sie nur nicht gar zu sehr verunreinigt ist, und gemeine Holzasche, gut genug. So gar die von Seifensiedern und Bleichern ausgelaugte Asche, ist nicht ganz unbrauchbar.
§. 7.
Dieses Gemeng oder die Fritte wird in einem besondern Ofen calcinirt, unter dem Calciniren mit großen Krücken gerührt, und alsdann in die aus feuerfestem Thone gemach- ten, und in den Schmelzofen gesetzten Hafen getragen. Wenn die Masse gänzlich geflossen ist, wird mit einem Schaumlöffel die Glas- galle abgenommen.
1. Das Calciniren geschieht, um die glasachtige Erde mit dem Salze der Asche desto genauer zu verbinden, und das Aufwallen beym Schmelzen zu vermindern. Beym weissen Glase dient das langsame Ausglühen auch da- zu, um das gröbere brenbare Wesen zu ver- jagen und zu zerstöhren, als welches der weis- sen Farbe und der Durchsichtigkeit schaden würde.
2. Der Cacinirofen, Glühofen, Aschenofen, gleicht einem Backofen, und hat ein Mund- loch, welches unmittelbar auf seinem Heerd steht. Er stößt gemeiniglich an den Schmelz- ofen, und empfängt aus diesem, durch die Oefnung der gemeinschaftlichen Wand, einen Theil seiner Hitze.
3. Die
Ein und zwanzigſter Abſchnitt.
ſie nur nicht gar zu ſehr verunreinigt iſt, und gemeine Holzaſche, gut genug. So gar die von Seifenſiedern und Bleichern ausgelaugte Aſche, iſt nicht ganz unbrauchbar.
§. 7.
Dieſes Gemeng oder die Fritte wird in einem beſondern Ofen calcinirt, unter dem Calciniren mit großen Kruͤcken geruͤhrt, und alsdann in die aus feuerfeſtem Thone gemach- ten, und in den Schmelzofen geſetzten Hafen getragen. Wenn die Maſſe gaͤnzlich gefloſſen iſt, wird mit einem Schaumloͤffel die Glas- galle abgenommen.
1. Das Calciniren geſchieht, um die glasachtige Erde mit dem Salze der Aſche deſto genauer zu verbinden, und das Aufwallen beym Schmelzen zu vermindern. Beym weiſſen Glaſe dient das langſame Ausgluͤhen auch da- zu, um das groͤbere brenbare Weſen zu ver- jagen und zu zerſtoͤhren, als welches der weiſ- ſen Farbe und der Durchſichtigkeit ſchaden wuͤrde.
2. Der Cacinirofen, Gluͤhofen, Aſchenofen, gleicht einem Backofen, und hat ein Mund- loch, welches unmittelbar auf ſeinem Heerd ſteht. Er ſtoͤßt gemeiniglich an den Schmelz- ofen, und empfaͤngt aus dieſem, durch die Oefnung der gemeinſchaftlichen Wand, einen Theil ſeiner Hitze.
3. Die
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Ein und zwanzigſter Abſchnitt.
ſie nur nicht gar zu ſehr verunreinigt iſt, und
gemeine Holzaſche, gut genug. So gar die
von Seifenſiedern und Bleichern ausgelaugte
Aſche, iſt nicht ganz unbrauchbar.
§. 7.
Dieſes Gemeng oder die Fritte wird in
einem beſondern Ofen calcinirt, unter dem
Calciniren mit großen Kruͤcken geruͤhrt, und
alsdann in die aus feuerfeſtem Thone gemach-
ten, und in den Schmelzofen geſetzten Hafen
getragen. Wenn die Maſſe gaͤnzlich gefloſſen
iſt, wird mit einem Schaumloͤffel die Glas-
galle abgenommen.
1. Das Calciniren geſchieht, um die glasachtige
Erde mit dem Salze der Aſche deſto genauer
zu verbinden, und das Aufwallen beym
Schmelzen zu vermindern. Beym weiſſen
Glaſe dient das langſame Ausgluͤhen auch da-
zu, um das groͤbere brenbare Weſen zu ver-
jagen und zu zerſtoͤhren, als welches der weiſ-
ſen Farbe und der Durchſichtigkeit ſchaden
wuͤrde.
2. Der Cacinirofen, Gluͤhofen, Aſchenofen,
gleicht einem Backofen, und hat ein Mund-
loch, welches unmittelbar auf ſeinem Heerd
ſteht. Er ſtoͤßt gemeiniglich an den Schmelz-
ofen, und empfaͤngt aus dieſem, durch die
Oefnung der gemeinſchaftlichen Wand, einen
Theil ſeiner Hitze.
3. Die
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 246. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/306>, abgerufen am 16.07.2024.
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