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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Schweissung.
Grund von Thomsons Verfahren. Ferner erwirkten E. Thomson
und A. Lynn ein Patent (D. R. P. Nr. 54140 vom 31. Dezember 1889),
direkt Ringe und Räder auf Bolzen und Wellen zu schweissen.
Wichtige Verbesserungen der Transformatoren und Schweissmaschinen
für das Thomsonverfahren wurden von der Thomson Electric Welding
Company in den Vereinigten Staaten erfunden und ausgeführt 1). Die
Schweissung erfolgt unter gleichzeitigem oder nachfolgendem Hämmern.
Zu dem Verfahren von Lagrange und Hoho nahm die Kalker Werk-
zeugmaschinenfabrik 1896 ein Verbesserungspatent darauf, dass sie
die zu schweissenden Metallstücke erst in einem Schmiedefeuer an-
heizte.

Das elektrische Schweissverfahren hat den Vorzug der Schnellig-
keit, Sicherheit und grosser Lokalisierung, doch ist es in der An-
wendung beschränkt durch den Querschnitt. Man hat bis 1892
massive Barren nicht über 62 mm Durchmesser schweissen können.
Vorzüglich geeignet ist das Verfahren zum Zusammenschweissen von
Drahtkabeln. Die elektrische Schweissung macht in der Metall-
bearbeitung viele Operationen möglich, welche durch Schmieden nicht
ausführbar sind. Auch ist das Zusammenschweissen von Eisen und
Stahl mit anderen Metallen dadurch sehr erleichtert.

Das Schweissen mit dem elektrischen Lichtbogen nach Bernados
Verfahren, in England auch Voltexverfahren genannt, eignet sich
besonders für Reparaturen, namentlich im Schiffsbau, die oft nur
auf diesem Wege ermöglicht werden 2). Doch hat die Firma Lloyd
& Lloyd, Coombs Wood Works in Halesowen in England das
Verfahren bereits 1891 auch für die Fabrikation schmiede- und fluss-
eiserner Röhren mit grossem Durchmesser verwendet. Es hat sich
öfter als vorteilhafter herausgestellt, bei dem Lichtbogenschweissen
beide Pole mit Kohlenstiften zu verbinden. Gesicht und Augen der
Arbeiter müssen bei dem Schweissen geschützt sein.

Coffins hat 1891 einen elektrischen Schweiss- und Schmelzofen
konstruiert, der auf der Verwendung des Lichtbogens beruht. Zum
Schweissen und Löten nach dem Voltexverfahren bedient sich der
Arbeiter eines Halters mit zwei um einen Winkel von 90° gestellten
Kohlenelektroden. Den Halter hält der Arbeiter in der Hand.
Der Lichtbogen wird durch einen Druckknopf gebildet und die
eigens präparierten Kohlenstifte mit einer Mutterschraube nach-

1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 259.
2) Daselbst 1895, S. 1091.
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Schweiſsung.
Grund von Thomsons Verfahren. Ferner erwirkten E. Thomson
und A. Lynn ein Patent (D. R. P. Nr. 54140 vom 31. Dezember 1889),
direkt Ringe und Räder auf Bolzen und Wellen zu schweiſsen.
Wichtige Verbesserungen der Transformatoren und Schweiſsmaschinen
für das Thomsonverfahren wurden von der Thomson Electric Welding
Company in den Vereinigten Staaten erfunden und ausgeführt 1). Die
Schweiſsung erfolgt unter gleichzeitigem oder nachfolgendem Hämmern.
Zu dem Verfahren von Lagrange und Hoho nahm die Kalker Werk-
zeugmaschinenfabrik 1896 ein Verbesserungspatent darauf, daſs sie
die zu schweiſsenden Metallstücke erst in einem Schmiedefeuer an-
heizte.

Das elektrische Schweiſsverfahren hat den Vorzug der Schnellig-
keit, Sicherheit und groſser Lokalisierung, doch ist es in der An-
wendung beschränkt durch den Querschnitt. Man hat bis 1892
massive Barren nicht über 62 mm Durchmesser schweiſsen können.
Vorzüglich geeignet ist das Verfahren zum Zusammenschweiſsen von
Drahtkabeln. Die elektrische Schweiſsung macht in der Metall-
bearbeitung viele Operationen möglich, welche durch Schmieden nicht
ausführbar sind. Auch ist das Zusammenschweiſsen von Eisen und
Stahl mit anderen Metallen dadurch sehr erleichtert.

Das Schweiſsen mit dem elektrischen Lichtbogen nach Bernados
Verfahren, in England auch Voltexverfahren genannt, eignet sich
besonders für Reparaturen, namentlich im Schiffsbau, die oft nur
auf diesem Wege ermöglicht werden 2). Doch hat die Firma Lloyd
& Lloyd, Coombs Wood Works in Halesowen in England das
Verfahren bereits 1891 auch für die Fabrikation schmiede- und fluſs-
eiserner Röhren mit groſsem Durchmesser verwendet. Es hat sich
öfter als vorteilhafter herausgestellt, bei dem Lichtbogenschweiſsen
beide Pole mit Kohlenstiften zu verbinden. Gesicht und Augen der
Arbeiter müssen bei dem Schweiſsen geschützt sein.

Coffins hat 1891 einen elektrischen Schweiſs- und Schmelzofen
konstruiert, der auf der Verwendung des Lichtbogens beruht. Zum
Schweiſsen und Löten nach dem Voltexverfahren bedient sich der
Arbeiter eines Halters mit zwei um einen Winkel von 90° gestellten
Kohlenelektroden. Den Halter hält der Arbeiter in der Hand.
Der Lichtbogen wird durch einen Druckknopf gebildet und die
eigens präparierten Kohlenstifte mit einer Mutterschraube nach-

1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 259.
2) Daselbst 1895, S. 1091.
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[883/0899] Schweiſsung. Grund von Thomsons Verfahren. Ferner erwirkten E. Thomson und A. Lynn ein Patent (D. R. P. Nr. 54140 vom 31. Dezember 1889), direkt Ringe und Räder auf Bolzen und Wellen zu schweiſsen. Wichtige Verbesserungen der Transformatoren und Schweiſsmaschinen für das Thomsonverfahren wurden von der Thomson Electric Welding Company in den Vereinigten Staaten erfunden und ausgeführt 1). Die Schweiſsung erfolgt unter gleichzeitigem oder nachfolgendem Hämmern. Zu dem Verfahren von Lagrange und Hoho nahm die Kalker Werk- zeugmaschinenfabrik 1896 ein Verbesserungspatent darauf, daſs sie die zu schweiſsenden Metallstücke erst in einem Schmiedefeuer an- heizte. Das elektrische Schweiſsverfahren hat den Vorzug der Schnellig- keit, Sicherheit und groſser Lokalisierung, doch ist es in der An- wendung beschränkt durch den Querschnitt. Man hat bis 1892 massive Barren nicht über 62 mm Durchmesser schweiſsen können. Vorzüglich geeignet ist das Verfahren zum Zusammenschweiſsen von Drahtkabeln. Die elektrische Schweiſsung macht in der Metall- bearbeitung viele Operationen möglich, welche durch Schmieden nicht ausführbar sind. Auch ist das Zusammenschweiſsen von Eisen und Stahl mit anderen Metallen dadurch sehr erleichtert. Das Schweiſsen mit dem elektrischen Lichtbogen nach Bernados Verfahren, in England auch Voltexverfahren genannt, eignet sich besonders für Reparaturen, namentlich im Schiffsbau, die oft nur auf diesem Wege ermöglicht werden 2). Doch hat die Firma Lloyd & Lloyd, Coombs Wood Works in Halesowen in England das Verfahren bereits 1891 auch für die Fabrikation schmiede- und fluſs- eiserner Röhren mit groſsem Durchmesser verwendet. Es hat sich öfter als vorteilhafter herausgestellt, bei dem Lichtbogenschweiſsen beide Pole mit Kohlenstiften zu verbinden. Gesicht und Augen der Arbeiter müssen bei dem Schweiſsen geschützt sein. Coffins hat 1891 einen elektrischen Schweiſs- und Schmelzofen konstruiert, der auf der Verwendung des Lichtbogens beruht. Zum Schweiſsen und Löten nach dem Voltexverfahren bedient sich der Arbeiter eines Halters mit zwei um einen Winkel von 90° gestellten Kohlenelektroden. Den Halter hält der Arbeiter in der Hand. Der Lichtbogen wird durch einen Druckknopf gebildet und die eigens präparierten Kohlenstifte mit einer Mutterschraube nach- 1) Siehe Stahl und Eisen 1892, S. 259. 2) Daselbst 1895, S. 1091. 56*

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 883. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/899>, abgerufen am 23.11.2024.