Herdschmelzen als am geeignetsten dafür. Er setzte dem geschmol- zenen Metall erst Eisenmangan, dann Nickel zu.
Bei der Formgebung kamen mancherlei Verbesserungen in dieser Periode zur Einführung, besonders der von den Vereinigten Staaten entwickelte automatische Walzwerksbetrieb, durch angetriebene Rollen- gänge, Hebetische, Wendevorrichtungen u. s. w. und die Ausbildung der hydraulischen Schmiedepressen für die Behandlung schwerer Stahl- blöcke anstatt der Dampfhämmer. Hierfür erwarb sich die Maschinen- fabrik von Tannet & Walker in Leeds grosse Verdienste; sie setzte 1885 bei John Brown & Co in Sheffield eine Schmiedepresse für 5000 Tonnen Druck in Betrieb. -- Um die Schienenfabrikation bemühte sich der schwedische Ingenieur C. P. Sandberg, der 1881 als Vertreter einer schwedischen Eisenbahngesellschaft zur Abnahme von ihr bestellter Eisenbahnschienen nach England gekommen und seitdem in England geblieben war. Nachdem er in einem Aufsatze über die Abnahmebedingungen für Eisenbahnschienen 1881 auch die Anforde- rungen, die an Schienen gestellt werden müssen, eingehend erörtert hatte, trat er mit Entschiedenheit für die Verstärkung des eisernen Oberbaues, besonders für die Herstellung schwererer Schienen, ein und kam 1886 mit seiner "Goliathschiene" an die Öffentlichkeit. Seine Bemühungen sind nicht erfolglos gewesen sowohl in England als auf dem Kontinent.
J. G. Snelus von Workington veröffentlichte 1881 eine wichtige Arbeit über die chemische Probe der Eisenbahnschienen. Durch den Ersatz des Holzkohlenbleches durch Flusseisenblech nahm die Weiss- blechfabrikation einen grösseren Aufschwung. Seit Anfang der acht- ziger Jahre verwendete man Siemens-Martin-Stahl hierfür, seit 1883 auch Clapp-Griffith-Flussstahl. Hierzu kam die Schnellverzinnung. 1883 kam Cockley & Morwoods Walzenverzinnkessel zur Einführung; 1884 erfand Taylor seine Verzinnmaschine, die 1887 verbessert wurde. 1884 wurden in England 460000 Tonnen Eisen und Stahl für Weissbleche verarbeitet. 1886 bauten Tannet & Walker eine grosse hydraulische Schere für Blochairn, in demselben Jahre wurde die von Kitson erfundene Parallelschere von Buckton & Co. aus- geführt und bei Bolckow, Vaughan & Co. aufgestellt. Buckton & Co. und Lamberton & Co. bauten in England grosse Dampfblock- scheren. Blockwender für Walzwerke erfanden 1888 Williamson & Nelson und D. Davy in Sheffield (Engl. Pat. Nr. 10779 vom 25. Juli 1888). James Riley in Glasgow erbaute 1890 auf den Blochairn Steel Works ein eigenes Universalwalzwerk zum Verwalzen
Groſsbritannien.
Herdschmelzen als am geeignetsten dafür. Er setzte dem geschmol- zenen Metall erst Eisenmangan, dann Nickel zu.
Bei der Formgebung kamen mancherlei Verbesserungen in dieser Periode zur Einführung, besonders der von den Vereinigten Staaten entwickelte automatische Walzwerksbetrieb, durch angetriebene Rollen- gänge, Hebetische, Wendevorrichtungen u. s. w. und die Ausbildung der hydraulischen Schmiedepressen für die Behandlung schwerer Stahl- blöcke anstatt der Dampfhämmer. Hierfür erwarb sich die Maschinen- fabrik von Tannet & Walker in Leeds groſse Verdienste; sie setzte 1885 bei John Brown & Co in Sheffield eine Schmiedepresse für 5000 Tonnen Druck in Betrieb. — Um die Schienenfabrikation bemühte sich der schwedische Ingenieur C. P. Sandberg, der 1881 als Vertreter einer schwedischen Eisenbahngesellschaft zur Abnahme von ihr bestellter Eisenbahnschienen nach England gekommen und seitdem in England geblieben war. Nachdem er in einem Aufsatze über die Abnahmebedingungen für Eisenbahnschienen 1881 auch die Anforde- rungen, die an Schienen gestellt werden müssen, eingehend erörtert hatte, trat er mit Entschiedenheit für die Verstärkung des eisernen Oberbaues, besonders für die Herstellung schwererer Schienen, ein und kam 1886 mit seiner „Goliathschiene“ an die Öffentlichkeit. Seine Bemühungen sind nicht erfolglos gewesen sowohl in England als auf dem Kontinent.
J. G. Snelus von Workington veröffentlichte 1881 eine wichtige Arbeit über die chemische Probe der Eisenbahnschienen. Durch den Ersatz des Holzkohlenbleches durch Fluſseisenblech nahm die Weiſs- blechfabrikation einen gröſseren Aufschwung. Seit Anfang der acht- ziger Jahre verwendete man Siemens-Martin-Stahl hierfür, seit 1883 auch Clapp-Griffith-Fluſsstahl. Hierzu kam die Schnellverzinnung. 1883 kam Cockley & Morwoods Walzenverzinnkessel zur Einführung; 1884 erfand Taylor seine Verzinnmaschine, die 1887 verbessert wurde. 1884 wurden in England 460000 Tonnen Eisen und Stahl für Weiſsbleche verarbeitet. 1886 bauten Tannet & Walker eine groſse hydraulische Schere für Blochairn, in demselben Jahre wurde die von Kitson erfundene Parallelschere von Buckton & Co. aus- geführt und bei Bolckow, Vaughan & Co. aufgestellt. Buckton & Co. und Lamberton & Co. bauten in England groſse Dampfblock- scheren. Blockwender für Walzwerke erfanden 1888 Williamson & Nelson und D. Davy in Sheffield (Engl. Pat. Nr. 10779 vom 25. Juli 1888). James Riley in Glasgow erbaute 1890 auf den Blochairn Steel Works ein eigenes Universalwalzwerk zum Verwalzen
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Groſsbritannien.
Herdschmelzen als am geeignetsten dafür. Er setzte dem geschmol-
zenen Metall erst Eisenmangan, dann Nickel zu.
Bei der Formgebung kamen mancherlei Verbesserungen in dieser
Periode zur Einführung, besonders der von den Vereinigten Staaten
entwickelte automatische Walzwerksbetrieb, durch angetriebene Rollen-
gänge, Hebetische, Wendevorrichtungen u. s. w. und die Ausbildung
der hydraulischen Schmiedepressen für die Behandlung schwerer Stahl-
blöcke anstatt der Dampfhämmer. Hierfür erwarb sich die Maschinen-
fabrik von Tannet & Walker in Leeds groſse Verdienste; sie
setzte 1885 bei John Brown & Co in Sheffield eine Schmiedepresse
für 5000 Tonnen Druck in Betrieb. — Um die Schienenfabrikation
bemühte sich der schwedische Ingenieur C. P. Sandberg, der 1881
als Vertreter einer schwedischen Eisenbahngesellschaft zur Abnahme von
ihr bestellter Eisenbahnschienen nach England gekommen und seitdem
in England geblieben war. Nachdem er in einem Aufsatze über die
Abnahmebedingungen für Eisenbahnschienen 1881 auch die Anforde-
rungen, die an Schienen gestellt werden müssen, eingehend erörtert
hatte, trat er mit Entschiedenheit für die Verstärkung des eisernen
Oberbaues, besonders für die Herstellung schwererer Schienen, ein und
kam 1886 mit seiner „Goliathschiene“ an die Öffentlichkeit. Seine
Bemühungen sind nicht erfolglos gewesen sowohl in England als auf
dem Kontinent.
J. G. Snelus von Workington veröffentlichte 1881 eine wichtige
Arbeit über die chemische Probe der Eisenbahnschienen. Durch den
Ersatz des Holzkohlenbleches durch Fluſseisenblech nahm die Weiſs-
blechfabrikation einen gröſseren Aufschwung. Seit Anfang der acht-
ziger Jahre verwendete man Siemens-Martin-Stahl hierfür, seit 1883
auch Clapp-Griffith-Fluſsstahl. Hierzu kam die Schnellverzinnung.
1883 kam Cockley & Morwoods Walzenverzinnkessel zur Einführung;
1884 erfand Taylor seine Verzinnmaschine, die 1887 verbessert
wurde. 1884 wurden in England 460000 Tonnen Eisen und Stahl für
Weiſsbleche verarbeitet. 1886 bauten Tannet & Walker eine
groſse hydraulische Schere für Blochairn, in demselben Jahre wurde
die von Kitson erfundene Parallelschere von Buckton & Co. aus-
geführt und bei Bolckow, Vaughan & Co. aufgestellt. Buckton
& Co. und Lamberton & Co. bauten in England groſse Dampfblock-
scheren. Blockwender für Walzwerke erfanden 1888 Williamson
& Nelson und D. Davy in Sheffield (Engl. Pat. Nr. 10779 vom
25. Juli 1888). James Riley in Glasgow erbaute 1890 auf den
Blochairn Steel Works ein eigenes Universalwalzwerk zum Verwalzen
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 943. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/959>, abgerufen am 23.11.2024.
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