Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

Bild:
<< vorherige Seite
nächste Seite >>

Einleitung.
§. 1.

Wenige Naturalien sind roh zu allen den
verschiedenen Arten des Gebrauchs,
den die Menschen davon machen können und
wollen, geschickt, sondern die meisten müssen
dazu, durch mannigfaltige Mittel, geschickt
gemacht, oder verarbeitet werden.

1. Roh heissen Naturalien, so wie sie gewonnen
werden, und noch auf keine Weise bearbeitet
oder verarbeitet sind.
§. 2.

Die Kunst, die rohen oder schon bearbei-
teten Naturalien zu verarbeiten, heißt ein
Handwerk. Der, welcher diese Kunst be-
sitzt, und als ein Gewerb treibt, heißt ein
Handwerker. Meister heißt der, welcher
ein Handwerk für eigene Rechnung treiben,
und es andere lehren darf.

1. Kunst wird jedes Geschäft genant, welches,
nach gewissen Vorschriften oder Regeln, mit
einer durch Uebung erlangten Fertigkeit, ver-
richtet
b 3

Einleitung.
§. 1.

Wenige Naturalien ſind roh zu allen den
verſchiedenen Arten des Gebrauchs,
den die Menſchen davon machen koͤnnen und
wollen, geſchickt, ſondern die meiſten muͤſſen
dazu, durch mannigfaltige Mittel, geſchickt
gemacht, oder verarbeitet werden.

1. Roh heiſſen Naturalien, ſo wie ſie gewonnen
werden, und noch auf keine Weiſe bearbeitet
oder verarbeitet ſind.
§. 2.

Die Kunſt, die rohen oder ſchon bearbei-
teten Naturalien zu verarbeiten, heißt ein
Handwerk. Der, welcher dieſe Kunſt be-
ſitzt, und als ein Gewerb treibt, heißt ein
Handwerker. Meiſter heißt der, welcher
ein Handwerk fuͤr eigene Rechnung treiben,
und es andere lehren darf.

1. Kunſt wird jedes Geſchaͤft genant, welches,
nach gewiſſen Vorſchriften oder Regeln, mit
einer durch Uebung erlangten Fertigkeit, ver-
richtet
b 3
<TEI>
  <text>
    <front>
      <pb facs="#f0025"/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b"> <hi rendition="#g">Einleitung.</hi> </hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 1.</head><lb/>
          <p><hi rendition="#in">W</hi>enige Naturalien &#x017F;ind roh zu allen den<lb/>
ver&#x017F;chiedenen Arten des Gebrauchs,<lb/>
den die Men&#x017F;chen davon machen ko&#x0364;nnen und<lb/>
wollen, ge&#x017F;chickt, &#x017F;ondern die mei&#x017F;ten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;en<lb/>
dazu, durch mannigfaltige Mittel, ge&#x017F;chickt<lb/>
gemacht, oder <hi rendition="#fr">verarbeitet</hi> werden.</p><lb/>
          <list>
            <item>1. <hi rendition="#fr">Roh</hi> hei&#x017F;&#x017F;en Naturalien, &#x017F;o wie &#x017F;ie gewonnen<lb/>
werden, und noch auf keine Wei&#x017F;e bearbeitet<lb/>
oder verarbeitet &#x017F;ind.</item>
          </list>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head>§. 2.</head><lb/>
          <p>Die Kun&#x017F;t, die rohen oder &#x017F;chon bearbei-<lb/>
teten Naturalien zu verarbeiten, heißt ein<lb/><hi rendition="#fr">Handwerk.</hi> Der, welcher die&#x017F;e Kun&#x017F;t be-<lb/>
&#x017F;itzt, und als ein Gewerb treibt, heißt ein<lb/><hi rendition="#fr">Handwerker. Mei&#x017F;ter</hi> heißt der, welcher<lb/>
ein Handwerk fu&#x0364;r eigene Rechnung treiben,<lb/>
und es andere lehren darf.</p><lb/>
          <list>
            <item>1. <hi rendition="#fr">Kun&#x017F;t</hi> wird jedes Ge&#x017F;cha&#x0364;ft genant, welches,<lb/>
nach gewi&#x017F;&#x017F;en Vor&#x017F;chriften oder Regeln, mit<lb/>
einer durch Uebung erlangten Fertigkeit, ver-<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">b 3</fw><fw place="bottom" type="catch">richtet</fw><lb/></item>
          </list>
        </div>
      </div>
    </front>
  </text>
</TEI>
[0025] Einleitung. §. 1. Wenige Naturalien ſind roh zu allen den verſchiedenen Arten des Gebrauchs, den die Menſchen davon machen koͤnnen und wollen, geſchickt, ſondern die meiſten muͤſſen dazu, durch mannigfaltige Mittel, geſchickt gemacht, oder verarbeitet werden. 1. Roh heiſſen Naturalien, ſo wie ſie gewonnen werden, und noch auf keine Weiſe bearbeitet oder verarbeitet ſind. §. 2. Die Kunſt, die rohen oder ſchon bearbei- teten Naturalien zu verarbeiten, heißt ein Handwerk. Der, welcher dieſe Kunſt be- ſitzt, und als ein Gewerb treibt, heißt ein Handwerker. Meiſter heißt der, welcher ein Handwerk fuͤr eigene Rechnung treiben, und es andere lehren darf. 1. Kunſt wird jedes Geſchaͤft genant, welches, nach gewiſſen Vorſchriften oder Regeln, mit einer durch Uebung erlangten Fertigkeit, ver- richtet b 3

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/25
Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/25>, abgerufen am 23.04.2024.