Ofen in den ringförmigen Trichter P P gefüllt wird. Ist dies geschehen, so wird die Glocke G G mittels des Haspels N und des doppelarmigen Hebels J J in die Höhe gezogen, wodurch die ganze Füllung in den Ofen rutscht. Hierdurch nimmt das Chargieren, beziehungsweise das Öffnen des Gasfangs nur sehr wenig Zeit in Anspruch und der Gas- verlust ist unbedeutend. Eugen Langens Gichtgasfang hat rasch grosse Verbreitung gefunden, wobei er nach den örtlichen Verhältnissen mancherlei Abänderungen erfuhr 1). Er erfüllte die von Langen ge- stellten Bedingungen, dass er 1. das Beschicken nicht behinderte, 2. die Gase nicht innerhalb des Ofenraumes von den Ofenwänden mehr abzog, 3. sie vollkommen abfing und 4. dass der Apparat einfach und leicht zu behandeln war 2). Langens Gasfang bewirkte sowohl im Rheinland (Hochdahl) wie in Oberschlesien regelmässigeren Gichtengang und Kohlenersparnis.
Ausserdem erfanden in diesem Zeitraum noch neue Gichtgasfänge: Th. Ebeling zu Zorge am Harz (1861) 3), v. Hoff zu Hörde (1863), der sich als eine Kombination des Trichter- und Glockenapparates darstellt 4), und Wintzer auf der Georg-Marienhütte bei Osnabrück.
In Frankreich sind die Gasfänge von Pion5), eine Modifikation des Apparates von Coingt und die von Escalle, von Minary, von Chaddefaud und von Neuville zu nennen.
In England verbesserte Ch. Cochrane 1860 den Parryschen Trichter 6) auf dem Ormesby-Eisenwerk bei Middlesborough, F. Loyd in Wednesbury den Apparat von Darby, während J. T. Smiths Gasfang zu Barrow (patentiert 21. Oktober 1861) mit dem von Coingt verwandt ist.
Mancherlei Verbesserungen wurden
[Abbildung]
Fig. 58.
für die Reinigung der Gase, die besonders da, wo man dieselben zur Heizung von Regeneratoren verwendete, von grösster Wichtigkeit war, erfunden. Eine solche war der sogenannte S-Apparat (Fig. 58), wegen
1) Vergl. Wedding, Eisenhüttenkunde II, S. 349.
2) Siehe Zeitschrift des Ver. deutsch. Ing. VII, S. 459.
3) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, Nr. 11.
4) Vergl. v. Hoffs Aufsätze in der Zeitschrift d. Ver. deutsch. Ingen. 1863, S. 437 und 1864, S. 322.
5) Siehe Bulletin de la soc. de l'industr. min. IX, 1. livr.
6) Siehe Mechanic's Magazine 1860, Nr. 2; Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, S. 407 und Zeitschrift d. Ver. deutsch. Ingen. XIV, S. 524.
5*
Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
Ofen in den ringförmigen Trichter P P gefüllt wird. Ist dies geschehen, so wird die Glocke G G mittels des Haspels N und des doppelarmigen Hebels J J in die Höhe gezogen, wodurch die ganze Füllung in den Ofen rutscht. Hierdurch nimmt das Chargieren, beziehungsweise das Öffnen des Gasfangs nur sehr wenig Zeit in Anspruch und der Gas- verlust ist unbedeutend. Eugen Langens Gichtgasfang hat rasch groſse Verbreitung gefunden, wobei er nach den örtlichen Verhältnissen mancherlei Abänderungen erfuhr 1). Er erfüllte die von Langen ge- stellten Bedingungen, daſs er 1. das Beschicken nicht behinderte, 2. die Gase nicht innerhalb des Ofenraumes von den Ofenwänden mehr abzog, 3. sie vollkommen abfing und 4. daſs der Apparat einfach und leicht zu behandeln war 2). Langens Gasfang bewirkte sowohl im Rheinland (Hochdahl) wie in Oberschlesien regelmäſsigeren Gichtengang und Kohlenersparnis.
Auſserdem erfanden in diesem Zeitraum noch neue Gichtgasfänge: Th. Ebeling zu Zorge am Harz (1861) 3), v. Hoff zu Hörde (1863), der sich als eine Kombination des Trichter- und Glockenapparates darstellt 4), und Wintzer auf der Georg-Marienhütte bei Osnabrück.
In Frankreich sind die Gasfänge von Pion5), eine Modifikation des Apparates von Coingt und die von Escalle, von Minary, von Chaddefaud und von Neuville zu nennen.
In England verbesserte Ch. Cochrane 1860 den Parryschen Trichter 6) auf dem Ormesby-Eisenwerk bei Middlesborough, F. Loyd in Wednesbury den Apparat von Darby, während J. T. Smiths Gasfang zu Barrow (patentiert 21. Oktober 1861) mit dem von Coingt verwandt ist.
Mancherlei Verbesserungen wurden
[Abbildung]
Fig. 58.
für die Reinigung der Gase, die besonders da, wo man dieselben zur Heizung von Regeneratoren verwendete, von gröſster Wichtigkeit war, erfunden. Eine solche war der sogenannte S-Apparat (Fig. 58), wegen
1) Vergl. Wedding, Eisenhüttenkunde II, S. 349.
2) Siehe Zeitschrift des Ver. deutsch. Ing. VII, S. 459.
3) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, Nr. 11.
4) Vergl. v. Hoffs Aufsätze in der Zeitschrift d. Ver. deutsch. Ingen. 1863, S. 437 und 1864, S. 322.
5) Siehe Bulletin de la soc. de l’industr. min. IX, 1. livr.
6) Siehe Mechanic’s Magazine 1860, Nr. 2; Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, S. 407 und Zeitschrift d. Ver. deutsch. Ingen. XIV, S. 524.
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Vorbereitungsarbeiten für den Hochofenbetrieb.
Ofen in den ringförmigen Trichter P P gefüllt wird. Ist dies geschehen,
so wird die Glocke G G mittels des Haspels N und des doppelarmigen
Hebels J J in die Höhe gezogen, wodurch die ganze Füllung in den
Ofen rutscht. Hierdurch nimmt das Chargieren, beziehungsweise das
Öffnen des Gasfangs nur sehr wenig Zeit in Anspruch und der Gas-
verlust ist unbedeutend. Eugen Langens Gichtgasfang hat rasch groſse
Verbreitung gefunden, wobei er nach den örtlichen Verhältnissen
mancherlei Abänderungen erfuhr 1). Er erfüllte die von Langen ge-
stellten Bedingungen, daſs er 1. das Beschicken nicht behinderte, 2. die
Gase nicht innerhalb des Ofenraumes von den Ofenwänden mehr abzog,
3. sie vollkommen abfing und 4. daſs der Apparat einfach und leicht
zu behandeln war 2). Langens Gasfang bewirkte sowohl im Rheinland
(Hochdahl) wie in Oberschlesien regelmäſsigeren Gichtengang und
Kohlenersparnis.
Auſserdem erfanden in diesem Zeitraum noch neue Gichtgasfänge:
Th. Ebeling zu Zorge am Harz (1861) 3), v. Hoff zu Hörde (1863),
der sich als eine Kombination des Trichter- und Glockenapparates
darstellt 4), und Wintzer auf der Georg-Marienhütte bei Osnabrück.
In Frankreich sind die Gasfänge von Pion 5), eine Modifikation
des Apparates von Coingt und die von Escalle, von Minary, von
Chaddefaud und von Neuville zu
nennen.
In England verbesserte Ch.
Cochrane 1860 den Parryschen
Trichter 6) auf dem Ormesby-Eisenwerk
bei Middlesborough, F. Loyd in
Wednesbury den Apparat von Darby,
während J. T. Smiths Gasfang zu
Barrow (patentiert 21. Oktober 1861)
mit dem von Coingt verwandt ist.
Mancherlei Verbesserungen wurden
[Abbildung Fig. 58.]
für die Reinigung der Gase, die besonders da, wo man dieselben zur
Heizung von Regeneratoren verwendete, von gröſster Wichtigkeit war,
erfunden. Eine solche war der sogenannte S-Apparat (Fig. 58), wegen
1) Vergl. Wedding, Eisenhüttenkunde II, S. 349.
2) Siehe Zeitschrift des Ver. deutsch. Ing. VII, S. 459.
3) Siehe Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861, Nr. 11.
4) Vergl. v. Hoffs Aufsätze in der Zeitschrift d. Ver. deutsch. Ingen. 1863,
S. 437 und 1864, S. 322.
5) Siehe Bulletin de la soc. de l’industr. min. IX, 1. livr.
6) Siehe Mechanic’s Magazine 1860, Nr. 2; Berg- und Hüttenmänn. Ztg. 1861,
S. 407 und Zeitschrift d. Ver. deutsch. Ingen. XIV, S. 524.
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Beck, Ludwig: Die Geschichte des Eisens. Bd. 5: Das XIX. Jahrhundert von 1860 bis zum Schluss. Braunschweig, 1903, S. 67. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/beck_eisen05_1903/83>, abgerufen am 23.11.2024.
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