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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Achtzehnter Abschnitt.
gleich über ein mit Heu angefülletes Gefäß,
worin man eine glühende Kohle geworfen hat.
Vermuthlich würde man dieses auch sehr vor-
theilhaft im großen anwenden können, so wie
der Holländer seine Ziegel mit Ellernlaub färbt.
5. Die Materialien zur Glasur werden auf einer
Mahlmühle, oder Handmühle, oder auf ei-
nem Reibstein pulverisirt.
§. 9.

Die Bemahlung geschieht aus freyer Hand,
oder nach einer Zeichnung, die man mit Koh-
lenstaub durch durchlöchertes Papier vorher
hinauf getragen hat.

§. 10.

Der gemeine Töpferofen ist gemeiniglich
länglich viereckicht, und hat einen Heerd, wor-
über ein Rost liegt, worauf die Waare hin-
gestellet wird. Aber zu den feinern Sachen
gehört ein höherer Ofen mit einem doppelten
durchlöcherten Gewölbe. Man feuret mit
Holz, oder Steinkohlen, oder Torf.

1. Gemeiniglich hat der Fayance-Ofen drey Ab-
theilungen. Die ünterste ist der Feuerofen
oder Heerd; die beyden öbersten sind zwo Kam-
mern, deren jede einen durchlöcherten Boden
und eine besondere Thür hat, die, nachdem
der Ofen voll gesetzt ist, so weit zu gemauert
wird, daß nur ein kleiner Ausgang für den
Rauch
Achtzehnter Abſchnitt.
gleich uͤber ein mit Heu angefuͤlletes Gefaͤß,
worin man eine gluͤhende Kohle geworfen hat.
Vermuthlich wuͤrde man dieſes auch ſehr vor-
theilhaft im großen anwenden koͤnnen, ſo wie
der Hollaͤnder ſeine Ziegel mit Ellernlaub faͤrbt.
5. Die Materialien zur Glaſur werden auf einer
Mahlmuͤhle, oder Handmuͤhle, oder auf ei-
nem Reibſtein pulveriſirt.
§. 9.

Die Bemahlung geſchieht aus freyer Hand,
oder nach einer Zeichnung, die man mit Koh-
lenſtaub durch durchloͤchertes Papier vorher
hinauf getragen hat.

§. 10.

Der gemeine Toͤpferofen iſt gemeiniglich
laͤnglich viereckicht, und hat einen Heerd, wor-
uͤber ein Roſt liegt, worauf die Waare hin-
geſtellet wird. Aber zu den feinern Sachen
gehoͤrt ein hoͤherer Ofen mit einem doppelten
durchloͤcherten Gewoͤlbe. Man feuret mit
Holz, oder Steinkohlen, oder Torf.

1. Gemeiniglich hat der Fayance-Ofen drey Ab-
theilungen. Die uͤnterſte iſt der Feuerofen
oder Heerd; die beyden oͤberſten ſind zwo Kam-
mern, deren jede einen durchloͤcherten Boden
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[208/0268] Achtzehnter Abſchnitt. gleich uͤber ein mit Heu angefuͤlletes Gefaͤß, worin man eine gluͤhende Kohle geworfen hat. Vermuthlich wuͤrde man dieſes auch ſehr vor- theilhaft im großen anwenden koͤnnen, ſo wie der Hollaͤnder ſeine Ziegel mit Ellernlaub faͤrbt. 5. Die Materialien zur Glaſur werden auf einer Mahlmuͤhle, oder Handmuͤhle, oder auf ei- nem Reibſtein pulveriſirt. §. 9. Die Bemahlung geſchieht aus freyer Hand, oder nach einer Zeichnung, die man mit Koh- lenſtaub durch durchloͤchertes Papier vorher hinauf getragen hat. §. 10. Der gemeine Toͤpferofen iſt gemeiniglich laͤnglich viereckicht, und hat einen Heerd, wor- uͤber ein Roſt liegt, worauf die Waare hin- geſtellet wird. Aber zu den feinern Sachen gehoͤrt ein hoͤherer Ofen mit einem doppelten durchloͤcherten Gewoͤlbe. Man feuret mit Holz, oder Steinkohlen, oder Torf. 1. Gemeiniglich hat der Fayance-Ofen drey Ab- theilungen. Die uͤnterſte iſt der Feuerofen oder Heerd; die beyden oͤberſten ſind zwo Kam- mern, deren jede einen durchloͤcherten Boden und eine beſondere Thuͤr hat, die, nachdem der Ofen voll geſetzt iſt, ſo weit zu gemauert wird, daß nur ein kleiner Ausgang fuͤr den Rauch

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 208. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/268>, abgerufen am 17.05.2024.