Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite

Vier und zwanzigster Abschnitt.
len und einige Brände hinein, und verstopft
zuletzt die Oefnung.

§. 11.

Die Regierung des Feuers in dem rau-
chenden
Meiler, geschieht durch allmälige Be-
werfung desselben mit Erde, Gestübe, Stüb-
be;
durch Einsteckung der Räume, Raume,
Plätze,
durch das Aufräumen; durch Be-
schützung wider den Wind; und wann sich
der Meiler gesetzt hat, wird durch die Hau-
be
nachgefüllet, und er mit dem Wahrham-
mer
zugekeilet.

1. Den Meiler bähen, oder wie einige unrichtig
schreiben, beben, böben, heißt ihn einige
Zeit brennen, und in völlige Glut kommen las-
sen, ehr man ihn bestübet. Jst man damit
zu voreilig, so geht er entweder aus, oder
schüttet sich, das ist, er wirft durch seinen
Dampf das Gestübe herunter; oder er giebt
Stöße, Gestöße, das ist, er platzet, oder
fält wohl gar mit einem Knalle in einander.
2. Wenn man, z. B. wo der Luftzug zu stark
ist, keine Räume macht, so heißt dieß blind
kohlen.
Erreicht das Feuer die Oberfläche
des Meilers, so sagt man: er gährt durch;
eimert durch.
3. Aus den Meilern läßt sich ein Sauerwasser,
Kohlensaft, auffangen, welches, wie die
Teergalle, genutzt werden kan.
§. 12.

Vier und zwanzigſter Abſchnitt.
len und einige Braͤnde hinein, und verſtopft
zuletzt die Oefnung.

§. 11.

Die Regierung des Feuers in dem rau-
chenden
Meiler, geſchieht durch allmaͤlige Be-
werfung deſſelben mit Erde, Geſtuͤbe, Stuͤb-
be;
durch Einſteckung der Raͤume, Raume,
Plaͤtze,
durch das Aufraͤumen; durch Be-
ſchuͤtzung wider den Wind; und wann ſich
der Meiler geſetzt hat, wird durch die Hau-
be
nachgefuͤllet, und er mit dem Wahrham-
mer
zugekeilet.

1. Den Meiler baͤhen, oder wie einige unrichtig
ſchreiben, beben, boͤben, heißt ihn einige
Zeit brennen, und in voͤllige Glut kommen laſ-
ſen, ehr man ihn beſtuͤbet. Jſt man damit
zu voreilig, ſo geht er entweder aus, oder
ſchuͤttet ſich, das iſt, er wirft durch ſeinen
Dampf das Geſtuͤbe herunter; oder er giebt
Stoͤße, Geſtoͤße, das iſt, er platzet, oder
faͤlt wohl gar mit einem Knalle in einander.
2. Wenn man, z. B. wo der Luftzug zu ſtark
iſt, keine Raͤume macht, ſo heißt dieß blind
kohlen.
Erreicht das Feuer die Oberflaͤche
des Meilers, ſo ſagt man: er gaͤhrt durch;
eimert durch.
3. Aus den Meilern laͤßt ſich ein Sauerwaſſer,
Kohlenſaft, auffangen, welches, wie die
Teergalle, genutzt werden kan.
§. 12.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="1">
          <div n="2">
            <p><pb facs="#f0338" n="278"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b">Vier und zwanzig&#x017F;ter Ab&#x017F;chnitt.</hi></fw><lb/>
len und einige Bra&#x0364;nde hinein, und ver&#x017F;topft<lb/>
zuletzt die Oefnung.</p>
          </div><lb/>
          <div n="2">
            <head>§. 11.</head><lb/>
            <p>Die Regierung des Feuers in dem <hi rendition="#fr">rau-<lb/>
chenden</hi> Meiler, ge&#x017F;chieht durch allma&#x0364;lige Be-<lb/>
werfung de&#x017F;&#x017F;elben mit Erde, <hi rendition="#fr">Ge&#x017F;tu&#x0364;be, Stu&#x0364;b-<lb/>
be;</hi> durch Ein&#x017F;teckung der <hi rendition="#fr">Ra&#x0364;ume, Raume,<lb/>
Pla&#x0364;tze,</hi> durch das <hi rendition="#fr">Aufra&#x0364;umen;</hi> durch Be-<lb/>
&#x017F;chu&#x0364;tzung wider den Wind; und wann &#x017F;ich<lb/>
der Meiler <hi rendition="#fr">ge&#x017F;etzt</hi> hat, wird durch die <hi rendition="#fr">Hau-<lb/>
be</hi> nachgefu&#x0364;llet, und er mit dem <hi rendition="#fr">Wahrham-<lb/>
mer</hi> zugekeilet.</p><lb/>
            <list>
              <item>1. Den Meiler <hi rendition="#fr">ba&#x0364;hen,</hi> oder wie einige unrichtig<lb/>
&#x017F;chreiben, <hi rendition="#fr">beben, bo&#x0364;ben,</hi> heißt ihn einige<lb/>
Zeit brennen, und in vo&#x0364;llige Glut kommen la&#x017F;-<lb/>
&#x017F;en, ehr man ihn be&#x017F;tu&#x0364;bet. J&#x017F;t man damit<lb/>
zu voreilig, &#x017F;o geht er entweder aus, oder<lb/><hi rendition="#fr">&#x017F;chu&#x0364;ttet</hi> &#x017F;ich, das i&#x017F;t, er wirft durch &#x017F;einen<lb/>
Dampf das Ge&#x017F;tu&#x0364;be herunter; oder er giebt<lb/><hi rendition="#fr">Sto&#x0364;ße, Ge&#x017F;to&#x0364;ße,</hi> das i&#x017F;t, er platzet, oder<lb/>
fa&#x0364;lt wohl gar mit einem Knalle in einander.</item><lb/>
              <item>2. Wenn man, z. B. wo der Luftzug zu &#x017F;tark<lb/>
i&#x017F;t, keine Ra&#x0364;ume macht, &#x017F;o heißt dieß <hi rendition="#fr">blind<lb/>
kohlen.</hi> Erreicht das Feuer die Oberfla&#x0364;che<lb/>
des Meilers, &#x017F;o &#x017F;agt man: <hi rendition="#fr">er ga&#x0364;hrt durch;<lb/>
eimert durch.</hi></item><lb/>
              <item>3. Aus den Meilern la&#x0364;ßt &#x017F;ich ein Sauerwa&#x017F;&#x017F;er,<lb/><hi rendition="#fr">Kohlen&#x017F;aft,</hi> auffangen, welches, wie die<lb/>
Teergalle, genutzt werden kan.</item>
            </list>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">§. 12.</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[278/0338] Vier und zwanzigſter Abſchnitt. len und einige Braͤnde hinein, und verſtopft zuletzt die Oefnung. §. 11. Die Regierung des Feuers in dem rau- chenden Meiler, geſchieht durch allmaͤlige Be- werfung deſſelben mit Erde, Geſtuͤbe, Stuͤb- be; durch Einſteckung der Raͤume, Raume, Plaͤtze, durch das Aufraͤumen; durch Be- ſchuͤtzung wider den Wind; und wann ſich der Meiler geſetzt hat, wird durch die Hau- be nachgefuͤllet, und er mit dem Wahrham- mer zugekeilet. 1. Den Meiler baͤhen, oder wie einige unrichtig ſchreiben, beben, boͤben, heißt ihn einige Zeit brennen, und in voͤllige Glut kommen laſ- ſen, ehr man ihn beſtuͤbet. Jſt man damit zu voreilig, ſo geht er entweder aus, oder ſchuͤttet ſich, das iſt, er wirft durch ſeinen Dampf das Geſtuͤbe herunter; oder er giebt Stoͤße, Geſtoͤße, das iſt, er platzet, oder faͤlt wohl gar mit einem Knalle in einander. 2. Wenn man, z. B. wo der Luftzug zu ſtark iſt, keine Raͤume macht, ſo heißt dieß blind kohlen. Erreicht das Feuer die Oberflaͤche des Meilers, ſo ſagt man: er gaͤhrt durch; eimert durch. 3. Aus den Meilern laͤßt ſich ein Sauerwaſſer, Kohlenſaft, auffangen, welches, wie die Teergalle, genutzt werden kan. §. 12.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/338
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 278. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/338>, abgerufen am 18.05.2024.