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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Die Eisengiesserei von 1861 bis 1870.
Makenzie Verbreitung 1). Dieselben zeichneten sich durch geringen
Koksverbrauch, veranlasst durch eine gute Windverteilung mittels eines
gleichförmig um den ganzen Ofen gehenden Schlitzes, Fig. 62, cc, aus. Die
eigentümliche Rastzu-
stellung, welche hier-
durch bedingt wird,
ist aus der Abbildung
zu ersehen. Der Ofen,
der im übrigen dem
Irelandofen glich, stand
frei auf Säulen und
hatte eine bewegliche
Bodenplatte.

Eine wichtige neue
Kupolofenform war die
von Krigar und

[Abbildung] Fig. 62.
Eichhorn (1867) in England
patentierte. Sie war von
Heinrich Krigar, Mitbesitzer
der Eisengiesserei Krigar und
Ihsen bei Hannover, Mitte der
sechziger Jahre erfunden und
zeichnete sich durch eigen-
artige Windführung und grosse
Koksersparnis aus. Fig. 63
stellt die ältere Konstruktion
(zu Hope foundry, Lambeth),
die später abgeändert und ver-
bessert wurde, dar. Der Wind
trat in den den Ofen um-
gebenden Kasten B; aus diesem
gelangte er durch die Schlitze
am Boden in der Richtung der
Pfeile in den Ofen und in den
Schacht, welcher in den lang-
gestreckten Eisenkasten hinein-
ragt. Die Gebläseluft wird auf
[Abbildung] Fig. 63.
diesem Wege vorgewärmt. Der Vorherd des Eisenkastens ist in seiner
ganzen Breite durch eine eiserne Thür, in welcher sich die Abstich-

1) Siehe Mallet a. a. O., S. 258.
Beck, Geschichte des Eisens. 6

Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870.
Makenzie Verbreitung 1). Dieselben zeichneten sich durch geringen
Koksverbrauch, veranlaſst durch eine gute Windverteilung mittels eines
gleichförmig um den ganzen Ofen gehenden Schlitzes, Fig. 62, cc, aus. Die
eigentümliche Rastzu-
stellung, welche hier-
durch bedingt wird,
ist aus der Abbildung
zu ersehen. Der Ofen,
der im übrigen dem
Irelandofen glich, stand
frei auf Säulen und
hatte eine bewegliche
Bodenplatte.

Eine wichtige neue
Kupolofenform war die
von Krigar und

[Abbildung] Fig. 62.
Eichhorn (1867) in England
patentierte. Sie war von
Heinrich Krigar, Mitbesitzer
der Eisengieſserei Krigar und
Ihsen bei Hannover, Mitte der
sechziger Jahre erfunden und
zeichnete sich durch eigen-
artige Windführung und groſse
Koksersparnis aus. Fig. 63
stellt die ältere Konstruktion
(zu Hope foundry, Lambeth),
die später abgeändert und ver-
bessert wurde, dar. Der Wind
trat in den den Ofen um-
gebenden Kasten B; aus diesem
gelangte er durch die Schlitze
am Boden in der Richtung der
Pfeile in den Ofen und in den
Schacht, welcher in den lang-
gestreckten Eisenkasten hinein-
ragt. Die Gebläseluft wird auf
[Abbildung] Fig. 63.
diesem Wege vorgewärmt. Der Vorherd des Eisenkastens ist in seiner
ganzen Breite durch eine eiserne Thür, in welcher sich die Abstich-

1) Siehe Mallet a. a. O., S. 258.
Beck, Geschichte des Eisens. 6
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[81/0097] Die Eisengieſserei von 1861 bis 1870. Makenzie Verbreitung 1). Dieselben zeichneten sich durch geringen Koksverbrauch, veranlaſst durch eine gute Windverteilung mittels eines gleichförmig um den ganzen Ofen gehenden Schlitzes, Fig. 62, cc, aus. Die eigentümliche Rastzu- stellung, welche hier- durch bedingt wird, ist aus der Abbildung zu ersehen. Der Ofen, der im übrigen dem Irelandofen glich, stand frei auf Säulen und hatte eine bewegliche Bodenplatte. Eine wichtige neue Kupolofenform war die von Krigar und [Abbildung Fig. 62.] Eichhorn (1867) in England patentierte. Sie war von Heinrich Krigar, Mitbesitzer der Eisengieſserei Krigar und Ihsen bei Hannover, Mitte der sechziger Jahre erfunden und zeichnete sich durch eigen- artige Windführung und groſse Koksersparnis aus. Fig. 63 stellt die ältere Konstruktion (zu Hope foundry, Lambeth), die später abgeändert und ver- bessert wurde, dar. Der Wind trat in den den Ofen um- gebenden Kasten B; aus diesem gelangte er durch die Schlitze am Boden in der Richtung der Pfeile in den Ofen und in den Schacht, welcher in den lang- gestreckten Eisenkasten hinein- ragt. Die Gebläseluft wird auf [Abbildung Fig. 63.] diesem Wege vorgewärmt. Der Vorherd des Eisenkastens ist in seiner ganzen Breite durch eine eiserne Thür, in welcher sich die Abstich- 1) Siehe Mallet a. a. O., S. 258. Beck, Geschichte des Eisens. 6

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/97>, abgerufen am 27.04.2024.