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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Fünf und zwanzigster Abschnitt.
§. 4.

Die Asche wird erst in den Aeschern mit
kaltem Wasser eingeweicht, hernach mit heis-
sem Wasser oder armer Lauge ausgelaugt.
Die genugsam gesätigte Lauge wird in kupfer-
nen oder eisernen Kesseln, oder vortheilhafter
in Pfannen, bey mässigem, und zuletzt ver-
stärktem Feuer, hart gesotten.

1. Nicht alles Holz giebt gleich viel Asche, nicht
jede Asche gleich viel Salz. Das meiste er-
hält man von Hainbüchen, Carpinus betulus,
Büchen oder Rothbüchen, Fagus silvatica,
Ellern, Birken, Weiden, Ahorn, Eschen,
Rüstern, Ulmus campestris, und Hollunder.
Auch Kräuter, Moose, filices, und Laub ge-
ben Alkali, doch meistens nur wenig. Die
vortheilhafteste Asche ist die, welche in den
Stubenöfen erhalten wird, zumal wenn die
Oefen nicht oft ausgeleert werden, und also
die Asche vollkommen ausgebrant wird.
§. 5.

Diese rohe Asche, die einige Sieder Fluß
nennen, ist vornehmlich mit vielem brenbaren
Wesen verunreinigt. Um dieses zu verjagen,
kalcinirt man sie im Calcinirofen. Am vor-
theilhaftesten ist es, den Calcinirheerd in der
Mitte, und an jeder Seite desselben einen
Schürheerd mit einem Rost anzubringen; je-
nen von diesen letztern durch eine Mauer,

sechs
Fuͤnf und zwanzigſter Abſchnitt.
§. 4.

Die Aſche wird erſt in den Aeſchern mit
kaltem Waſſer eingeweicht, hernach mit heiſ-
ſem Waſſer oder armer Lauge ausgelaugt.
Die genugſam geſaͤtigte Lauge wird in kupfer-
nen oder eiſernen Keſſeln, oder vortheilhafter
in Pfannen, bey maͤſſigem, und zuletzt ver-
ſtaͤrktem Feuer, hart geſotten.

1. Nicht alles Holz giebt gleich viel Aſche, nicht
jede Aſche gleich viel Salz. Das meiſte er-
haͤlt man von Hainbuͤchen, Carpinus betulus,
Buͤchen oder Rothbuͤchen, Fagus ſilvatica,
Ellern, Birken, Weiden, Ahorn, Eſchen,
Ruͤſtern, Ulmus campeſtris, und Hollunder.
Auch Kraͤuter, Mooſe, filices, und Laub ge-
ben Alkali, doch meiſtens nur wenig. Die
vortheilhafteſte Aſche iſt die, welche in den
Stubenoͤfen erhalten wird, zumal wenn die
Oefen nicht oft ausgeleert werden, und alſo
die Aſche vollkommen ausgebrant wird.
§. 5.

Dieſe rohe Aſche, die einige Sieder Fluß
nennen, iſt vornehmlich mit vielem brenbaren
Weſen verunreinigt. Um dieſes zu verjagen,
kalcinirt man ſie im Calcinirofen. Am vor-
theilhafteſten iſt es, den Calcinirheerd in der
Mitte, und an jeder Seite deſſelben einen
Schuͤrheerd mit einem Roſt anzubringen; je-
nen von dieſen letztern durch eine Mauer,

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[284/0344] Fuͤnf und zwanzigſter Abſchnitt. §. 4. Die Aſche wird erſt in den Aeſchern mit kaltem Waſſer eingeweicht, hernach mit heiſ- ſem Waſſer oder armer Lauge ausgelaugt. Die genugſam geſaͤtigte Lauge wird in kupfer- nen oder eiſernen Keſſeln, oder vortheilhafter in Pfannen, bey maͤſſigem, und zuletzt ver- ſtaͤrktem Feuer, hart geſotten. 1. Nicht alles Holz giebt gleich viel Aſche, nicht jede Aſche gleich viel Salz. Das meiſte er- haͤlt man von Hainbuͤchen, Carpinus betulus, Buͤchen oder Rothbuͤchen, Fagus ſilvatica, Ellern, Birken, Weiden, Ahorn, Eſchen, Ruͤſtern, Ulmus campeſtris, und Hollunder. Auch Kraͤuter, Mooſe, filices, und Laub ge- ben Alkali, doch meiſtens nur wenig. Die vortheilhafteſte Aſche iſt die, welche in den Stubenoͤfen erhalten wird, zumal wenn die Oefen nicht oft ausgeleert werden, und alſo die Aſche vollkommen ausgebrant wird. §. 5. Dieſe rohe Aſche, die einige Sieder Fluß nennen, iſt vornehmlich mit vielem brenbaren Weſen verunreinigt. Um dieſes zu verjagen, kalcinirt man ſie im Calcinirofen. Am vor- theilhafteſten iſt es, den Calcinirheerd in der Mitte, und an jeder Seite deſſelben einen Schuͤrheerd mit einem Roſt anzubringen; je- nen von dieſen letztern durch eine Mauer, ſechs

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 284. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/344>, abgerufen am 17.05.2024.