Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>
Zwey und dreyssigster Abschnitt.
Jn Venedig hat man erst im Jahre 1755 das
Druckwerk eingeführt.
§. 33.

Zu den Kupfermünzen läßt man, von
Kupferschmieden, dünne Zainen oder Striemen
von Kupfer schmieden und schneiden. Die
übrige Bearbeitung ist wie bey den Silber-
münzen.

1. An einigen Orten, z. B. auf dem Kupferham-
mer bey Kassel, an der Leipziger Heerstrasse,
werden die Platten mit einem Cylinder, der
einen schneidenden Rand hat, von einem
Hammer, den eine Daumwelle hebt, aus den
Zainen, welche ein Arbeiter unter dem Cylin-
der fortrückt, gehauen.
2. Der Preis, zu dem das Kupfer in den klein-
sten Scheidemünzen, die nicht über des Va-
terlands Gränzen hinaus gehn, ausgebracht
wird, ist nicht so bestimlich, als bey den äd-
len Metallen, aber doch auch nicht ganz will-
kührlich. Auf dem Harze wird die Mark Kup-
fer in den Pfenningen, zu 9 Mgr. ausge-
münzet.
§. 34.

Von jeder Art gemünzten Geldes hebt je-
desmal der Wardein ein Stück auf, um da-
mit seine Genauigkeit rechtfertigen zu können.
Dieses Stück heißt die Stockprobe.

1. War-
Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt.
Jn Venedig hat man erſt im Jahre 1755 das
Druckwerk eingefuͤhrt.
§. 33.

Zu den Kupfermuͤnzen laͤßt man, von
Kupferſchmieden, duͤnne Zainen oder Striemen
von Kupfer ſchmieden und ſchneiden. Die
uͤbrige Bearbeitung iſt wie bey den Silber-
muͤnzen.

1. An einigen Orten, z. B. auf dem Kupferham-
mer bey Kaſſel, an der Leipziger Heerſtraſſe,
werden die Platten mit einem Cylinder, der
einen ſchneidenden Rand hat, von einem
Hammer, den eine Daumwelle hebt, aus den
Zainen, welche ein Arbeiter unter dem Cylin-
der fortruͤckt, gehauen.
2. Der Preis, zu dem das Kupfer in den klein-
ſten Scheidemuͤnzen, die nicht uͤber des Va-
terlands Graͤnzen hinaus gehn, ausgebracht
wird, iſt nicht ſo beſtimlich, als bey den aͤd-
len Metallen, aber doch auch nicht ganz will-
kuͤhrlich. Auf dem Harze wird die Mark Kup-
fer in den Pfenningen, zu 9 Mgr. ausge-
muͤnzet.
§. 34.

Von jeder Art gemuͤnzten Geldes hebt je-
desmal der Wardein ein Stuͤck auf, um da-
mit ſeine Genauigkeit rechtfertigen zu koͤnnen.
Dieſes Stuͤck heißt die Stockprobe.

1. War-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <list>
              <item><pb facs="#f0500" n="440"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zwey und drey&#x017F;&#x017F;ig&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
Jn Venedig hat man er&#x017F;t im Jahre 1755 das<lb/>
Druckwerk eingefu&#x0364;hrt.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 33.</head><lb/>
            <p>Zu den <hi rendition="#fr">Kupfermu&#x0364;nzen</hi> la&#x0364;ßt man, von<lb/>
Kupfer&#x017F;chmieden, du&#x0364;nne Zainen oder Striemen<lb/>
von Kupfer &#x017F;chmieden und &#x017F;chneiden. Die<lb/>
u&#x0364;brige Bearbeitung i&#x017F;t wie bey den Silber-<lb/>
mu&#x0364;nzen.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. An einigen Orten, z. B. auf dem Kupferham-<lb/>
mer bey Ka&#x017F;&#x017F;el, an der Leipziger Heer&#x017F;tra&#x017F;&#x017F;e,<lb/>
werden die Platten mit einem Cylinder, der<lb/>
einen &#x017F;chneidenden Rand hat, von einem<lb/>
Hammer, den eine Daumwelle hebt, aus den<lb/>
Zainen, welche ein Arbeiter unter dem Cylin-<lb/>
der fortru&#x0364;ckt, gehauen.</item><lb/>
              <item>2. Der Preis, zu dem das Kupfer in den klein-<lb/>
&#x017F;ten Scheidemu&#x0364;nzen, die nicht u&#x0364;ber des Va-<lb/>
terlands Gra&#x0364;nzen hinaus gehn, ausgebracht<lb/>
wird, i&#x017F;t nicht &#x017F;o be&#x017F;timlich, als bey den a&#x0364;d-<lb/>
len Metallen, aber doch auch nicht ganz will-<lb/>
ku&#x0364;hrlich. Auf dem Harze wird die Mark Kup-<lb/>
fer in den Pfenningen, zu 9 Mgr. ausge-<lb/>
mu&#x0364;nzet.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 34.</head><lb/>
            <p>Von jeder Art gemu&#x0364;nzten Geldes hebt je-<lb/>
desmal der <hi rendition="#fr">Wardein</hi> ein Stu&#x0364;ck auf, um da-<lb/>
mit &#x017F;eine Genauigkeit rechtfertigen zu ko&#x0364;nnen.<lb/>
Die&#x017F;es Stu&#x0364;ck heißt die <hi rendition="#fr">Stockprobe.</hi></p><lb/>
            <fw place="bottom" type="catch">1. <hi rendition="#fr">War-</hi></fw><lb/>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[440/0500] Zwey und dreyſſigſter Abſchnitt. Jn Venedig hat man erſt im Jahre 1755 das Druckwerk eingefuͤhrt. §. 33. Zu den Kupfermuͤnzen laͤßt man, von Kupferſchmieden, duͤnne Zainen oder Striemen von Kupfer ſchmieden und ſchneiden. Die uͤbrige Bearbeitung iſt wie bey den Silber- muͤnzen. 1. An einigen Orten, z. B. auf dem Kupferham- mer bey Kaſſel, an der Leipziger Heerſtraſſe, werden die Platten mit einem Cylinder, der einen ſchneidenden Rand hat, von einem Hammer, den eine Daumwelle hebt, aus den Zainen, welche ein Arbeiter unter dem Cylin- der fortruͤckt, gehauen. 2. Der Preis, zu dem das Kupfer in den klein- ſten Scheidemuͤnzen, die nicht uͤber des Va- terlands Graͤnzen hinaus gehn, ausgebracht wird, iſt nicht ſo beſtimlich, als bey den aͤd- len Metallen, aber doch auch nicht ganz will- kuͤhrlich. Auf dem Harze wird die Mark Kup- fer in den Pfenningen, zu 9 Mgr. ausge- muͤnzet. §. 34. Von jeder Art gemuͤnzten Geldes hebt je- desmal der Wardein ein Stuͤck auf, um da- mit ſeine Genauigkeit rechtfertigen zu koͤnnen. Dieſes Stuͤck heißt die Stockprobe. 1. War-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/500
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 440. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/500>, abgerufen am 22.11.2024.