Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Acht und zwanzigster Abschnitt.
§. 12.

Um die kleinen Zuckercrystalle noch völli-
ger abzuwaschen, bedeckt man die Böden der
Hüte, nachdem man sie mit zerstossenem Zuk-
ker ergänzet hat, mit eingeweichtem und ge-
siebtem Thone, auf den man etwas Wasser
füllet, und diesen Thonkuchen erneuert man
so oft, bis der Zucker die erfoderliche Weisse
hat. Das wenige von Syrup, was nicht
gänzlich ausgeschieden werden kan, verbreitet
man dadurch, daß man die Hüte mit ihren
Formen auf ihre Böden oder Basen stellet,
durch die ganze Masse, gleichförmig und un-
merklich. Die Hüte oder Brode, werden
auf einem mit einem Rande eingefaßten Sche-
mel oder Stuhle, mit dem Schabmesser und
der Bürste gereinigt, auf dem lüftigen, oder
etwas geheitzten Boden, abgetrocknet, und
alsdann in die Darre gebracht.

1. Die Crystalle der Salze pflegen von dem kleb-
rigen Wesen, in welchem sie sich gebildet ha-
ben, überzogen zu seyn. Um sie davon zu
reinigen, wäscht man sie in reinem Wasser
ab; aber dieß läßt sich bey dem sehr schmelz-
baren und nur eingekochten Zucker, nicht thun.
Man ist endlich darauf gefallen, die noch wei-
chen Brode mit einer Erde zu belegen, und
über solche etwas Wasser zu giessen, damit
dieses sehr langsam, gleichförmig und in klei-
nen Theilen den ganzen Hut durchdringen,
und durch die Oefnung der Form, mit dem
abge-
Acht und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 12.

Um die kleinen Zuckercryſtalle noch voͤlli-
ger abzuwaſchen, bedeckt man die Boͤden der
Huͤte, nachdem man ſie mit zerſtoſſenem Zuk-
ker ergaͤnzet hat, mit eingeweichtem und ge-
ſiebtem Thone, auf den man etwas Waſſer
fuͤllet, und dieſen Thonkuchen erneuert man
ſo oft, bis der Zucker die erfoderliche Weiſſe
hat. Das wenige von Syrup, was nicht
gaͤnzlich ausgeſchieden werden kan, verbreitet
man dadurch, daß man die Huͤte mit ihren
Formen auf ihre Boͤden oder Baſen ſtellet,
durch die ganze Maſſe, gleichfoͤrmig und un-
merklich. Die Huͤte oder Brode, werden
auf einem mit einem Rande eingefaßten Sche-
mel oder Stuhle, mit dem Schabmeſſer und
der Buͤrſte gereinigt, auf dem luͤftigen, oder
etwas geheitzten Boden, abgetrocknet, und
alsdann in die Darre gebracht.

1. Die Cryſtalle der Salze pflegen von dem kleb-
rigen Weſen, in welchem ſie ſich gebildet ha-
ben, uͤberzogen zu ſeyn. Um ſie davon zu
reinigen, waͤſcht man ſie in reinem Waſſer
ab; aber dieß laͤßt ſich bey dem ſehr ſchmelz-
baren und nur eingekochten Zucker, nicht thun.
Man iſt endlich darauf gefallen, die noch wei-
chen Brode mit einer Erde zu belegen, und
uͤber ſolche etwas Waſſer zu gieſſen, damit
dieſes ſehr langſam, gleichfoͤrmig und in klei-
nen Theilen den ganzen Hut durchdringen,
und durch die Oefnung der Form, mit dem
abge-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <pb facs="#f0390" n="330"/>
          <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Acht und zwanzig&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi> </fw><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 12.</head><lb/>
            <p>Um die kleinen Zuckercry&#x017F;talle noch vo&#x0364;lli-<lb/>
ger abzuwa&#x017F;chen, bedeckt man die Bo&#x0364;den der<lb/>
Hu&#x0364;te, nachdem man &#x017F;ie mit zer&#x017F;to&#x017F;&#x017F;enem Zuk-<lb/>
ker erga&#x0364;nzet hat, mit eingeweichtem und ge-<lb/>
&#x017F;iebtem Thone, auf den man etwas Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
fu&#x0364;llet, und die&#x017F;en Thonkuchen erneuert man<lb/>
&#x017F;o oft, bis der Zucker die erfoderliche Wei&#x017F;&#x017F;e<lb/>
hat. Das wenige von Syrup, was nicht<lb/>
ga&#x0364;nzlich ausge&#x017F;chieden werden kan, verbreitet<lb/>
man dadurch, daß man die Hu&#x0364;te mit ihren<lb/>
Formen auf ihre Bo&#x0364;den oder Ba&#x017F;en &#x017F;tellet,<lb/>
durch die ganze Ma&#x017F;&#x017F;e, gleichfo&#x0364;rmig und un-<lb/>
merklich. Die <hi rendition="#fr">Hu&#x0364;te</hi> oder <hi rendition="#fr">Brode,</hi> werden<lb/>
auf einem mit einem Rande eingefaßten Sche-<lb/>
mel oder Stuhle, mit dem <hi rendition="#fr">Schabme&#x017F;&#x017F;er</hi> und<lb/>
der Bu&#x0364;r&#x017F;te gereinigt, auf dem lu&#x0364;ftigen, oder<lb/>
etwas geheitzten Boden, abgetrocknet, und<lb/>
alsdann in die Darre gebracht.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Die Cry&#x017F;talle der Salze pflegen von dem kleb-<lb/>
rigen We&#x017F;en, in welchem &#x017F;ie &#x017F;ich gebildet ha-<lb/>
ben, u&#x0364;berzogen zu &#x017F;eyn. Um &#x017F;ie davon zu<lb/>
reinigen, wa&#x0364;&#x017F;cht man &#x017F;ie in reinem Wa&#x017F;&#x017F;er<lb/>
ab; aber dieß la&#x0364;ßt &#x017F;ich bey dem &#x017F;ehr &#x017F;chmelz-<lb/>
baren und nur eingekochten Zucker, nicht thun.<lb/>
Man i&#x017F;t endlich darauf gefallen, die noch wei-<lb/>
chen Brode mit einer Erde zu belegen, und<lb/>
u&#x0364;ber &#x017F;olche etwas Wa&#x017F;&#x017F;er zu gie&#x017F;&#x017F;en, damit<lb/>
die&#x017F;es &#x017F;ehr lang&#x017F;am, gleichfo&#x0364;rmig und in klei-<lb/>
nen Theilen den ganzen Hut durchdringen,<lb/>
und durch die Oefnung der Form, mit dem<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">abge-</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[330/0390] Acht und zwanzigſter Abſchnitt. §. 12. Um die kleinen Zuckercryſtalle noch voͤlli- ger abzuwaſchen, bedeckt man die Boͤden der Huͤte, nachdem man ſie mit zerſtoſſenem Zuk- ker ergaͤnzet hat, mit eingeweichtem und ge- ſiebtem Thone, auf den man etwas Waſſer fuͤllet, und dieſen Thonkuchen erneuert man ſo oft, bis der Zucker die erfoderliche Weiſſe hat. Das wenige von Syrup, was nicht gaͤnzlich ausgeſchieden werden kan, verbreitet man dadurch, daß man die Huͤte mit ihren Formen auf ihre Boͤden oder Baſen ſtellet, durch die ganze Maſſe, gleichfoͤrmig und un- merklich. Die Huͤte oder Brode, werden auf einem mit einem Rande eingefaßten Sche- mel oder Stuhle, mit dem Schabmeſſer und der Buͤrſte gereinigt, auf dem luͤftigen, oder etwas geheitzten Boden, abgetrocknet, und alsdann in die Darre gebracht. 1. Die Cryſtalle der Salze pflegen von dem kleb- rigen Weſen, in welchem ſie ſich gebildet ha- ben, uͤberzogen zu ſeyn. Um ſie davon zu reinigen, waͤſcht man ſie in reinem Waſſer ab; aber dieß laͤßt ſich bey dem ſehr ſchmelz- baren und nur eingekochten Zucker, nicht thun. Man iſt endlich darauf gefallen, die noch wei- chen Brode mit einer Erde zu belegen, und uͤber ſolche etwas Waſſer zu gieſſen, damit dieſes ſehr langſam, gleichfoͤrmig und in klei- nen Theilen den ganzen Hut durchdringen, und durch die Oefnung der Form, mit dem abge-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/390
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 330. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/390>, abgerufen am 25.11.2024.