8. aus dem Aufwande beym Einkaufe der Materialien, Verkaufe der Waaren, Füh- rung der Rechnungen, der Correspondenz u. s. w.
§. 12.
Technologie ist die Wissenschaft, welche die Verarbeitung der Naturalien, oder die Kentniß der Handwerke lehrt. Anstat daß in den Werkstellen nur gewiesen wird, wie man zur Verfertigung der Waaren, die Vorschrif- ten und Gewohnheiten des Meisters befolgen soll, giebt die Technologie, in systematischer Ordnung, gründliche Anleitung, wie man zu eben diesem Endzwecke, aus wahren Grund- sätzen und zuverlässigen Erfahrungen, die Mittel finden, und die bey der Verarbeitung vorkommenden Erscheinungen erklären und nutzen soll.
1. Il est evident, que tout art a sa speculation & sa pratique; sa speculation, qui n'est autre chose que la connoissance, inoperative des re- gles de l'art; sa pratique, qui n'est que l'usage habituel & non reflechi des memes regles. Il est difficile, pour ne pas dire impossible, de pousser loin la pratique sans la speculation, & reciproquement de bien posseder la speculation sans la pratique. Il y a dans tout art un grand nombre de circonstances relatives a la matiere, aux instrumens, & a la manoeuvre que l'usage seul apprend. C'est a la pratique a presenter
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Einleitung. §. 12.
8. aus dem Aufwande beym Einkaufe der Materialien, Verkaufe der Waaren, Fuͤh- rung der Rechnungen, der Correſpondenz u. ſ. w.
§. 12.
Technologie iſt die Wiſſenſchaft, welche die Verarbeitung der Naturalien, oder die Kentniß der Handwerke lehrt. Anſtat daß in den Werkſtellen nur gewieſen wird, wie man zur Verfertigung der Waaren, die Vorſchrif- ten und Gewohnheiten des Meiſters befolgen ſoll, giebt die Technologie, in ſyſtematiſcher Ordnung, gruͤndliche Anleitung, wie man zu eben dieſem Endzwecke, aus wahren Grund- ſaͤtzen und zuverlaͤſſigen Erfahrungen, die Mittel finden, und die bey der Verarbeitung vorkommenden Erſcheinungen erklaͤren und nutzen ſoll.
1. Il eſt évident, que tout art a ſa ſpeculation & ſa pratique; ſa ſpeculation, qui n’eſt autre choſe que la connoiſſance, inopérative des re- gles de l’art; ſa pratique, qui n’eſt que l’uſage habituel & non réfléchi des mêmes regles. Il eſt difficile, pour ne pas dire impoſſible, de pouſſer loin la pratique ſans la ſpéculation, & réciproquement de bien poſſéder la ſpéculation ſans la pratique. Il y a dans tout art un grand nombre de circonſtances relatives à la matiere, aux inſtrumens, & à la manoeuvre que l’uſage ſeul apprend. C’eſt à la pratique à préſenter
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Einleitung. §. 12.
8. aus dem Aufwande beym Einkaufe der
Materialien, Verkaufe der Waaren, Fuͤh-
rung der Rechnungen, der Correſpondenz
u. ſ. w.
§. 12.
Technologie iſt die Wiſſenſchaft, welche
die Verarbeitung der Naturalien, oder die
Kentniß der Handwerke lehrt. Anſtat daß in
den Werkſtellen nur gewieſen wird, wie man
zur Verfertigung der Waaren, die Vorſchrif-
ten und Gewohnheiten des Meiſters befolgen
ſoll, giebt die Technologie, in ſyſtematiſcher
Ordnung, gruͤndliche Anleitung, wie man
zu eben dieſem Endzwecke, aus wahren Grund-
ſaͤtzen und zuverlaͤſſigen Erfahrungen, die
Mittel finden, und die bey der Verarbeitung
vorkommenden Erſcheinungen erklaͤren und
nutzen ſoll.
1. Il eſt évident, que tout art a ſa ſpeculation &
ſa pratique; ſa ſpeculation, qui n’eſt autre
choſe que la connoiſſance, inopérative des re-
gles de l’art; ſa pratique, qui n’eſt que l’uſage
habituel & non réfléchi des mêmes regles. Il
eſt difficile, pour ne pas dire impoſſible, de
pouſſer loin la pratique ſans la ſpéculation, &
réciproquement de bien poſſéder la ſpéculation
ſans la pratique. Il y a dans tout art un grand
nombre de circonſtances relatives à la matiere,
aux inſtrumens, & à la manoeuvre que l’uſage
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. XV. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/39>, abgerufen am 17.02.2025.
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