Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
Salzsiederey. §. 18 19.
drey Viertel Himten desselben eben so viel, als
mit einem Himten Salzhemmendorfer Salzes
ausrichten könne. Die Menge der Jnteressen-
ten erlaubt keine gute Anstalt; weder Herren
noch Pächter haben Lust die Kosten zur Abhel-
fung der Fehler, die begangen werden, vor-
zuschiessen. Die Vorstadt gehört unter die
Gerichtsbarkeit des Amts Springe, aber die
Gerichtsbarkeit über den Salzbrunnen gehört
dem Magistrat zu Münder. -- Diese Nach-
richten hat Herr Pastor Conerding zu Mün-
der, mir auf meine Bitte, mitzutheilen die
Güthe gehabt.
Die Hofnung, auch von dem Königl. Al-
lodial-Salzwerke zum Rotenfelde, im Hoch-
stifte Osnabrück, Nachricht zu erhalten, ist
mir misglückt.
§. 19.
Gutes Salz hat folgende Eigenschaften:
1. es ist ganz weiß, durchsichtig, crystallinisch.
2. es ist trocken, fest, dicht.
3. es bleibt an der Luft trocken.
4. es zerschmilzt in Wasser leicht, giebt ihm
keine Farbe, auch keinen Bodensatz.
5. es knistert oder decrepitirt auf glühenden
Kohlen stark.
§. 20.

Die Bereitung des Baysalzes besteht dar-
in, daß man, in den südlichern Ländern, Som-

mers
U 4
Salzſiederey. §. 18 19.
drey Viertel Himten deſſelben eben ſo viel, als
mit einem Himten Salzhemmendorfer Salzes
ausrichten koͤnne. Die Menge der Jntereſſen-
ten erlaubt keine gute Anſtalt; weder Herren
noch Paͤchter haben Luſt die Koſten zur Abhel-
fung der Fehler, die begangen werden, vor-
zuſchieſſen. Die Vorſtadt gehoͤrt unter die
Gerichtsbarkeit des Amts Springe, aber die
Gerichtsbarkeit uͤber den Salzbrunnen gehoͤrt
dem Magiſtrat zu Muͤnder. — Dieſe Nach-
richten hat Herr Paſtor Conerding zu Muͤn-
der, mir auf meine Bitte, mitzutheilen die
Guͤthe gehabt.
Die Hofnung, auch von dem Koͤnigl. Al-
lodial-Salzwerke zum Rotenfelde, im Hoch-
ſtifte Osnabruͤck, Nachricht zu erhalten, iſt
mir misgluͤckt.
§. 19.
Gutes Salz hat folgende Eigenſchaften:
1. es iſt ganz weiß, durchſichtig, cryſtalliniſch.
2. es iſt trocken, feſt, dicht.
3. es bleibt an der Luft trocken.
4. es zerſchmilzt in Waſſer leicht, giebt ihm
keine Farbe, auch keinen Bodenſatz.
5. es kniſtert oder decrepitirt auf gluͤhenden
Kohlen ſtark.
§. 20.

Die Bereitung des Bayſalzes beſteht dar-
in, daß man, in den ſuͤdlichern Laͤndern, Som-

mers
U 4
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <list>
              <item>
                <list>
                  <item><pb facs="#f0371" n="311"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Salz&#x017F;iederey. §. 18 19.</hi></fw><lb/>
drey Viertel Himten de&#x017F;&#x017F;elben eben &#x017F;o viel, als<lb/>
mit einem Himten Salzhemmendorfer Salzes<lb/>
ausrichten ko&#x0364;nne. Die Menge der Jntere&#x017F;&#x017F;en-<lb/>
ten erlaubt keine gute An&#x017F;talt; weder Herren<lb/>
noch Pa&#x0364;chter haben Lu&#x017F;t die Ko&#x017F;ten zur Abhel-<lb/>
fung der Fehler, die begangen werden, vor-<lb/>
zu&#x017F;chie&#x017F;&#x017F;en. Die Vor&#x017F;tadt geho&#x0364;rt unter die<lb/>
Gerichtsbarkeit des Amts Springe, aber die<lb/>
Gerichtsbarkeit u&#x0364;ber den Salzbrunnen geho&#x0364;rt<lb/>
dem Magi&#x017F;trat zu Mu&#x0364;nder. &#x2014; Die&#x017F;e Nach-<lb/>
richten hat Herr Pa&#x017F;tor <hi rendition="#fr">Conerding</hi> zu Mu&#x0364;n-<lb/>
der, mir auf meine Bitte, mitzutheilen die<lb/>
Gu&#x0364;the gehabt.</item><lb/>
                  <item>Die Hofnung, auch von dem Ko&#x0364;nigl. Al-<lb/>
lodial-Salzwerke zum <hi rendition="#fr">Rotenfelde,</hi> im Hoch-<lb/>
&#x017F;tifte Osnabru&#x0364;ck, Nachricht zu erhalten, i&#x017F;t<lb/>
mir misglu&#x0364;ckt.</item>
                </list>
              </item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 19.</head><lb/>
            <list>
              <item>Gutes Salz hat folgende Eigen&#x017F;chaften:</item><lb/>
              <item>1. es i&#x017F;t ganz weiß, durch&#x017F;ichtig, cry&#x017F;tallini&#x017F;ch.</item><lb/>
              <item>2. es i&#x017F;t trocken, fe&#x017F;t, dicht.</item><lb/>
              <item>3. es bleibt an der Luft trocken.</item><lb/>
              <item>4. es zer&#x017F;chmilzt in Wa&#x017F;&#x017F;er leicht, giebt ihm<lb/>
keine Farbe, auch keinen Boden&#x017F;atz.</item><lb/>
              <item>5. es kni&#x017F;tert oder decrepitirt auf glu&#x0364;henden<lb/>
Kohlen &#x017F;tark.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 20.</head><lb/>
            <p>Die Bereitung des <hi rendition="#fr">Bay&#x017F;alzes</hi> be&#x017F;teht dar-<lb/>
in, daß man, in den &#x017F;u&#x0364;dlichern La&#x0364;ndern, Som-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">U 4</fw><fw place="bottom" type="catch">mers</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[311/0371] Salzſiederey. §. 18 19. drey Viertel Himten deſſelben eben ſo viel, als mit einem Himten Salzhemmendorfer Salzes ausrichten koͤnne. Die Menge der Jntereſſen- ten erlaubt keine gute Anſtalt; weder Herren noch Paͤchter haben Luſt die Koſten zur Abhel- fung der Fehler, die begangen werden, vor- zuſchieſſen. Die Vorſtadt gehoͤrt unter die Gerichtsbarkeit des Amts Springe, aber die Gerichtsbarkeit uͤber den Salzbrunnen gehoͤrt dem Magiſtrat zu Muͤnder. — Dieſe Nach- richten hat Herr Paſtor Conerding zu Muͤn- der, mir auf meine Bitte, mitzutheilen die Guͤthe gehabt. Die Hofnung, auch von dem Koͤnigl. Al- lodial-Salzwerke zum Rotenfelde, im Hoch- ſtifte Osnabruͤck, Nachricht zu erhalten, iſt mir misgluͤckt. §. 19. Gutes Salz hat folgende Eigenſchaften: 1. es iſt ganz weiß, durchſichtig, cryſtalliniſch. 2. es iſt trocken, feſt, dicht. 3. es bleibt an der Luft trocken. 4. es zerſchmilzt in Waſſer leicht, giebt ihm keine Farbe, auch keinen Bodenſatz. 5. es kniſtert oder decrepitirt auf gluͤhenden Kohlen ſtark. §. 20. Die Bereitung des Bayſalzes beſteht dar- in, daß man, in den ſuͤdlichern Laͤndern, Som- mers U 4

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/371
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 311. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/371>, abgerufen am 25.11.2024.