Die gemeinen Pulvermühlen sind Stampf- werke, die den Oehlmühlen gleichen. An der Welle des Rades, woran die Kraft ange- bracht ist, befindet sich ein Stirnrad, welches in ein Getriebe eingreift, dessen Welle mit ihren Däumen die Stampfen hebt, welche aus Ahorn oder Weißbüchenholz gemacht, und mit Messing beschlagen sind. Von diesen fal- len gemeiniglich zwo in eine Grube des Gru- benbaums, die auf dem Boden einen Spie- gel von Messing, oder hartem und glattem Holze hat.
§. 7.
Alle abgewogene Materialien werden zu- gleich in die Gruben gethan. Wenn sie un- gefähr zwanzig oder fünf und zwanzig Minu- ten gestampft worden, und zu stäuben anfan- gen, wird die Masse mit Wasser in den Gru- ben angefeuchtet; und so oft sie wieder trocken gestampft worden, und zum Keil ansetzen will, wird sie heraus genommen, in einer Molde angefeuchtet, durchgeknetet, und wie- der hinein gethan, bis sie, zu schlechtem Pul- ver, zwölf bis achtzehn, zu besserm aber 24 bis 30 Stunden gestampft ist.
1. Das Stampfen geschieht nicht so wohl deswe- gen, um die Materialien zu zerkleinen, son-
dern
Bereitung des Schießpulv. §. 6. 7.
§. 6.
Die gemeinen Pulvermuͤhlen ſind Stampf- werke, die den Oehlmuͤhlen gleichen. An der Welle des Rades, woran die Kraft ange- bracht iſt, befindet ſich ein Stirnrad, welches in ein Getriebe eingreift, deſſen Welle mit ihren Daͤumen die Stampfen hebt, welche aus Ahorn oder Weißbuͤchenholz gemacht, und mit Meſſing beſchlagen ſind. Von dieſen fal- len gemeiniglich zwo in eine Grube des Gru- benbaums, die auf dem Boden einen Spie- gel von Meſſing, oder hartem und glattem Holze hat.
§. 7.
Alle abgewogene Materialien werden zu- gleich in die Gruben gethan. Wenn ſie un- gefaͤhr zwanzig oder fuͤnf und zwanzig Minu- ten geſtampft worden, und zu ſtaͤuben anfan- gen, wird die Maſſe mit Waſſer in den Gru- ben angefeuchtet; und ſo oft ſie wieder trocken geſtampft worden, und zum Keil anſetzen will, wird ſie heraus genommen, in einer Molde angefeuchtet, durchgeknetet, und wie- der hinein gethan, bis ſie, zu ſchlechtem Pul- ver, zwoͤlf bis achtzehn, zu beſſerm aber 24 bis 30 Stunden geſtampft iſt.
1. Das Stampfen geſchieht nicht ſo wohl deswe- gen, um die Materialien zu zerkleinen, ſon-
dern
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Bereitung des Schießpulv. §. 6. 7.
§. 6.
Die gemeinen Pulvermuͤhlen ſind Stampf-
werke, die den Oehlmuͤhlen gleichen. An der
Welle des Rades, woran die Kraft ange-
bracht iſt, befindet ſich ein Stirnrad, welches
in ein Getriebe eingreift, deſſen Welle mit
ihren Daͤumen die Stampfen hebt, welche
aus Ahorn oder Weißbuͤchenholz gemacht, und
mit Meſſing beſchlagen ſind. Von dieſen fal-
len gemeiniglich zwo in eine Grube des Gru-
benbaums, die auf dem Boden einen Spie-
gel von Meſſing, oder hartem und glattem
Holze hat.
§. 7.
Alle abgewogene Materialien werden zu-
gleich in die Gruben gethan. Wenn ſie un-
gefaͤhr zwanzig oder fuͤnf und zwanzig Minu-
ten geſtampft worden, und zu ſtaͤuben anfan-
gen, wird die Maſſe mit Waſſer in den Gru-
ben angefeuchtet; und ſo oft ſie wieder trocken
geſtampft worden, und zum Keil anſetzen
will, wird ſie heraus genommen, in einer
Molde angefeuchtet, durchgeknetet, und wie-
der hinein gethan, bis ſie, zu ſchlechtem Pul-
ver, zwoͤlf bis achtzehn, zu beſſerm aber 24
bis 30 Stunden geſtampft iſt.
1. Das Stampfen geſchieht nicht ſo wohl deswe-
gen, um die Materialien zu zerkleinen, ſon-
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 347. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/407>, abgerufen am 22.11.2024.
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