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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Acht und zwanzigster Abschnitt.
Refinade, Rafinade, eine feinere Art, als
die vorhergehende.
Canarienzucker, eine noch feinere Art;
ward anfänglich nur aus dem Zucker von den
Canarischen Jnseln gemacht.
Rojalzucker, Königszucker, und Demi-ro-
yal
,
sind die feinsten Arten bey den Hollän-
dern und Franzosen.
2. Namen nach den Oertern oder Ländern.
Thomaszucker, St. Thomas, ein weicher
bräunlicher oder rother Zucker von St. Tho-
masinsel, der über Portugal kömt; doch jetzt
heißt so auch wohl ein unreiner grober Zucker,
der nicht eben daher ist.
Maderazucker, ist sehr fein, kömt über
Portugal, aber selten zu uns.
Pernambuco (Fernambuk), von einer Ca-
pitania dieses Namens in Brasilien.
Bahia, von der Bay aller Heiligen.
Martinique; Guadeloupe, u. a.
§. 15.

Candiszucker, Zuckerkandien, Kan-
delzucker,
entsteht, wenn der wohl geläuter-
te, aber nicht stark eingekochte Zucker, in kup-
ferne, an den Seiten durchlöcherte Gefäße,
durch welche Fäden gezogen sind, gefüllet, und
erst an einen etwas kühlen, hernach aber ei-
nige Tage in die stark geheitzte Darstube ge-
bracht wird. Nachdem sich der Zucker cry-

stalli-
Acht und zwanzigſter Abſchnitt.
Refinade, Rafinade, eine feinere Art, als
die vorhergehende.
Canarienzucker, eine noch feinere Art;
ward anfaͤnglich nur aus dem Zucker von den
Canariſchen Jnſeln gemacht.
Rojalzucker, Koͤnigszucker, und Demi-ro-
yal
,
ſind die feinſten Arten bey den Hollaͤn-
dern und Franzoſen.
2. Namen nach den Oertern oder Laͤndern.
Thomaszucker, St. Thomas, ein weicher
braͤunlicher oder rother Zucker von St. Tho-
masinſel, der uͤber Portugal koͤmt; doch jetzt
heißt ſo auch wohl ein unreiner grober Zucker,
der nicht eben daher iſt.
Maderazucker, iſt ſehr fein, koͤmt uͤber
Portugal, aber ſelten zu uns.
Pernambuco (Fernambuk), von einer Ca-
pitania dieſes Namens in Braſilien.
Bahia, von der Bay aller Heiligen.
Martinique; Guadeloupe, u. a.
§. 15.

Candiszucker, Zuckerkandien, Kan-
delzucker,
entſteht, wenn der wohl gelaͤuter-
te, aber nicht ſtark eingekochte Zucker, in kup-
ferne, an den Seiten durchloͤcherte Gefaͤße,
durch welche Faͤden gezogen ſind, gefuͤllet, und
erſt an einen etwas kuͤhlen, hernach aber ei-
nige Tage in die ſtark geheitzte Darſtube ge-
bracht wird. Nachdem ſich der Zucker cry-

ſtalli-
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[338/0398] Acht und zwanzigſter Abſchnitt. Refinade, Rafinade, eine feinere Art, als die vorhergehende. Canarienzucker, eine noch feinere Art; ward anfaͤnglich nur aus dem Zucker von den Canariſchen Jnſeln gemacht. Rojalzucker, Koͤnigszucker, und Demi-ro- yal, ſind die feinſten Arten bey den Hollaͤn- dern und Franzoſen. 2. Namen nach den Oertern oder Laͤndern. Thomaszucker, St. Thomas, ein weicher braͤunlicher oder rother Zucker von St. Tho- masinſel, der uͤber Portugal koͤmt; doch jetzt heißt ſo auch wohl ein unreiner grober Zucker, der nicht eben daher iſt. Maderazucker, iſt ſehr fein, koͤmt uͤber Portugal, aber ſelten zu uns. Pernambuco (Fernambuk), von einer Ca- pitania dieſes Namens in Braſilien. Bahia, von der Bay aller Heiligen. Martinique; Guadeloupe, u. a. §. 15. Candiszucker, Zuckerkandien, Kan- delzucker, entſteht, wenn der wohl gelaͤuter- te, aber nicht ſtark eingekochte Zucker, in kup- ferne, an den Seiten durchloͤcherte Gefaͤße, durch welche Faͤden gezogen ſind, gefuͤllet, und erſt an einen etwas kuͤhlen, hernach aber ei- nige Tage in die ſtark geheitzte Darſtube ge- bracht wird. Nachdem ſich der Zucker cry- ſtalli-

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 338. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/398>, abgerufen am 22.05.2024.