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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Salzsiederey. §. 18.
hält man ein feuchtes schlechtes Salz; den-
noch wird dieser Fehler an vielen Orten be-
gangen.
2. Salz, welches an der Luft zerfließt oder schmie-
rig ist, giebt in der Auflösung einen kalkigen
Niederschlag, weil ein fester Salmiak beyge-
mischt ist, anstat daß alle Säure mit mine-
ralischem Alkali gesätigt seyn solte. Zuweilen
ist auch die mit dem Salzsauer verbundene Bit-
tersalzerde Schuld daran. Ein solches Salz
ist, ungeachtet es einen schärfern Geschmack
hat, wenig werth.
3. Vermuthlich sind folgende Nachrichten von
den Salzwerken in unsers Königs Maj. deut-
schen Landen, hier nicht überflüssig, noch un-
angenehm, zumal da sie manches enthalten,
was sonst nicht bekant gewesen ist.
Die Sülze zu Lüneburg hat die reicheste
Sole, welche gemeiniglich 13 bis 14 Grad
hält, und so gleich, wie sie geschöpft worden,
in bleyernen Pfannen, die nur 320 Pfund fas-
sen, in einer Zeit von 2 Stunden, bey Holz
versotten wird. Jetzt wird nur noch in 30
Kothen gesotten, und man hat in den Weiß-
ladereyen
oder Salzmagazinen, noch 40 jäh-
riges Salz liegen.
Das landesherliche Salzwerk Sülze liegt
drey Meilen von Zelle, in der Amtsvoigtey
Bergen. Jn einer Entfernung von 32 Schuh
befinden sich vier Sölequellen, in der Lage
von Abend gegen Morgen. Sie quillen aus
einem sandigen Boden, über dem Moorerde
liegt, so wie die ganze Nachbarschaft morich-
tes Land hat. Diese vier Quellen geben in
24 Stunden 1650 bis 1700 Cubikschuh Sole,
welche,
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Salzſiederey. §. 18.
haͤlt man ein feuchtes ſchlechtes Salz; den-
noch wird dieſer Fehler an vielen Orten be-
gangen.
2. Salz, welches an der Luft zerfließt oder ſchmie-
rig iſt, giebt in der Aufloͤſung einen kalkigen
Niederſchlag, weil ein feſter Salmiak beyge-
miſcht iſt, anſtat daß alle Saͤure mit mine-
raliſchem Alkali geſaͤtigt ſeyn ſolte. Zuweilen
iſt auch die mit dem Salzſauer verbundene Bit-
terſalzerde Schuld daran. Ein ſolches Salz
iſt, ungeachtet es einen ſchaͤrfern Geſchmack
hat, wenig werth.
3. Vermuthlich ſind folgende Nachrichten von
den Salzwerken in unſers Koͤnigs Maj. deut-
ſchen Landen, hier nicht uͤberfluͤſſig, noch un-
angenehm, zumal da ſie manches enthalten,
was ſonſt nicht bekant geweſen iſt.
Die Suͤlze zu Luͤneburg hat die reicheſte
Sole, welche gemeiniglich 13 bis 14 Grad
haͤlt, und ſo gleich, wie ſie geſchoͤpft worden,
in bleyernen Pfannen, die nur 320 Pfund faſ-
ſen, in einer Zeit von 2 Stunden, bey Holz
verſotten wird. Jetzt wird nur noch in 30
Kothen geſotten, und man hat in den Weiß-
ladereyen
oder Salzmagazinen, noch 40 jaͤh-
riges Salz liegen.
Das landesherliche Salzwerk Suͤlze liegt
drey Meilen von Zelle, in der Amtsvoigtey
Bergen. Jn einer Entfernung von 32 Schuh
befinden ſich vier Soͤlequellen, in der Lage
von Abend gegen Morgen. Sie quillen aus
einem ſandigen Boden, uͤber dem Moorerde
liegt, ſo wie die ganze Nachbarſchaft morich-
tes Land hat. Dieſe vier Quellen geben in
24 Stunden 1650 bis 1700 Cubikſchuh Sole,
welche,
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[307/0367] Salzſiederey. §. 18. haͤlt man ein feuchtes ſchlechtes Salz; den- noch wird dieſer Fehler an vielen Orten be- gangen. 2. Salz, welches an der Luft zerfließt oder ſchmie- rig iſt, giebt in der Aufloͤſung einen kalkigen Niederſchlag, weil ein feſter Salmiak beyge- miſcht iſt, anſtat daß alle Saͤure mit mine- raliſchem Alkali geſaͤtigt ſeyn ſolte. Zuweilen iſt auch die mit dem Salzſauer verbundene Bit- terſalzerde Schuld daran. Ein ſolches Salz iſt, ungeachtet es einen ſchaͤrfern Geſchmack hat, wenig werth. 3. Vermuthlich ſind folgende Nachrichten von den Salzwerken in unſers Koͤnigs Maj. deut- ſchen Landen, hier nicht uͤberfluͤſſig, noch un- angenehm, zumal da ſie manches enthalten, was ſonſt nicht bekant geweſen iſt. Die Suͤlze zu Luͤneburg hat die reicheſte Sole, welche gemeiniglich 13 bis 14 Grad haͤlt, und ſo gleich, wie ſie geſchoͤpft worden, in bleyernen Pfannen, die nur 320 Pfund faſ- ſen, in einer Zeit von 2 Stunden, bey Holz verſotten wird. Jetzt wird nur noch in 30 Kothen geſotten, und man hat in den Weiß- ladereyen oder Salzmagazinen, noch 40 jaͤh- riges Salz liegen. Das landesherliche Salzwerk Suͤlze liegt drey Meilen von Zelle, in der Amtsvoigtey Bergen. Jn einer Entfernung von 32 Schuh befinden ſich vier Soͤlequellen, in der Lage von Abend gegen Morgen. Sie quillen aus einem ſandigen Boden, uͤber dem Moorerde liegt, ſo wie die ganze Nachbarſchaft morich- tes Land hat. Dieſe vier Quellen geben in 24 Stunden 1650 bis 1700 Cubikſchuh Sole, welche, U 2

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 307. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/367>, abgerufen am 22.11.2024.