vember 1883 in London, nachdem er kurz zuvor geadelt worden war. 1885 wurde ihm von der englischen Nation eine Gedächtnistafel in der Westminster-Abtei errichtet. Er erlebte noch die Einführung des Flammofenbetriebes mit basischem Futter, wozu der basische Kon- verterprozess von Thomas den Anstoss gegeben hatte und der zuerst im Mai 1882 von der Farnley-Eisengesellschaft bei Leeds unter Lei- tung des Franzosen Gillot zur Anwendung gebracht wurde. Frühere Versuche, 1880 von J. Riley, Thomas und Gilchrist zu Blochairn, waren erfolglos gewesen.
Der basische Betrieb gestattete auch beim Flammofenprozess die Verarbeitung phosphorhaltiger Roheisensorten und veranlasste eine rasch zunehmende Ausbreitung des Siemens-Martin-Prozesses, wie aus nachfolgender Tabelle ersichtlich ist.
Die Erzeugung von Siemens-Martin-Stahl in Gross- britannien von 1881 bis 1890 in Tonnen.
1881 338000
1882 436000
1883 462788
1884 482854
1885 592761
1886 705256
1887 996802
1888 1313226
1889 1452036
1890 1589227
Im Verhältnis zum Konverterflusseisen war die Produktion in diesem Zeitraume von 18,7 auf 44,1 Prozent gestiegen. 1879 betrug die Zahl der Siemens-Martin-Öfen 102, 1883 175 in 42 Werken. Die Durchschnittsleistung eines Ofens betrug 2600 Tonnen. Am besten arbeiteten die Öfen in Schottland, wo in 38 Öfen 179633 Tonnen, also durchschnittlich in einem Ofen 4727 Tonnen erzeugt wurden. In Schottland nahm der Martinbetrieb in diesem Jahre derart zu, dass man 1884 am Clyde bereits 78 Öfen zählte. Die Blöcke wurden meist zu Blechen verarbeitet. Man baute die Öfen grösser wie früher, wodurch ihre Leistung erhöht wurde. Eine der grösseren Anlagen waren die Blochairnwerke. Sie hatten 1883 13 Stahlflammöfen von 13, 15 und 25 Tonnen Einsatz. Hier wurden damals zuerst fahrbare Gjerssche Durchweichungsgruben eingeführt. Die Blockstrasse hatte hohle Stahlwalzen von 559 mm Durchmesser. Diese verarbeiteten Blöcke bis zu 35 Tonnen Gewicht für schwere Bleche und Platten. Die Leistung der Herdöfen zu Blochairn hatte sehr zugenommen, während sie 1876 50 Tonnen die Woche betragen hatte, stieg sie 1884 auf 140 Tonnen pro Ofen (nach Riley).
In den bekannten Hallside-works (s. S. 920) schmolzen 17 Öfen zu
Groſsbritannien.
vember 1883 in London, nachdem er kurz zuvor geadelt worden war. 1885 wurde ihm von der englischen Nation eine Gedächtnistafel in der Westminster-Abtei errichtet. Er erlebte noch die Einführung des Flammofenbetriebes mit basischem Futter, wozu der basische Kon- verterprozeſs von Thomas den Anstoſs gegeben hatte und der zuerst im Mai 1882 von der Farnley-Eisengesellschaft bei Leeds unter Lei- tung des Franzosen Gillot zur Anwendung gebracht wurde. Frühere Versuche, 1880 von J. Riley, Thomas und Gilchrist zu Blochairn, waren erfolglos gewesen.
Der basische Betrieb gestattete auch beim Flammofenprozeſs die Verarbeitung phosphorhaltiger Roheisensorten und veranlaſste eine rasch zunehmende Ausbreitung des Siemens-Martin-Prozesses, wie aus nachfolgender Tabelle ersichtlich ist.
Die Erzeugung von Siemens-Martin-Stahl in Groſs- britannien von 1881 bis 1890 in Tonnen.
1881 338000
1882 436000
1883 462788
1884 482854
1885 592761
1886 705256
1887 996802
1888 1313226
1889 1452036
1890 1589227
Im Verhältnis zum Konverterfluſseisen war die Produktion in diesem Zeitraume von 18,7 auf 44,1 Prozent gestiegen. 1879 betrug die Zahl der Siemens-Martin-Öfen 102, 1883 175 in 42 Werken. Die Durchschnittsleistung eines Ofens betrug 2600 Tonnen. Am besten arbeiteten die Öfen in Schottland, wo in 38 Öfen 179633 Tonnen, also durchschnittlich in einem Ofen 4727 Tonnen erzeugt wurden. In Schottland nahm der Martinbetrieb in diesem Jahre derart zu, daſs man 1884 am Clyde bereits 78 Öfen zählte. Die Blöcke wurden meist zu Blechen verarbeitet. Man baute die Öfen gröſser wie früher, wodurch ihre Leistung erhöht wurde. Eine der gröſseren Anlagen waren die Blochairnwerke. Sie hatten 1883 13 Stahlflammöfen von 13, 15 und 25 Tonnen Einsatz. Hier wurden damals zuerst fahrbare Gjerssche Durchweichungsgruben eingeführt. Die Blockstraſse hatte hohle Stahlwalzen von 559 mm Durchmesser. Diese verarbeiteten Blöcke bis zu 35 Tonnen Gewicht für schwere Bleche und Platten. Die Leistung der Herdöfen zu Blochairn hatte sehr zugenommen, während sie 1876 50 Tonnen die Woche betragen hatte, stieg sie 1884 auf 140 Tonnen pro Ofen (nach Riley).
In den bekannten Hallside-works (s. S. 920) schmolzen 17 Öfen zu
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[941/0957]
Groſsbritannien.
vember 1883 in London, nachdem er kurz zuvor geadelt worden war.
1885 wurde ihm von der englischen Nation eine Gedächtnistafel in
der Westminster-Abtei errichtet. Er erlebte noch die Einführung
des Flammofenbetriebes mit basischem Futter, wozu der basische Kon-
verterprozeſs von Thomas den Anstoſs gegeben hatte und der zuerst
im Mai 1882 von der Farnley-Eisengesellschaft bei Leeds unter Lei-
tung des Franzosen Gillot zur Anwendung gebracht wurde. Frühere
Versuche, 1880 von J. Riley, Thomas und Gilchrist zu Blochairn,
waren erfolglos gewesen.
Der basische Betrieb gestattete auch beim Flammofenprozeſs die
Verarbeitung phosphorhaltiger Roheisensorten und veranlaſste eine
rasch zunehmende Ausbreitung des Siemens-Martin-Prozesses, wie aus
nachfolgender Tabelle ersichtlich ist.
Die Erzeugung von Siemens-Martin-Stahl in Groſs-
britannien von 1881 bis 1890 in Tonnen.
1881 338000
1882 436000
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1885 592761
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1888 1313226
1889 1452036
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Im Verhältnis zum Konverterfluſseisen war die Produktion in
diesem Zeitraume von 18,7 auf 44,1 Prozent gestiegen. 1879 betrug
die Zahl der Siemens-Martin-Öfen 102, 1883 175 in 42 Werken. Die
Durchschnittsleistung eines Ofens betrug 2600 Tonnen. Am besten
arbeiteten die Öfen in Schottland, wo in 38 Öfen 179633 Tonnen,
also durchschnittlich in einem Ofen 4727 Tonnen erzeugt wurden. In
Schottland nahm der Martinbetrieb in diesem Jahre derart zu, daſs
man 1884 am Clyde bereits 78 Öfen zählte. Die Blöcke wurden
meist zu Blechen verarbeitet. Man baute die Öfen gröſser wie früher,
wodurch ihre Leistung erhöht wurde. Eine der gröſseren Anlagen
waren die Blochairnwerke. Sie hatten 1883 13 Stahlflammöfen von
13, 15 und 25 Tonnen Einsatz. Hier wurden damals zuerst fahrbare
Gjerssche Durchweichungsgruben eingeführt. Die Blockstraſse hatte
hohle Stahlwalzen von 559 mm Durchmesser. Diese verarbeiteten
Blöcke bis zu 35 Tonnen Gewicht für schwere Bleche und Platten.
Die Leistung der Herdöfen zu Blochairn hatte sehr zugenommen,
während sie 1876 50 Tonnen die Woche betragen hatte, stieg sie 1884
auf 140 Tonnen pro Ofen (nach Riley).
In den bekannten Hallside-works (s. S. 920) schmolzen 17 Öfen zu
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 941. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/957>, abgerufen am 23.11.2024.
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