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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Dreyssigster Abschnitt.
4. Jn England hat Gilbert Clark, am Ende des
vorigen Jahrhunderts, das bis dahin un-
brauchbare Mundick zum Messing brauchen
gelehrt. Da unter diesem Namen crystalli-
sirter Kieß oder Markasit gemeiniglich verstan-
den wird, so wird wohl ein sehr zinkhaltiger
Kieß zu verstehn seyn.
§. 6.

Die Kohlen von hartem Holze werden
gesiebt, um sie von Erde zu reinigen; hernach
gepocht, und noch einmal gesiebt. Die abge-
wogene Menge Kohlengestübe, Stübbe, wird
mit dem Galmey und etwas Wasser in einem
Fasse gemischt, und auf einige Stunden hin-
gestellet.

§. 7.

Mit diesem Gemenge und dem auf dem
Brechblocke zerschlagenen Garkupfer, wer-
den die aus feuerfestem Thone, von den Mes-
singbrennern selbst gemachten, meist cylindri-
schen Tiegel oder Krüge dergestalt gefüllet, daß
das Kupfer mit dem Cämente stratificirt, und
alles mit Kohlen bedeckt wird.

1. Jn England körnet man vorher das Kupfer,
indem man es, durch eine besondere Vorrich-
tung, ohne Gefahr, tropfenweise in kaltes
Wasser fallen läßt.
2. Die Verhältniß der Materialien ist nicht über-
all gleich. Jn Frankreich werden zu einem
Ein-
Dreyſſigſter Abſchnitt.
4. Jn England hat Gilbert Clark, am Ende des
vorigen Jahrhunderts, das bis dahin un-
brauchbare Mundick zum Meſſing brauchen
gelehrt. Da unter dieſem Namen cryſtalli-
ſirter Kieß oder Markaſit gemeiniglich verſtan-
den wird, ſo wird wohl ein ſehr zinkhaltiger
Kieß zu verſtehn ſeyn.
§. 6.

Die Kohlen von hartem Holze werden
geſiebt, um ſie von Erde zu reinigen; hernach
gepocht, und noch einmal geſiebt. Die abge-
wogene Menge Kohlengeſtuͤbe, Stuͤbbe, wird
mit dem Galmey und etwas Waſſer in einem
Faſſe gemiſcht, und auf einige Stunden hin-
geſtellet.

§. 7.

Mit dieſem Gemenge und dem auf dem
Brechblocke zerſchlagenen Garkupfer, wer-
den die aus feuerfeſtem Thone, von den Meſ-
ſingbrennern ſelbſt gemachten, meiſt cylindri-
ſchen Tiegel oder Kruͤge dergeſtalt gefuͤllet, daß
das Kupfer mit dem Caͤmente ſtratificirt, und
alles mit Kohlen bedeckt wird.

1. Jn England koͤrnet man vorher das Kupfer,
indem man es, durch eine beſondere Vorrich-
tung, ohne Gefahr, tropfenweiſe in kaltes
Waſſer fallen laͤßt.
2. Die Verhaͤltniß der Materialien iſt nicht uͤber-
all gleich. Jn Frankreich werden zu einem
Ein-
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[360/0420] Dreyſſigſter Abſchnitt. 4. Jn England hat Gilbert Clark, am Ende des vorigen Jahrhunderts, das bis dahin un- brauchbare Mundick zum Meſſing brauchen gelehrt. Da unter dieſem Namen cryſtalli- ſirter Kieß oder Markaſit gemeiniglich verſtan- den wird, ſo wird wohl ein ſehr zinkhaltiger Kieß zu verſtehn ſeyn. §. 6. Die Kohlen von hartem Holze werden geſiebt, um ſie von Erde zu reinigen; hernach gepocht, und noch einmal geſiebt. Die abge- wogene Menge Kohlengeſtuͤbe, Stuͤbbe, wird mit dem Galmey und etwas Waſſer in einem Faſſe gemiſcht, und auf einige Stunden hin- geſtellet. §. 7. Mit dieſem Gemenge und dem auf dem Brechblocke zerſchlagenen Garkupfer, wer- den die aus feuerfeſtem Thone, von den Meſ- ſingbrennern ſelbſt gemachten, meiſt cylindri- ſchen Tiegel oder Kruͤge dergeſtalt gefuͤllet, daß das Kupfer mit dem Caͤmente ſtratificirt, und alles mit Kohlen bedeckt wird. 1. Jn England koͤrnet man vorher das Kupfer, indem man es, durch eine beſondere Vorrich- tung, ohne Gefahr, tropfenweiſe in kaltes Waſſer fallen laͤßt. 2. Die Verhaͤltniß der Materialien iſt nicht uͤber- all gleich. Jn Frankreich werden zu einem Ein-

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 360. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/420>, abgerufen am 25.11.2024.