Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beer, Johann: Antonius Römischer Triumvir. Weißenfels, 1697.

Bild:
<< vorherige Seite


Der Schau-Platz ist eine lustige Gegend bey den
Fluß
Cydnus.
Erster Handlung
erster Aufftritt.
ANTONIUS in einem Gezelt/ Canidius, Amintas.
samt denen Römischen Soldaten.
Anton SO muß uns Parth und Grieche dienstbar
seyn/
Und unser Lorber mehren/
Ja selbst das Haupt der Welt/ das große
Rom
Will unser Bild in Eintrachts-Tempel
ehren:
Und Caesar ist genöthigt zu gestehn/
Daß Brutus ihn bezwungen/
Wenn diese Faust nicht noch den Sieg errungen.
Nun soll Cleopatra uns Rechnung thun/
Warum daß sie dem Feinde Vorschub that/
Und Geld und Volck/ wie auch Geträid und Waffen
Jhm zugesendet hat.
Can. Der große Fürst Anton
Wird lebend sich durch Ruhm vergöttert sehen/
Läßt er nicht ungestrafft die kühne That hingehen.
Am. Wie leicht fehlt eine Frau;
Zumahl/ wenn noch das Glücke
Des Sieges Ausschlag hält zurücke:
Sie wuste nicht/ wo noch das Los hinfiel.
Can. Ey/ das entschuldigt nicht/
Wie kunte sie des Caesars Mördern dienen/
Da vormahls Julius war ihrer Liebe Ziel?
Am. Der Feind war ihr zu nah/
Dis ists/ was vor sie spricht:
Solt nicht ihr Reich in Krieges-Flammen stehen/
So muste sie ja wohl
Den Mantel nach den Winde drehen.
Can. Sie hat allzeitdie Schälsucht blicken laßen/
Wann Rom sein Haupt durch Helden hebt empor.
Am. Sie wird nunmehr schon andern Rathschluß faßen.
Ant.
C


Der Schau-Platz iſt eine luſtige Gegend bey den
Fluß
Cydnus.
Erſter Handlung
erſter Aufftritt.
ANTONIUS in einem Gezelt/ Canidius, Amintas.
ſamt denen Roͤmiſchen Soldaten.
Anton SO muß uns Parth und Grieche dienſtbar
ſeyn/
Und unſer Lorber mehren/
Ja ſelbſt das Haupt der Welt/ das große
Rom
Will unſer Bild in Eintrachts-Tempel
ehren:
Und Cæſar iſt genoͤthigt zu geſtehn/
Daß Brutus ihn bezwungen/
Wenn dieſe Fauſt nicht noch den Sieg errungen.
Nun ſoll Cleopatra uns Rechnung thun/
Warum daß ſie dem Feinde Vorſchub that/
Und Geld und Volck/ wie auch Getraͤid und Waffen
Jhm zugeſendet hat.
Can. Der große Fuͤrſt Anton
Wird lebend ſich durch Ruhm vergoͤttert ſehen/
Laͤßt er nicht ungeſtrafft die kuͤhne That hingehen.
Am. Wie leicht fehlt eine Frau;
Zumahl/ wenn noch das Gluͤcke
Des Sieges Ausſchlag haͤlt zuruͤcke:
Sie wuſte nicht/ wo noch das Los hinfiel.
Can. Ey/ das entſchuldigt nicht/
Wie kunte ſie des Cæſars Moͤrdern dienen/
Da vormahls Julius war ihrer Liebe Ziel?
Am. Der Feind war ihr zu nah/
Dis iſts/ was vor ſie ſpricht:
Solt nicht ihr Reich in Krieges-Flammen ſtehen/
So muſte ſie ja wohl
Den Mantel nach den Winde drehen.
Can. Sie hat allzeitdie Schaͤlſucht blicken laßen/
Wann Rom ſein Haupt durch Helden hebt empor.
Am. Sie wird nunmehr ſchon andern Rathſchluß faßen.
Ant.
C
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0013"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">Der Schau-Platz i&#x017F;t eine lu&#x017F;tige Gegend bey den<lb/>
Fluß</hi> <hi rendition="#aq">Cydnus.</hi><lb/> <hi rendition="#b"><hi rendition="#in">E</hi>r&#x017F;ter <hi rendition="#in">H</hi>andlung</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">er&#x017F;ter <hi rendition="#in">A</hi>ufftritt.</hi> </head><lb/>
          <stage> <hi rendition="#c"><hi rendition="#aq">ANTONIUS</hi> in einem Gezelt/ <hi rendition="#aq">Canidius, Amintas.</hi><lb/>
&#x017F;amt denen Ro&#x0364;mi&#x017F;chen Soldaten.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#ANT">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Anton</hi> </speaker>
            <p><hi rendition="#in">S</hi>O muß uns Parth und Grieche dien&#x017F;tbar<lb/><hi rendition="#et">&#x017F;eyn/</hi><lb/><hi rendition="#fr">U</hi>nd un&#x017F;er Lorber mehren/<lb/>
Ja &#x017F;elb&#x017F;t das Haupt der Welt/ das große<lb/><hi rendition="#et">Rom</hi><lb/>
Will un&#x017F;er Bild in Eintrachts-Tempel<lb/><hi rendition="#et">ehren:</hi><lb/><hi rendition="#fr">U</hi>nd <hi rendition="#aq">&#x017F;ar</hi> i&#x017F;t geno&#x0364;thigt zu ge&#x017F;tehn/<lb/>
Daß <hi rendition="#aq">Brutus</hi> ihn bezwungen/<lb/>
Wenn die&#x017F;e Fau&#x017F;t nicht noch den Sieg errungen.<lb/>
Nun &#x017F;oll <hi rendition="#aq">Cleopatra</hi> uns Rechnung thun/<lb/>
Warum daß &#x017F;ie dem Feinde Vor&#x017F;chub that/<lb/><hi rendition="#fr">U</hi>nd Geld und Volck/ wie auch Getra&#x0364;id und Waffen<lb/>
Jhm zuge&#x017F;endet hat.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAN">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Can.</hi> </speaker>
            <p>Der große Fu&#x0364;r&#x017F;t <hi rendition="#aq">Anton</hi><lb/>
Wird lebend &#x017F;ich durch Ruhm vergo&#x0364;ttert &#x017F;ehen/<lb/>
La&#x0364;ßt er nicht unge&#x017F;trafft die ku&#x0364;hne That hingehen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AM">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Wie leicht fehlt eine Frau;<lb/>
Zumahl/ wenn noch das Glu&#x0364;cke<lb/>
Des Sieges Aus&#x017F;chlag ha&#x0364;lt zuru&#x0364;cke:<lb/>
Sie wu&#x017F;te nicht/ wo noch das Los hinfiel.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAN">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Can.</hi> </speaker>
            <p>Ey/ das ent&#x017F;chuldigt nicht/<lb/>
Wie kunte &#x017F;ie des <hi rendition="#aq">&#x017F;ars</hi> Mo&#x0364;rdern dienen/<lb/>
Da vormahls <hi rendition="#aq">Julius</hi> war ihrer Liebe Ziel?</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AM">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Der Feind war ihr zu nah/<lb/>
Dis i&#x017F;ts/ was vor &#x017F;ie &#x017F;pricht:<lb/>
Solt nicht ihr Reich in Krieges-Flammen &#x017F;tehen/<lb/>
So mu&#x017F;te &#x017F;ie ja wohl<lb/>
Den Mantel nach den Winde drehen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#CAN">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Can.</hi> </speaker>
            <p>Sie hat allzeitdie Scha&#x0364;l&#x017F;ucht blicken laßen/<lb/>
Wann Rom &#x017F;ein Haupt durch Helden hebt empor.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#AM">
            <speaker> <hi rendition="#aq">Am.</hi> </speaker>
            <p>Sie wird nunmehr &#x017F;chon andern Rath&#x017F;chluß faßen.</p><lb/>
            <fw place="bottom" type="sig">C</fw>
            <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">Ant.</hi> </fw>
          </sp><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0013] Der Schau-Platz iſt eine luſtige Gegend bey den Fluß Cydnus. Erſter Handlung erſter Aufftritt. ANTONIUS in einem Gezelt/ Canidius, Amintas. ſamt denen Roͤmiſchen Soldaten. Anton SO muß uns Parth und Grieche dienſtbar ſeyn/ Und unſer Lorber mehren/ Ja ſelbſt das Haupt der Welt/ das große Rom Will unſer Bild in Eintrachts-Tempel ehren: Und Cæſar iſt genoͤthigt zu geſtehn/ Daß Brutus ihn bezwungen/ Wenn dieſe Fauſt nicht noch den Sieg errungen. Nun ſoll Cleopatra uns Rechnung thun/ Warum daß ſie dem Feinde Vorſchub that/ Und Geld und Volck/ wie auch Getraͤid und Waffen Jhm zugeſendet hat. Can. Der große Fuͤrſt Anton Wird lebend ſich durch Ruhm vergoͤttert ſehen/ Laͤßt er nicht ungeſtrafft die kuͤhne That hingehen. Am. Wie leicht fehlt eine Frau; Zumahl/ wenn noch das Gluͤcke Des Sieges Ausſchlag haͤlt zuruͤcke: Sie wuſte nicht/ wo noch das Los hinfiel. Can. Ey/ das entſchuldigt nicht/ Wie kunte ſie des Cæſars Moͤrdern dienen/ Da vormahls Julius war ihrer Liebe Ziel? Am. Der Feind war ihr zu nah/ Dis iſts/ was vor ſie ſpricht: Solt nicht ihr Reich in Krieges-Flammen ſtehen/ So muſte ſie ja wohl Den Mantel nach den Winde drehen. Can. Sie hat allzeitdie Schaͤlſucht blicken laßen/ Wann Rom ſein Haupt durch Helden hebt empor. Am. Sie wird nunmehr ſchon andern Rathſchluß faßen. Ant. C

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_antonius_1697
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beer_antonius_1697/13
Zitationshilfe: Beer, Johann: Antonius Römischer Triumvir. Weißenfels, 1697, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beer_antonius_1697/13>, abgerufen am 09.10.2024.