der Lade weit ist, wird durch einen Hebel her- unter gedrückt, wodurch zugleich das Bo- denbrett, nebst dem darauf gelegten Toback, der durch eine Schraube an dasselbe angedruckt ist, unter dem Messer almälig hervor gerückt wird.
2. Der so genante Krull oder Kraustoback wird gröblich zerschnitten, hernach in einer Pfan- ne über Kohlen zwischen den Händen gerieben.
§. 4.
Gesponnen wird gemeiniglich nur der schlechtere Landtoback. Man macht erst ein- zelne Wickel, drehet solche, indem man sie auswärts mit größern Blättern belegt, durch Hülfe der Spinmühle an einander, ebnet das gesponnene Seil mit dem Handeisen, und legt es in Rollen.
1. Die jetzt gewöhnliche Spinmühle ist ein Has- pel, der über dem einen Ende des Tisches an- gebracht ist, und von einem Arbeiter durch ei- ne Kurbel umgedrehet wird. Die Spindel endigt sich über dem Tische in einem doppel- ten Haken, woran der Spinner die Wickel befestigt, und das gesponnene auf den Has- pel windet.
2. Ein anderes eben so gebräuchliches Werkzeug, besteht in einer Rolle, die mit ihrer Spindel in einem eisernen Reifen hängt. Dieser ist an zwo entgegengesetzten Stellen in zween Zapfen verlängert, wovon der eine auf einem am Ende des Werktisches angebrachten Zapfen-
lager,
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Tobackſpinnerey. §. 3. 4.
der Lade weit iſt, wird durch einen Hebel her- unter gedruͤckt, wodurch zugleich das Bo- denbrett, nebſt dem darauf gelegten Toback, der durch eine Schraube an daſſelbe angedruckt iſt, unter dem Meſſer almaͤlig hervor geruͤckt wird.
2. Der ſo genante Krull oder Kraustoback wird groͤblich zerſchnitten, hernach in einer Pfan- ne uͤber Kohlen zwiſchen den Haͤnden gerieben.
§. 4.
Geſponnen wird gemeiniglich nur der ſchlechtere Landtoback. Man macht erſt ein- zelne Wickel, drehet ſolche, indem man ſie auswaͤrts mit groͤßern Blaͤttern belegt, durch Huͤlfe der Spinmuͤhle an einander, ebnet das geſponnene Seil mit dem Handeiſen, und legt es in Rollen.
1. Die jetzt gewoͤhnliche Spinmuͤhle iſt ein Has- pel, der uͤber dem einen Ende des Tiſches an- gebracht iſt, und von einem Arbeiter durch ei- ne Kurbel umgedrehet wird. Die Spindel endigt ſich uͤber dem Tiſche in einem doppel- ten Haken, woran der Spinner die Wickel befeſtigt, und das geſponnene auf den Has- pel windet.
2. Ein anderes eben ſo gebraͤuchliches Werkzeug, beſteht in einer Rolle, die mit ihrer Spindel in einem eiſernen Reifen haͤngt. Dieſer iſt an zwo entgegengeſetzten Stellen in zween Zapfen verlaͤngert, wovon der eine auf einem am Ende des Werktiſches angebrachten Zapfen-
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[153/0213]
Tobackſpinnerey. §. 3. 4.
der Lade weit iſt, wird durch einen Hebel her-
unter gedruͤckt, wodurch zugleich das Bo-
denbrett, nebſt dem darauf gelegten Toback,
der durch eine Schraube an daſſelbe angedruckt
iſt, unter dem Meſſer almaͤlig hervor geruͤckt
wird.
2. Der ſo genante Krull oder Kraustoback wird
groͤblich zerſchnitten, hernach in einer Pfan-
ne uͤber Kohlen zwiſchen den Haͤnden gerieben.
§. 4.
Geſponnen wird gemeiniglich nur der
ſchlechtere Landtoback. Man macht erſt ein-
zelne Wickel, drehet ſolche, indem man ſie
auswaͤrts mit groͤßern Blaͤttern belegt, durch
Huͤlfe der Spinmuͤhle an einander, ebnet
das geſponnene Seil mit dem Handeiſen,
und legt es in Rollen.
1. Die jetzt gewoͤhnliche Spinmuͤhle iſt ein Has-
pel, der uͤber dem einen Ende des Tiſches an-
gebracht iſt, und von einem Arbeiter durch ei-
ne Kurbel umgedrehet wird. Die Spindel
endigt ſich uͤber dem Tiſche in einem doppel-
ten Haken, woran der Spinner die Wickel
befeſtigt, und das geſponnene auf den Has-
pel windet.
2. Ein anderes eben ſo gebraͤuchliches Werkzeug,
beſteht in einer Rolle, die mit ihrer Spindel
in einem eiſernen Reifen haͤngt. Dieſer iſt
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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 153. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/213>, abgerufen am 20.07.2024.
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