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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Zuckersiederey. §. 14.
Zucker - terre, ein roher Zucker aus den
französischen Pflanzungen.
Cassonade, Castonade, Cassaunzucker, ist
schon zu einiger Weisse gebracht, und hat den
Namen, weil er ehemals in Kästen verschickt
ward.
Farinzucker, von farine, weil er mehr dem
Mehle gleicht, oder wenigstens nicht zu Hü-
ten oder Broden geformt ist.
Puderzucker, eigentlich eben das, was Fa-
rin; doch an einigen Orten giebt man diesen
Namen einem jeden rohen Zucker.
Baffern, halbe Baffern, Namen für
schlechte rohe Arten.
Kochzucker, wird aus dem Schaum, dem
Syrup und grober Moscovade gesotten, und
in großen Formen, Bastartformen, Baster-
formen,
gegossen, wo er nur oben einen et-
was weissen Boden giebt, in der Mitte aber
grau, und unten an der Spitze braun bleibt.
Die Spitze wird abgeschlagen und wieder ein-
gesotten; die beyden öbersten Theile aber wer-
den von einander geschieden, und unter dem
Namen: weisser und gelber Kochzucker, ver-
kauft. Er ist nicht fest, sondern zerfält zu
Mehl, und wird daher auch Farin genant.
Lumpen, gemeiner Kochzucker. Der Na-
men ist daher, weil er sich klümpert, oder in
kleinen Haufen zusammen backt; vom Engli-
schen Lump.
Tetes de forme, gleicht dem gelben Koch-
zucker.
Melis, war erst der Namen eines feinen
Zuckers aus Malta, saccharum melitense.
Jetzt bedeutet er eine Art raffinirter Brode.
Re-
Y
Zuckerſiederey. §. 14.
Zuckerterré, ein roher Zucker aus den
franzoͤſiſchen Pflanzungen.
Caſſonade, Caſtonade, Caſſaunzucker, iſt
ſchon zu einiger Weiſſe gebracht, und hat den
Namen, weil er ehemals in Kaͤſten verſchickt
ward.
Farinzucker, von farine, weil er mehr dem
Mehle gleicht, oder wenigſtens nicht zu Huͤ-
ten oder Broden geformt iſt.
Puderzucker, eigentlich eben das, was Fa-
rin; doch an einigen Orten giebt man dieſen
Namen einem jeden rohen Zucker.
Baffern, halbe Baffern, Namen fuͤr
ſchlechte rohe Arten.
Kochzucker, wird aus dem Schaum, dem
Syrup und grober Moscovade geſotten, und
in großen Formen, Baſtartformen, Baſter-
formen,
gegoſſen, wo er nur oben einen et-
was weiſſen Boden giebt, in der Mitte aber
grau, und unten an der Spitze braun bleibt.
Die Spitze wird abgeſchlagen und wieder ein-
geſotten; die beyden oͤberſten Theile aber wer-
den von einander geſchieden, und unter dem
Namen: weiſſer und gelber Kochzucker, ver-
kauft. Er iſt nicht feſt, ſondern zerfaͤlt zu
Mehl, und wird daher auch Farin genant.
Lumpen, gemeiner Kochzucker. Der Na-
men iſt daher, weil er ſich kluͤmpert, oder in
kleinen Haufen zuſammen backt; vom Engli-
ſchen Lump.
Tetes de forme, gleicht dem gelben Koch-
zucker.
Melis, war erſt der Namen eines feinen
Zuckers aus Malta, ſaccharum melitenſe.
Jetzt bedeutet er eine Art raffinirter Brode.
Re-
Y
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[337/0397] Zuckerſiederey. §. 14. Zucker ‒ terré, ein roher Zucker aus den franzoͤſiſchen Pflanzungen. Caſſonade, Caſtonade, Caſſaunzucker, iſt ſchon zu einiger Weiſſe gebracht, und hat den Namen, weil er ehemals in Kaͤſten verſchickt ward. Farinzucker, von farine, weil er mehr dem Mehle gleicht, oder wenigſtens nicht zu Huͤ- ten oder Broden geformt iſt. Puderzucker, eigentlich eben das, was Fa- rin; doch an einigen Orten giebt man dieſen Namen einem jeden rohen Zucker. Baffern, halbe Baffern, Namen fuͤr ſchlechte rohe Arten. Kochzucker, wird aus dem Schaum, dem Syrup und grober Moscovade geſotten, und in großen Formen, Baſtartformen, Baſter- formen, gegoſſen, wo er nur oben einen et- was weiſſen Boden giebt, in der Mitte aber grau, und unten an der Spitze braun bleibt. Die Spitze wird abgeſchlagen und wieder ein- geſotten; die beyden oͤberſten Theile aber wer- den von einander geſchieden, und unter dem Namen: weiſſer und gelber Kochzucker, ver- kauft. Er iſt nicht feſt, ſondern zerfaͤlt zu Mehl, und wird daher auch Farin genant. Lumpen, gemeiner Kochzucker. Der Na- men iſt daher, weil er ſich kluͤmpert, oder in kleinen Haufen zuſammen backt; vom Engli- ſchen Lump. Tetes de forme, gleicht dem gelben Koch- zucker. Melis, war erſt der Namen eines feinen Zuckers aus Malta, ſaccharum melitenſe. Jetzt bedeutet er eine Art raffinirter Brode. Re- Y

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 337. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/397>, abgerufen am 25.11.2024.