geht eine Welle, deren Oberfläche eine Reibe ist. Jn der öbern Decke des Kastens ist eine Oefnung, durch welche der Arbeiter die Ka- rotte an die Welle hält, deren Kurbel er mit der andern Hand umdrehet. Unten ist eine Schieblade, in welche der rapirte Toback fält.
2. Auf einigen Fabriken, z. B. in Holland und Frankreich, geschieht auch das Sieben des Tobacks durch Hülfe des Mühlwerks, da nämlich ein krummer Zapfen einen Ramen, worauf die Siebe stehn, über einem Kasten hin und her zieht.
§. 7.
Die feinern Arten des Schnupftobacks werden, nachdem die dazu dienlichen Ribben der Blätter und die Blätter selbst, in der stark geheitzten Trockenstube, auf Horden in Ge- rüsten gedörret worden, unter zween senkrech- ten Mühlsteinen, auf einem mit einer Einfas- sung versehenen Heerde, fein gemahlen und zu Staub gesiebt.
1. Auch diese Tobacksmühle kan vom Wasser getrieben werden. Die Welle des Wasserra- des hat ein Kamrad, welches in ein Getrieb greift, dessen senkrechte Welle oben ein ande- res Getrieb hat, welches ein Stirnrad, und mit demselben die auf den Armen der Welle dieses Stirnrades umlaufenden Mühlsteine umtreibt.
2. Der gröbliche Toback, z. B. der so genannte Rape, St. Omer, wird nach §. 6. bereitet;
die
Dreyzehnter Abſchnitt.
geht eine Welle, deren Oberflaͤche eine Reibe iſt. Jn der oͤbern Decke des Kaſtens iſt eine Oefnung, durch welche der Arbeiter die Ka- rotte an die Welle haͤlt, deren Kurbel er mit der andern Hand umdrehet. Unten iſt eine Schieblade, in welche der rapirte Toback faͤlt.
2. Auf einigen Fabriken, z. B. in Holland und Frankreich, geſchieht auch das Sieben des Tobacks durch Huͤlfe des Muͤhlwerks, da naͤmlich ein krummer Zapfen einen Ramen, worauf die Siebe ſtehn, uͤber einem Kaſten hin und her zieht.
§. 7.
Die feinern Arten des Schnupftobacks werden, nachdem die dazu dienlichen Ribben der Blaͤtter und die Blaͤtter ſelbſt, in der ſtark geheitzten Trockenſtube, auf Horden in Ge- ruͤſten gedoͤrret worden, unter zween ſenkrech- ten Muͤhlſteinen, auf einem mit einer Einfaſ- ſung verſehenen Heerde, fein gemahlen und zu Staub geſiebt.
1. Auch dieſe Tobacksmuͤhle kan vom Waſſer getrieben werden. Die Welle des Waſſerra- des hat ein Kamrad, welches in ein Getrieb greift, deſſen ſenkrechte Welle oben ein ande- res Getrieb hat, welches ein Stirnrad, und mit demſelben die auf den Armen der Welle dieſes Stirnrades umlaufenden Muͤhlſteine umtreibt.
2. Der groͤbliche Toback, z. B. der ſo genannte Rape, St. Omer, wird nach §. 6. bereitet;
die
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Dreyzehnter Abſchnitt.
geht eine Welle, deren Oberflaͤche eine Reibe
iſt. Jn der oͤbern Decke des Kaſtens iſt eine
Oefnung, durch welche der Arbeiter die Ka-
rotte an die Welle haͤlt, deren Kurbel er mit
der andern Hand umdrehet. Unten iſt eine
Schieblade, in welche der rapirte Toback faͤlt.
2. Auf einigen Fabriken, z. B. in Holland und
Frankreich, geſchieht auch das Sieben des
Tobacks durch Huͤlfe des Muͤhlwerks, da
naͤmlich ein krummer Zapfen einen Ramen,
worauf die Siebe ſtehn, uͤber einem Kaſten
hin und her zieht.
§. 7.
Die feinern Arten des Schnupftobacks
werden, nachdem die dazu dienlichen Ribben
der Blaͤtter und die Blaͤtter ſelbſt, in der ſtark
geheitzten Trockenſtube, auf Horden in Ge-
ruͤſten gedoͤrret worden, unter zween ſenkrech-
ten Muͤhlſteinen, auf einem mit einer Einfaſ-
ſung verſehenen Heerde, fein gemahlen und
zu Staub geſiebt.
1. Auch dieſe Tobacksmuͤhle kan vom Waſſer
getrieben werden. Die Welle des Waſſerra-
des hat ein Kamrad, welches in ein Getrieb
greift, deſſen ſenkrechte Welle oben ein ande-
res Getrieb hat, welches ein Stirnrad, und
mit demſelben die auf den Armen der Welle
dieſes Stirnrades umlaufenden Muͤhlſteine
umtreibt.
2. Der groͤbliche Toback, z. B. der ſo genannte
Rape, St. Omer, wird nach §. 6. bereitet;
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 156. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/216>, abgerufen am 16.02.2025.
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