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Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777.

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Vierter Abschnitt.
all genau Tinture maggiore und minore.
Hellot und die übrigen Franzosen haben die-
ses Buch dadurch, daß sie es für eine elende
Receptensamlung ausgegeben haben, in Ver-
gessenheit gebracht; aber in der Geschichte
der Färberey verdient es die erste Stelle.
§. 7.

Die Färberey geschieht entweder kalt oder
warm. Jene giebt gemeiniglich sanftere und
angenehmere, aber vergänglichere Farben.
Diese giebt meistens mehr gesätigte und dauer-
haftere Farben, die aber zuweilen die Waare
mürber machen.

§. 8.

Manche Farben lassen sich entweder gar
nicht, oder nicht dauerhaft genug erhalten,
wenn man nicht der Waare vorher einen schick-
lichen farbichten Grund giebt. So erhalten
die grünen und schwarzen Farben meistens ei-
nen blauen Grund.

§. 9.

Die größte Geschicklichkeit eines Wollen-
färbers besteht in der Bereitung, Unterhal-
tung und Nutzung der Waid- und Jndig-
küpe.
Zu jener ist die Küpe, oder das Ge-
fäß, gemeiniglich von Holz, zum Theil in der

Erde
Vierter Abſchnitt.
all genau Tinture maggiore und minore.
Hellot und die uͤbrigen Franzoſen haben die-
ſes Buch dadurch, daß ſie es fuͤr eine elende
Receptenſamlung ausgegeben haben, in Ver-
geſſenheit gebracht; aber in der Geſchichte
der Faͤrberey verdient es die erſte Stelle.
§. 7.

Die Faͤrberey geſchieht entweder kalt oder
warm. Jene giebt gemeiniglich ſanftere und
angenehmere, aber vergaͤnglichere Farben.
Dieſe giebt meiſtens mehr geſaͤtigte und dauer-
haftere Farben, die aber zuweilen die Waare
muͤrber machen.

§. 8.

Manche Farben laſſen ſich entweder gar
nicht, oder nicht dauerhaft genug erhalten,
wenn man nicht der Waare vorher einen ſchick-
lichen farbichten Grund giebt. So erhalten
die gruͤnen und ſchwarzen Farben meiſtens ei-
nen blauen Grund.

§. 9.

Die groͤßte Geſchicklichkeit eines Wollen-
faͤrbers beſteht in der Bereitung, Unterhal-
tung und Nutzung der Waid- und Jndig-
kuͤpe.
Zu jener iſt die Kuͤpe, oder das Ge-
faͤß, gemeiniglich von Holz, zum Theil in der

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[60/0120] Vierter Abſchnitt. all genau Tinture maggiore und minore. Hellot und die uͤbrigen Franzoſen haben die- ſes Buch dadurch, daß ſie es fuͤr eine elende Receptenſamlung ausgegeben haben, in Ver- geſſenheit gebracht; aber in der Geſchichte der Faͤrberey verdient es die erſte Stelle. §. 7. Die Faͤrberey geſchieht entweder kalt oder warm. Jene giebt gemeiniglich ſanftere und angenehmere, aber vergaͤnglichere Farben. Dieſe giebt meiſtens mehr geſaͤtigte und dauer- haftere Farben, die aber zuweilen die Waare muͤrber machen. §. 8. Manche Farben laſſen ſich entweder gar nicht, oder nicht dauerhaft genug erhalten, wenn man nicht der Waare vorher einen ſchick- lichen farbichten Grund giebt. So erhalten die gruͤnen und ſchwarzen Farben meiſtens ei- nen blauen Grund. §. 9. Die groͤßte Geſchicklichkeit eines Wollen- faͤrbers beſteht in der Bereitung, Unterhal- tung und Nutzung der Waid- und Jndig- kuͤpe. Zu jener iſt die Kuͤpe, oder das Ge- faͤß, gemeiniglich von Holz, zum Theil in der Erde

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Zitationshilfe: Beckmann, Johann: Anleitung zur Technologie. Göttingen, 1777, S. 60. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beckmann_technologie_1777/120>, abgerufen am 09.11.2024.