Sieben und zwanzigster Abschnitt. Salpetersiederey.
§. 1.
Salpeter, ein Mittelsalz, welches aus dem ihm eigenthümlichen Sauer, und dem feuerbeständigen vegetabilischen Alkali besteht, wird selten und sparsam gediegen oder natürlich gefunden, sondern der allermeiste wird durch besondere Vorrichtungen gewon- nen, indem man Erden mit faulbaren Theilen vermischt, bey einem gemässigten Luftzuge, zur Fäulung bringt, wodurch das Salpeter- sauer erzeugt wird, welches sich mit denen Materialien, die es auflösen kan, schwach verbindet, von denen man es hernach trennet, und mit dem feuerbeständigen Laugensalze sä- tigt.
1. Vollkommenen Salpeter bringt die Natur für sich wohl nicht hervor; wenigstens weis ich nicht mit Gewißheit, ob der aus Jndien, den die Franzosen Nitre oder Salpetre de houssage nennen, würklich ein solcher ist. Der natür- liche Salpeter, den Gmelin auf der Damer- de in der Ukraine zu finden geglaubt hat, scheint nur ein feinspiessiger Beschlag einer sehr reichen Salpetererde gewesen zu seyn. Der so genante Mauersalpeter, Mauerbe-
schlag,
Sieben und zwanzigſter Abſchnitt. Salpeterſiederey.
§. 1.
Salpeter, ein Mittelſalz, welches aus dem ihm eigenthuͤmlichen Sauer, und dem feuerbeſtaͤndigen vegetabiliſchen Alkali beſteht, wird ſelten und ſparſam gediegen oder natuͤrlich gefunden, ſondern der allermeiſte wird durch beſondere Vorrichtungen gewon- nen, indem man Erden mit faulbaren Theilen vermiſcht, bey einem gemaͤſſigten Luftzuge, zur Faͤulung bringt, wodurch das Salpeter- ſauer erzeugt wird, welches ſich mit denen Materialien, die es aufloͤſen kan, ſchwach verbindet, von denen man es hernach trennet, und mit dem feuerbeſtaͤndigen Laugenſalze ſaͤ- tigt.
1. Vollkommenen Salpeter bringt die Natur fuͤr ſich wohl nicht hervor; wenigſtens weis ich nicht mit Gewißheit, ob der aus Jndien, den die Franzoſen Nitre oder Salpetre de houſſage nennen, wuͤrklich ein ſolcher iſt. Der natuͤr- liche Salpeter, den Gmelin auf der Damer- de in der Ukraine zu finden geglaubt hat, ſcheint nur ein feinſpieſſiger Beſchlag einer ſehr reichen Salpetererde geweſen zu ſeyn. Der ſo genante Mauerſalpeter, Mauerbe-
ſchlag,
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Sieben und zwanzigſter Abſchnitt.
Salpeterſiederey.
§. 1.
Salpeter, ein Mittelſalz, welches aus
dem ihm eigenthuͤmlichen Sauer, und
dem feuerbeſtaͤndigen vegetabiliſchen Alkali
beſteht, wird ſelten und ſparſam gediegen oder
natuͤrlich gefunden, ſondern der allermeiſte
wird durch beſondere Vorrichtungen gewon-
nen, indem man Erden mit faulbaren Theilen
vermiſcht, bey einem gemaͤſſigten Luftzuge,
zur Faͤulung bringt, wodurch das Salpeter-
ſauer erzeugt wird, welches ſich mit denen
Materialien, die es aufloͤſen kan, ſchwach
verbindet, von denen man es hernach trennet,
und mit dem feuerbeſtaͤndigen Laugenſalze ſaͤ-
tigt.
1. Vollkommenen Salpeter bringt die Natur fuͤr
ſich wohl nicht hervor; wenigſtens weis ich
nicht mit Gewißheit, ob der aus Jndien, den
die Franzoſen Nitre oder Salpetre de houſſage
nennen, wuͤrklich ein ſolcher iſt. Der natuͤr-
liche Salpeter, den Gmelin auf der Damer-
de in der Ukraine zu finden geglaubt hat,
ſcheint nur ein feinſpieſſiger Beſchlag einer
ſehr reichen Salpetererde geweſen zu ſeyn.
Der ſo genante Mauerſalpeter, Mauerbe-
ſchlag,
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 315. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/375>, abgerufen am 23.11.2024.
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