Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite

Zuckersiederey. §. 6. 7. 8.
Pfannen getragen, mit etwas Ochsenblut, und
eine feinere Art auch noch wohl, nach alter
Weise, mit Eyweiß vermischt, unter Um-
rühren mit hölzernen Spaden, zum Sieden
und Schäumen gebracht, worauf der Schaum
mit einem großen kupfernen Schaumlöffel ab-
genommen wird.

§. 7.

Der genugsam abgeschäumte Zucker wird
filtrirt, indem über den Klärkessel ein Korb,
über diesen ein wollenes gewalktes Tuch gelegt,
und durch dieses der Zucker, oder erste Sod,
in den Klärkessel gefüllet wird.

§. 8.

Der filtrirte Zucker oder das Klärlsel
wird, vermittelst einer kupfernen Pumpe und
tragbarer Rinnen, in die, unter der Zeit ge-
reinigten Kessel, denen die Braste abgenom-
men worden, zurück, und in diesen abermals
zum Sieden und Abrauchen gebracht. Beym
zweyten Sode mässigt man das Aufwallen,
oder schrecket den Zucker durch etwas hinein
geworfene Butter.

1. Der Aufsatz ist beym Abschäumen nöthig, und
beym Einsieden unnöthig, weil sich der Zucker
anfänglich mehr als hernach aufblähet, und
weil seine ganze Masse durch das Abschäumen
und
X 4

Zuckerſiederey. §. 6. 7. 8.
Pfannen getragen, mit etwas Ochſenblut, und
eine feinere Art auch noch wohl, nach alter
Weiſe, mit Eyweiß vermiſcht, unter Um-
ruͤhren mit hoͤlzernen Spaden, zum Sieden
und Schaͤumen gebracht, worauf der Schaum
mit einem großen kupfernen Schaumloͤffel ab-
genommen wird.

§. 7.

Der genugſam abgeſchaͤumte Zucker wird
filtrirt, indem uͤber den Klaͤrkeſſel ein Korb,
uͤber dieſen ein wollenes gewalktes Tuch gelegt,
und durch dieſes der Zucker, oder erſte Sod,
in den Klaͤrkeſſel gefuͤllet wird.

§. 8.

Der filtrirte Zucker oder das Klaͤrlſel
wird, vermittelſt einer kupfernen Pumpe und
tragbarer Rinnen, in die, unter der Zeit ge-
reinigten Keſſel, denen die Braſte abgenom-
men worden, zuruͤck, und in dieſen abermals
zum Sieden und Abrauchen gebracht. Beym
zweyten Sode maͤſſigt man das Aufwallen,
oder ſchrecket den Zucker durch etwas hinein
geworfene Butter.

1. Der Aufſatz iſt beym Abſchaͤumen noͤthig, und
beym Einſieden unnoͤthig, weil ſich der Zucker
anfaͤnglich mehr als hernach aufblaͤhet, und
weil ſeine ganze Maſſe durch das Abſchaͤumen
und
X 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0387" n="327"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Zucker&#x017F;iederey. §. 6. 7. 8.</hi></fw><lb/>
Pfannen getragen, mit etwas Och&#x017F;enblut, und<lb/>
eine feinere Art auch noch wohl, nach alter<lb/>
Wei&#x017F;e, mit Eyweiß vermi&#x017F;cht, unter Um-<lb/>
ru&#x0364;hren mit ho&#x0364;lzernen Spaden, zum Sieden<lb/>
und Scha&#x0364;umen gebracht, worauf der Schaum<lb/>
mit einem großen kupfernen Schaumlo&#x0364;ffel ab-<lb/>
genommen wird.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 7.</head><lb/>
            <p>Der genug&#x017F;am abge&#x017F;cha&#x0364;umte Zucker wird<lb/>
filtrirt, indem u&#x0364;ber den Kla&#x0364;rke&#x017F;&#x017F;el ein Korb,<lb/>
u&#x0364;ber die&#x017F;en ein wollenes gewalktes Tuch gelegt,<lb/>
und durch die&#x017F;es der Zucker, oder <hi rendition="#fr">er&#x017F;te Sod,</hi><lb/>
in den Kla&#x0364;rke&#x017F;&#x017F;el gefu&#x0364;llet wird.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 8.</head><lb/>
            <p>Der filtrirte Zucker oder das <hi rendition="#fr">Kla&#x0364;rl&#x017F;el</hi><lb/>
wird, vermittel&#x017F;t einer kupfernen Pumpe und<lb/>
tragbarer Rinnen, in die, unter der Zeit ge-<lb/>
reinigten Ke&#x017F;&#x017F;el, denen die Bra&#x017F;te abgenom-<lb/>
men worden, zuru&#x0364;ck, und in die&#x017F;en abermals<lb/>
zum Sieden und Abrauchen gebracht. Beym<lb/>
zweyten Sode ma&#x0364;&#x017F;&#x017F;igt man das Aufwallen,<lb/>
oder &#x017F;chrecket den Zucker durch etwas hinein<lb/>
geworfene Butter.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Der Auf&#x017F;atz i&#x017F;t beym Ab&#x017F;cha&#x0364;umen no&#x0364;thig, und<lb/>
beym Ein&#x017F;ieden unno&#x0364;thig, weil &#x017F;ich der Zucker<lb/>
anfa&#x0364;nglich mehr als hernach aufbla&#x0364;het, und<lb/>
weil &#x017F;eine ganze Ma&#x017F;&#x017F;e durch das Ab&#x017F;cha&#x0364;umen<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">X 4</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></item>
            </list>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[327/0387] Zuckerſiederey. §. 6. 7. 8. Pfannen getragen, mit etwas Ochſenblut, und eine feinere Art auch noch wohl, nach alter Weiſe, mit Eyweiß vermiſcht, unter Um- ruͤhren mit hoͤlzernen Spaden, zum Sieden und Schaͤumen gebracht, worauf der Schaum mit einem großen kupfernen Schaumloͤffel ab- genommen wird. §. 7. Der genugſam abgeſchaͤumte Zucker wird filtrirt, indem uͤber den Klaͤrkeſſel ein Korb, uͤber dieſen ein wollenes gewalktes Tuch gelegt, und durch dieſes der Zucker, oder erſte Sod, in den Klaͤrkeſſel gefuͤllet wird. §. 8. Der filtrirte Zucker oder das Klaͤrlſel wird, vermittelſt einer kupfernen Pumpe und tragbarer Rinnen, in die, unter der Zeit ge- reinigten Keſſel, denen die Braſte abgenom- men worden, zuruͤck, und in dieſen abermals zum Sieden und Abrauchen gebracht. Beym zweyten Sode maͤſſigt man das Aufwallen, oder ſchrecket den Zucker durch etwas hinein geworfene Butter. 1. Der Aufſatz iſt beym Abſchaͤumen noͤthig, und beym Einſieden unnoͤthig, weil ſich der Zucker anfaͤnglich mehr als hernach aufblaͤhet, und weil ſeine ganze Maſſe durch das Abſchaͤumen und X 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/387
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 327. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/387>, abgerufen am 18.05.2024.