Becker, Bernhard: Wie Arbeiterwohnungen gut und gesund einzurichten und zu erhalten seien. Basel, 1860.alles Verbrauchte wieder in Empfang und sondert es aus, haupt- alles Verbrauchte wieder in Empfang und ſondert es aus, haupt- <TEI> <text> <body> <div n="1"> <p><pb facs="#f0048" n="48"/> alles Verbrauchte wieder in Empfang und ſondert es aus, haupt-<lb/> ſächlich durch die Abſonderungsdrüſen, z. B. die Nieren. Einen<lb/> Stoff beſonders nimmt es auf, die Kohlenſäure. Dieſe iſt ein<lb/> Gift, und ſo wie ſie im Körper gebildet iſt, muß ſie fort. Dieſe<lb/> Kohlenſäure führt das Blut mit ſich in die Lunge. Da tritt<lb/> dieſe Kohlenſäure in die Luft und aus der Luft tritt Sauerſtoff<lb/> in das Blut. Da geſchieht dieſer Austauſch; ein Stoff, ein<lb/> Gas macht dem andern Platz. <hi rendition="#g">Drittenſ</hi>: Aus dem Blut, in<lb/> das viel Waſſer kommt durch die Speiſen und Getränke, wird<lb/> wieder viel Waſſer ausgeſchieden; hauptſächlich durch die Nieren<lb/> im Urin. Aber aus dem Blut wird auch Waſſer ausgeſchieden<lb/> in den Lungen. Jn den Lungen tritt das Blut, in unzählige<lb/> Canälchen vertheilt, an die Luft und dieſe Luft, die beſtändig<lb/> friſch und trocken hinein kommt, nimmt nun ſolches Waſſer in<lb/> gasförmiger Geſtalt auf und führt es hinaus. Daß wir ſolches<lb/> Waſſer aus dem Blut durch die Lungen ausathmen, kann man<lb/> am beſten im Winter ſehen. Jn der Kälte wird dieſes luft-<lb/> förmige Waſſer verdichtet zu feinen Tröpfchen, zu Dampf; man<lb/> ſieht den Hauch, ja er gefriert ſogar; er legt ſich im Bart als<lb/> Reif an. Wie das Blut und die Luft in der Lunge oder den<lb/> Lungen, denn es ſind eigentlich zwei Lungen oder doch zwei<lb/> Lungenflügel, zuſammenkommen, darüber müſſen wir auch noch<lb/> ein Wörtchen ſagen. Die Lunge iſt alſo eine unendlich fein<lb/> veräſtelte Luftröhre; in tauſend und aber tauſend Canälchen,<lb/> die in Bläschen enden, vertheilt ſich die Luftröhre und kommt<lb/> ſo die Luft überall in dieſe feinen und kleinen Oertchen, auf<lb/> eine große Oberfläche hin. Jn dieſe Lunge fließt aus dem<lb/> Körper das Blut, vertheilt ſich ebenfalls unendlich fein um alle<lb/> dieſe Canälchen und Bläschen der Lunge herum. Unmittelbar<lb/> mit der Luft kommt es nicht zuſammen; es flöſſe ſonſt aus der<lb/> Lunge heraus. Das Blut iſt von der Luft immer noch durch<lb/> eine feine Haut geſchieden; dieſe iſt aber ſo fein, daß der Um-<lb/> tauſch jener gasförmigen Stoffe, Kohlenſäure und Sauerſtoff,<lb/> durch dieſelbe hindurch geſchieht. Das Blut, das aus dem<lb/> Körper in die Lunge an die Luft fließt, wollen wir zum Schluß<lb/> auch noch bemerken, heißt venöſes Blut und iſt ſchwärzlich; das<lb/> Blut, das aus der Lunge wieder in den Körper zurückfließt und<lb/></p> </div> </body> </text> </TEI> [48/0048]
alles Verbrauchte wieder in Empfang und ſondert es aus, haupt-
ſächlich durch die Abſonderungsdrüſen, z. B. die Nieren. Einen
Stoff beſonders nimmt es auf, die Kohlenſäure. Dieſe iſt ein
Gift, und ſo wie ſie im Körper gebildet iſt, muß ſie fort. Dieſe
Kohlenſäure führt das Blut mit ſich in die Lunge. Da tritt
dieſe Kohlenſäure in die Luft und aus der Luft tritt Sauerſtoff
in das Blut. Da geſchieht dieſer Austauſch; ein Stoff, ein
Gas macht dem andern Platz. Drittenſ: Aus dem Blut, in
das viel Waſſer kommt durch die Speiſen und Getränke, wird
wieder viel Waſſer ausgeſchieden; hauptſächlich durch die Nieren
im Urin. Aber aus dem Blut wird auch Waſſer ausgeſchieden
in den Lungen. Jn den Lungen tritt das Blut, in unzählige
Canälchen vertheilt, an die Luft und dieſe Luft, die beſtändig
friſch und trocken hinein kommt, nimmt nun ſolches Waſſer in
gasförmiger Geſtalt auf und führt es hinaus. Daß wir ſolches
Waſſer aus dem Blut durch die Lungen ausathmen, kann man
am beſten im Winter ſehen. Jn der Kälte wird dieſes luft-
förmige Waſſer verdichtet zu feinen Tröpfchen, zu Dampf; man
ſieht den Hauch, ja er gefriert ſogar; er legt ſich im Bart als
Reif an. Wie das Blut und die Luft in der Lunge oder den
Lungen, denn es ſind eigentlich zwei Lungen oder doch zwei
Lungenflügel, zuſammenkommen, darüber müſſen wir auch noch
ein Wörtchen ſagen. Die Lunge iſt alſo eine unendlich fein
veräſtelte Luftröhre; in tauſend und aber tauſend Canälchen,
die in Bläschen enden, vertheilt ſich die Luftröhre und kommt
ſo die Luft überall in dieſe feinen und kleinen Oertchen, auf
eine große Oberfläche hin. Jn dieſe Lunge fließt aus dem
Körper das Blut, vertheilt ſich ebenfalls unendlich fein um alle
dieſe Canälchen und Bläschen der Lunge herum. Unmittelbar
mit der Luft kommt es nicht zuſammen; es flöſſe ſonſt aus der
Lunge heraus. Das Blut iſt von der Luft immer noch durch
eine feine Haut geſchieden; dieſe iſt aber ſo fein, daß der Um-
tauſch jener gasförmigen Stoffe, Kohlenſäure und Sauerſtoff,
durch dieſelbe hindurch geſchieht. Das Blut, das aus dem
Körper in die Lunge an die Luft fließt, wollen wir zum Schluß
auch noch bemerken, heißt venöſes Blut und iſt ſchwärzlich; das
Blut, das aus der Lunge wieder in den Körper zurückfließt und
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