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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903.

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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
seiner Ähnlichkeit mit dem Buchstaben (grossem deutschen oder
dem griechischen s) so genannt, der in Lothringen aufgekommen war,
weshalb er auch als lothringischer Waschkasten bezeichnet wurde.
Fig. 59 stellt eine von Langen konstruierte Waschvorrichtung dar,
[Abbildung] Fig. 59.
[Abbildung] Fig. 60.
welche unter anderen für die grossen Koks-
hochöfen der Laurahütte in Anwendung
kam. Die Gase, die durch das Zuleitungs-
rohr A eintreten, müssen durch das in der
Schale B befindliche Wasser streichen, ehe
sie durch C C entweichen können.

In Frankreich hatte Gillot den Vor-
schlag gemacht, die Hochofengase mittels
eines Exhaustors in einen Gasometer zu
schaffen und sie aus diesem nach Bedarf zu
entnehmen.

Die hohe Temperatur machte in den
Windleitungen wie in den Gasleitungen, die
grosser Ausdehnung und Zusammenziehung
unterworfen waren, Ausweichstücke, so-
genannte Kompensationen nötig, die zuerst
in England aufkamen. Fig. 60 zeigt eine
Scheibenkompensation, wobei die teller-
förmigen Blechdeckel c c und d d nachgeben
können.

Von den Gichtaufzügen bewährten sich
in England am meisten die pneumatischen
und die hydraulischen in Verbindung mit
Armstrongs Regulator. In Frankreich
konstruierte Le Boeuf 1868 einen solchen.

Die Gichttürme baute man in England
nur aus schmiedeeisernem Gitterwerk, so
dass sie aus der Ferne wie Spinnwebe aus-
sahen.

Wenden wir uns zu dem Betriebe der Hochöfen, so finden
wir, dass die Holzkohlenöfen nicht nur relativ, sondern auch absolut
mehr und mehr verdrängt wurden. In Grossbritannien gab es 1865
nur noch vier Holzkohlenhochöfen. Der Steinkohlenbetrieb hatte längst
die Herrschaft erlangt. Hierbei gewann in England und Amerika der
Betrieb mit roher Steinkohle gegenüber dem Koksbetrieb immer mehr

Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
seiner Ähnlichkeit mit dem Buchstaben 𝔖 (groſsem deutschen 𝔖 oder
dem griechischen σ) so genannt, der in Lothringen aufgekommen war,
weshalb er auch als lothringischer Waschkasten bezeichnet wurde.
Fig. 59 stellt eine von Langen konstruierte Waschvorrichtung dar,
[Abbildung] Fig. 59.
[Abbildung] Fig. 60.
welche unter anderen für die groſsen Koks-
hochöfen der Laurahütte in Anwendung
kam. Die Gase, die durch das Zuleitungs-
rohr A eintreten, müssen durch das in der
Schale B befindliche Wasser streichen, ehe
sie durch C C entweichen können.

In Frankreich hatte Gillot den Vor-
schlag gemacht, die Hochofengase mittels
eines Exhaustors in einen Gasometer zu
schaffen und sie aus diesem nach Bedarf zu
entnehmen.

Die hohe Temperatur machte in den
Windleitungen wie in den Gasleitungen, die
groſser Ausdehnung und Zusammenziehung
unterworfen waren, Ausweichstücke, so-
genannte Kompensationen nötig, die zuerst
in England aufkamen. Fig. 60 zeigt eine
Scheibenkompensation, wobei die teller-
förmigen Blechdeckel c c und d d nachgeben
können.

Von den Gichtaufzügen bewährten sich
in England am meisten die pneumatischen
und die hydraulischen in Verbindung mit
Armstrongs Regulator. In Frankreich
konstruierte Le Boeuf 1868 einen solchen.

Die Gichttürme baute man in England
nur aus schmiedeeisernem Gitterwerk, so
daſs sie aus der Ferne wie Spinnwebe aus-
sahen.

Wenden wir uns zu dem Betriebe der Hochöfen, so finden
wir, daſs die Holzkohlenöfen nicht nur relativ, sondern auch absolut
mehr und mehr verdrängt wurden. In Groſsbritannien gab es 1865
nur noch vier Holzkohlenhochöfen. Der Steinkohlenbetrieb hatte längst
die Herrschaft erlangt. Hierbei gewann in England und Amerika der
Betrieb mit roher Steinkohle gegenüber dem Koksbetrieb immer mehr

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[68/0084] Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb. seiner Ähnlichkeit mit dem Buchstaben 𝔖 (groſsem deutschen 𝔖 oder dem griechischen σ) so genannt, der in Lothringen aufgekommen war, weshalb er auch als lothringischer Waschkasten bezeichnet wurde. Fig. 59 stellt eine von Langen konstruierte Waschvorrichtung dar, [Abbildung Fig. 59.] [Abbildung Fig. 60.] welche unter anderen für die groſsen Koks- hochöfen der Laurahütte in Anwendung kam. Die Gase, die durch das Zuleitungs- rohr A eintreten, müssen durch das in der Schale B befindliche Wasser streichen, ehe sie durch C C entweichen können. In Frankreich hatte Gillot den Vor- schlag gemacht, die Hochofengase mittels eines Exhaustors in einen Gasometer zu schaffen und sie aus diesem nach Bedarf zu entnehmen. Die hohe Temperatur machte in den Windleitungen wie in den Gasleitungen, die groſser Ausdehnung und Zusammenziehung unterworfen waren, Ausweichstücke, so- genannte Kompensationen nötig, die zuerst in England aufkamen. Fig. 60 zeigt eine Scheibenkompensation, wobei die teller- förmigen Blechdeckel c c und d d nachgeben können. Von den Gichtaufzügen bewährten sich in England am meisten die pneumatischen und die hydraulischen in Verbindung mit Armstrongs Regulator. In Frankreich konstruierte Le Boeuf 1868 einen solchen. Die Gichttürme baute man in England nur aus schmiedeeisernem Gitterwerk, so daſs sie aus der Ferne wie Spinnwebe aus- sahen. Wenden wir uns zu dem Betriebe der Hochöfen, so finden wir, daſs die Holzkohlenöfen nicht nur relativ, sondern auch absolut mehr und mehr verdrängt wurden. In Groſsbritannien gab es 1865 nur noch vier Holzkohlenhochöfen. Der Steinkohlenbetrieb hatte längst die Herrschaft erlangt. Hierbei gewann in England und Amerika der Betrieb mit roher Steinkohle gegenüber dem Koksbetrieb immer mehr

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Zitationshilfe: Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 68. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/84>, abgerufen am 27.11.2024.