Archib.
Und ich zu sehr gehöhnet.
Dritter Handlung
dritter Aufftritt.
Archibius.
SOll ich denn der schnöden Liebe
Nun noch länger dienstbar seyn?
Nein/
D 3
Denn wahre Liebes-Treu
Weiß nicht/ was Wechſeln ſey.
Am. So wilſt du noch den Wanckelmuth verdrehn/
Und deine Treu erhoͤhn?
Du moͤchteſt dis nicht wagen:
Archibius wird Zeuge ſeyn/
Es treffen Wort und That nicht bey dir uͤberein.
Sal. Archibius hat wenig hier zu ſagen.
Dritter Handlung
andrer Aufftritt.
Amintas, Salamis, Archibius (von ferne:)
Am. JCh hab es ja ſelbſt angeſchaut
Wie freundlich und vertraut
Jhr in den Vorgemach der Koͤnigin
Euch habet aufgefuͤhret:
Salam. So macht mans/ wenn man vor’ge Gunſt probieret.
Jch muſte ja erfahren/
Ob bey Amintas noch die erſten Flammen waren/
Weil er mir ziemlich froſtig ſchien/
Umb nun die Wahrheit vorzuziehn/
Ließ auf Archibius ich Liebes-Blicke ſchießen:
Gewiß/ daß wenn dein Hertz noch meine waͤr/
Jch aus der Eyferſucht ſo fort dis koͤnte ſchließen.
Nun ſolches mir gegluͤckt/
So iſt Archibius auch wieder ausgethan/
Und mag zu einer andern
Nach ſelbſt Belieben wandern.
Arch. Verdammte Falſchheit: war es ſo gemeint.
Am. Wie es dann ſcheint
Jſt Salamis mir ſtets beſtaͤndig blieben.
Sal. Mein Hertz iſt treu in ſeinen erſten Lieben.
Arch. Ha/ daß dein Hertz nicht tauſend Foltern fuͤhlt/
Weil dein Betrug ſo uͤbel mit mir ſpielt.
Sal. Am.
So ſeynd wir dann verſoͤhnet:
Archib.
Und ich zu ſehr gehoͤhnet.
Sal. Am.
Die Liebe wird geſtaͤrckt durch kleinen Zwiſt/
Archib.
Der meines Schimpffs ſein herber Uhrſprung iſt.
Sal. Am.
So ſeynd wir dann verſoͤhnet?
Archib.
Und ich zu ſehr gehoͤhnet.
Dritter Handlung
dritter Aufftritt.
Archibius.
SOll ich denn der ſchnoͤden Liebe
Nun noch laͤnger dienſtbar ſeyn?
Nein/
D 3
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <sp who="#SAL">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0025"/>
              <l>Denn wahre Liebes-Treu</l><lb/>
              <l>Weiß nicht/ was Wech&#x017F;eln &#x017F;ey.</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AM">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>m.</hi> </speaker>
            <p>So wil&#x017F;t du noch den Wanckelmuth verdrehn/<lb/><hi rendition="#fr">U</hi>nd deine Treu erho&#x0364;hn?<lb/>
Du mo&#x0364;chte&#x017F;t dis nicht wagen:<lb/><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchibius</hi> wird Zeuge &#x017F;eyn/<lb/>
Es treffen Wort und That nicht bey dir u&#x0364;berein.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAL">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Sal.</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchibius</hi> hat wenig hier zu &#x017F;agen.</p>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ritter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">andrer Aufftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">Amintas, Salamis, Archibius</hi> (von ferne:)</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#AM">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>m.</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#in">J</hi>Ch hab es ja &#x017F;elb&#x017F;t ange&#x017F;chaut<lb/>
Wie freundlich und vertraut<lb/>
Jhr in den Vorgemach der Ko&#x0364;nigin<lb/>
Euch habet aufgefu&#x0364;hret:</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAL">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Salam.</hi> </speaker>
            <p>So macht mans/ wenn man vor&#x2019;ge Gun&#x017F;t probieret.<lb/>
Jch mu&#x017F;te ja erfahren/<lb/>
Ob bey <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>mintas</hi> noch die er&#x017F;ten Flammen waren/<lb/>
Weil er mir ziemlich fro&#x017F;tig &#x017F;chien/<lb/><hi rendition="#fr">U</hi>mb nun die Wahrheit vorzuziehn/<lb/>
Ließ auf <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchibius</hi> ich Liebes-Blicke &#x017F;chießen:<lb/>
Gewiß/ daß wenn dein Hertz noch meine wa&#x0364;r/<lb/>
Jch aus der Eyfer&#x017F;ucht &#x017F;o fort dis ko&#x0364;nte &#x017F;chließen.<lb/>
Nun &#x017F;olches mir geglu&#x0364;ckt/<lb/>
So i&#x017F;t <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchibius</hi> auch wieder ausgethan/<lb/><hi rendition="#fr">U</hi>nd mag zu einer andern<lb/>
Nach &#x017F;elb&#x017F;t Belieben wandern.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARC">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rch.</hi> </speaker>
            <p>Verdammte Fal&#x017F;chheit: war es &#x017F;o gemeint.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AM">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>m.</hi> </speaker>
            <p>Wie es dann &#x017F;cheint<lb/>
J&#x017F;t <hi rendition="#aq">Salamis</hi> mir &#x017F;tets be&#x017F;ta&#x0364;ndig blieben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAL">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Sal.</hi> </speaker>
            <p>Mein Hertz i&#x017F;t treu in &#x017F;einen er&#x017F;ten Lieben.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARC">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rch.</hi> </speaker>
            <p>Ha/ daß dein Hertz nicht tau&#x017F;end Foltern fu&#x0364;hlt/<lb/>
Weil dein Betrug &#x017F;o u&#x0364;bel mit mir &#x017F;pielt.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAL">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Sal. <hi rendition="#i">A</hi>m.</hi> </speaker>
            <lg type="poem">
              <l>So &#x017F;eynd wir dann ver&#x017F;o&#x0364;hnet:</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARC">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchib.</hi> </speaker>
            <lg type="poem">
              <l>Und ich zu &#x017F;ehr geho&#x0364;hnet.</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAL">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Sal. <hi rendition="#i">A</hi>m.</hi> </speaker>
            <lg type="poem">
              <l>Die Liebe wird ge&#x017F;ta&#x0364;rckt durch kleinen Zwi&#x017F;t/</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARC">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchib.</hi> </speaker>
            <lg type="poem">
              <l>Der meines Schimpffs &#x017F;ein herber Uhr&#x017F;prung i&#x017F;t.</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#SAL">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Sal. <hi rendition="#i">A</hi>m.</hi> </speaker>
            <lg type="poem">
              <l>So &#x017F;eynd wir dann ver&#x017F;o&#x0364;hnet?</l>
            </lg>
          </sp><lb/>
          <sp who="#ARC">
            <speaker> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchib.</hi> </speaker>
            <lg type="poem">
              <l>Und ich zu &#x017F;ehr geho&#x0364;hnet.</l>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">D</hi>ritter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">dritter Aufftritt.</hi> </head><lb/>
          <sp who="#ARC">
            <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#aq"><hi rendition="#i">A</hi>rchibius.</hi> </hi> </speaker><lb/>
            <lg type="poem">
              <l><hi rendition="#in">S</hi>Oll ich denn der &#x017F;chno&#x0364;den Liebe</l><lb/>
              <l>Nun noch la&#x0364;nger dien&#x017F;tbar &#x017F;eyn?</l><lb/>
              <fw place="bottom" type="sig">D 3</fw>
              <fw place="bottom" type="catch">Nein/</fw><lb/>
            </lg>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0025] Denn wahre Liebes-Treu Weiß nicht/ was Wechſeln ſey. Am. So wilſt du noch den Wanckelmuth verdrehn/ Und deine Treu erhoͤhn? Du moͤchteſt dis nicht wagen: Archibius wird Zeuge ſeyn/ Es treffen Wort und That nicht bey dir uͤberein. Sal. Archibius hat wenig hier zu ſagen. Dritter Handlung andrer Aufftritt. Amintas, Salamis, Archibius (von ferne:) Am. JCh hab es ja ſelbſt angeſchaut Wie freundlich und vertraut Jhr in den Vorgemach der Koͤnigin Euch habet aufgefuͤhret: Salam. So macht mans/ wenn man vor’ge Gunſt probieret. Jch muſte ja erfahren/ Ob bey Amintas noch die erſten Flammen waren/ Weil er mir ziemlich froſtig ſchien/ Umb nun die Wahrheit vorzuziehn/ Ließ auf Archibius ich Liebes-Blicke ſchießen: Gewiß/ daß wenn dein Hertz noch meine waͤr/ Jch aus der Eyferſucht ſo fort dis koͤnte ſchließen. Nun ſolches mir gegluͤckt/ So iſt Archibius auch wieder ausgethan/ Und mag zu einer andern Nach ſelbſt Belieben wandern. Arch. Verdammte Falſchheit: war es ſo gemeint. Am. Wie es dann ſcheint Jſt Salamis mir ſtets beſtaͤndig blieben. Sal. Mein Hertz iſt treu in ſeinen erſten Lieben. Arch. Ha/ daß dein Hertz nicht tauſend Foltern fuͤhlt/ Weil dein Betrug ſo uͤbel mit mir ſpielt. Sal. Am. So ſeynd wir dann verſoͤhnet: Archib. Und ich zu ſehr gehoͤhnet. Sal. Am. Die Liebe wird geſtaͤrckt durch kleinen Zwiſt/ Archib. Der meines Schimpffs ſein herber Uhrſprung iſt. Sal. Am. So ſeynd wir dann verſoͤhnet? Archib. Und ich zu ſehr gehoͤhnet. Dritter Handlung dritter Aufftritt. Archibius. SOll ich denn der ſchnoͤden Liebe Nun noch laͤnger dienſtbar ſeyn? Nein/ D 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_antonius_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_antonius_1697/25
Zitationshilfe: Beer, Johann: Antonius Römischer Triumvir. Weißenfels, 1697, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_antonius_1697/25>, abgerufen am 20.04.2024.